Psychologiestudium in Berlin
Einen der beliebtesten Studiengänge in einer der beliebtesten deutschen Städte studieren – das klingt nicht so einfach. Ist es leider auch nicht.
Beinahe alle Studiengänge, die an den staatlichen Universitäten und Hochschulen in Berlin angeboten werden, sind zulassungsbeschränkt, weil sie dermaßen überlaufen sind. Fast jede:r will eben in der hippen Hauptstadt studieren.
Dementsprechend ist es noch schwieriger, in den Studiengang Psychologie rein zu kommen. Welche Möglichkeiten du hast und was es genau bedeutet, Psychologie zu studieren, erfährst du hier.
Was vermittelt das Psychologiestudium?
Das Psychologiestudium umfasst eine breite Palette von Themen, die es den Studierenden ermöglicht, ein tiefes Verständnis für das menschliche Verhalten, die Denkprozesse und die psychische Gesundheit zu entwickeln.
Zu den Kernfächern gehören:
- Allgemeine Psychologie
- Entwicklungspsychologie
- Forschungsmethoden
- Klinische Psychologie
- Neuropsychologie
- Sozialpsychologie
- Statistik
Neben den theoretischen Grundlagen werden den Studierenden aber auch praktische Fähigkeiten wie Diagnostik, Beratung und therapeutische Techniken vermittelt.
Für wen ist das Psychologiestudium geeignet?
Psychologiestudent:innen sollten ein starkes Interesse am menschlichen Verhalten haben und motiviert sein, dieses besser zu verstehen.
Dein analytisches und kritisches Denken sollte also stark ausgeprägt sein und es dir ermöglichen, komplexe Informationen zu analysieren, Zusammenhänge herzustellen und logische Schlussfolgerungen zu ziehen.
Natürlich darf es dir nicht an Empathie und Sensibilität fehlen, denn diese Eigenschaften sind unerlässlich, um sich in andere Menschen einfühlen zu können. Zu guter Letzt solltest du gute Kommunikationsfähigkeiten mitbringen, um deine Gedanken und Ideen klar und verständlich mitteilen zu können.
Welche Möglichkeiten gibt es, Psychologie in Berlin zu studieren?
Im Bereich der Psychologie gibt es in Berlin sowohl staatliche als auch private Hochschulen, die Studiengänge in diesem Fachbereich anbieten.
Die staatlichen Hochschulen
Die drei großen staatlichen Hochschulen in Berlin bieten allesamt Psychologiestudiengänge an, die sowohl auf Bachelor- als auch auf Master-Ebene absolviert werden können. Allerdings ist es wahnsinnig hart, hier einen Studienplatz zu ergattern.
Auch wenn der Zugang zum Studium mittlerweile über Aufnahmetests geregelt wird, bist du in Berlin einem hohen Konkurrenzdruck ausgesetzt und wirst es schwerer haben, als in anderen deutschen Städten.
Solltest du die Aufnahmetests allerdings mit Bravour bestehen, kommst du in den Genuss einiger Vorteile:
- Du hast bei staatlichen Universitäten und Hochschulen eine umfangreiche Forschungsinfrastruktur und vielfältige Forschungsmöglichkeiten.
- Du hast oft eine breitere Auswahl an Spezialisierungsmöglichkeiten und profitierst von einer gesicherten, fundierten akademischen Ausbildung.
- Es fallen keine Studiumskosten bis auf den Semesterbeitrag an.
Links zu den staatlichen Hochschulen
Hier findest du Links zu den jeweiligen Universitäten und du findest dort alle nötigen Infos, die du brauchst:
- Freie Universität Berlin – Fachbereich Psychologie
- Humboldt-Universität zu Berlin – Institut für Psychologie
- Technische Universität Berlin – Institut für Psychologie und Arbeitswissenschaft
Private Hochschulen in Berlin
Auf der anderen Seite gibt es in Berlin auch viele private Hochschulen, die Psychologiestudiengänge anbieten.
Vorsicht! Du solltest checken, ob die „Deutsche Gesellschaft für Psychologie“ diese Unis auch akkreditiert hat und ob der Abschluss auch staatlich anerkannt ist.
Die bekannteste Alternative für deutsche Studierende ist wohl die FernUni Hagen, die zu günstigen Studiengebühren einen staatlich anerkannten Abschluss anbietet.
Allerdings fällt hier der große Bereich der Klinischen Psychologie weg, und dementsprechend bleibt einem hier der Weg zum Therapeut:innen-Beruf versperrt. Für viele ist das deswegen ein Ausschlusskriterium.
Andere private Hochschulen hingegen haben die Akkreditierung zur Therapieausbildung und decken somit auch den Weg in die klinische Psychologie und somit in den therapeutischen Bereich ab.
Ein gutes und renommiertes Beispiel dafür ist die Medical School Berlin. Auch die Business School Berlin bietet anscheinend einen sehr guten Studiengang in Wirtschaftspsychologie an.
Allesamt bieten sie dir also eine gute Lehre auf staatlichem Niveau oder sogar noch besser an, kosten dafür allerdings auch wahnsinnig viel Geld. Letzteres ist summa summarum der größte Nachteil an privaten Universitäten und Hochschulen – für viele auch schlichtweg ein Ausschlusskriterium aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten.
Wie teuer ist ein Psychologiestudium an einer privaten Hochschule?
An der Medical School Berlin liegen die Studiengebühren beispielsweise bei 695,- Euro pro Monat. Wer sich das allerdings leisten kann, profitiert natürlich auch von Vorteilen:
- Oft kleinere Klassen und eine stärkere Praxisorientierung
- Networking: bessere Verbindungen zur Industrie und dementsprechend eine bessere Möglichkeit in die Praxis einzusteigen
- Oft flexiblere Studienmodelle (es geht ja schließlich sowieso um Geld)
Private Universität vs. Staatliche Hochschule
Ob für dich nun eine private oder staatliche Hochschule infrage kommt, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Darüber hinaus ist es selbstverständlich auch eine Frage der Finanzierungsmöglichkeiten.
Mein Fazit
Ich für meinen Teil könnte es mir nicht selbst leisten, genauso wenig könnten meine Eltern diese Kosten aufwenden. Wenn man die richtigen Universitäten wählt, fallen sie von der Qualität her in etwa gleich aus.
Ähnlich verhält es sich mit den Karrierechancen – wer sich gut verkaufen kann, ist auf das Networking an den privaten Universitäten nicht zwangsläufig angewiesen.
Letztendlich ist es alles eine Frage des Wollens und wie viel einem dieses Studium Wert ist – und natürlich auch der Studienstandort Berlin. Wer gut ist, kann natürlich auch für den Master an eine staatliche Hochschule wechseln und spart sich immerhin das Geld für den in der Psychologie fast unausweichlichen Masterstudiengang.
Unabhängig davon, ob man sich für eine staatliche oder private Hochschule entscheidet, bietet das Psychologiestudium in Berlin eine Fülle von Möglichkeiten.
Die Stadt selbst ist ein idealer Ort für praktische Erfahrungen und berufliche Entwicklung, da man hier unzählige psychologische Forschungsinstitute, Kliniken und Beratungszentren hat.
(FW)