Drei Ausstellungs-Tipps in Berlin
Berlin ist voller Möglichkeiten und es ist immer etwas los. Doch manchmal ist es schwer zwischen all den Partys und Veranstaltungen den Überblick zu behalten und auch mal die kulturelle Seite der Stadt auszukosten – denn Berlin hat auch dahingehend viel zu bieten.
Broken Music Vol. 2
Erst vor Kurzem gab es einen Knall in der Musikindustrie: Die Schallplattenverkäufe haben die CD-Verkäufe abgelöst. Und das im Jahr 2023! Das Revival der Schallplatte ist schon lange kein Geheimnis mehr und es ist ein regelrechter Hype bei Musikfans.
Dazu passend findet momentan die Ausstellung Broken Music Vol. 2 im „Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart“ statt. Hier dreht sich alles um die Schallplatte als Kunstobjekt und die Ausstellung ist angelehnt an die kultige Show „Broken Music“ der Plattenladenbesitzerin Ursula Block aus dem Jahr 1989. Man wandert hier durch beeindruckende Schallplatten-Cover, lauscht verschiedenen Klanginstallationen und sieht verschiedene Videoauschnitte aus Musikszenen der Gegenwart und Vergangenheit.
Die Ausstellung ist bunt, liebevoll kuratiert und nicht nur ein Muss für Musikenthusiast:innen. Das Ganze ist dort noch bis zum 14.05 zu bestaunen.
Hamburger Bahnhof Invalidenstr. 50/51, Tiergarten Di, Mi, Fr 10–18, Do bis 20, Sa, So 11–18 Uhr, 14 oder 7 €, bis 18 Jahre und jeden ersten Sonntag im Monat frei.
Auf der Homepage kannst du alles über die Ausstellung erfahren.
Mystery of the Ordinary
Im C/O Berlin findet gerade eine Ausstellung statt, die mich persönlich sehr begeistert hat. Ausgestellt werden hier Fotografien von William Eggleston, einem der größten Pioniere der Farbfotografie. Neben seinen bekanntesten Werken, in denen er alltägliche Situationen in den USA gekonnt mit seiner Kamera einfängt, gibt es auch viele Bilder vom ehemaligen West-Berlin zu bestaunen.
Mit den Fotografien von Eggleston taucht man in eine andere Zeit ein. Seine Werke erwecken dabei einen so nostalgischen Vibe, dass man am liebsten selbst in die abgebildeten Situationen eintauchen möchte. Grund dafür sind mit Sicherheit die warmen Farben und die interessanten Winkel, in denen die Bilder geschossen wurden.
Mystery of the Ordinary von William Eggleston ist definitiv einen Besuch wert und ihr habt noch bis zum 04.05 Zeit, in seine Kunst einzutauchen.
C/O Berlin Hardenbergstr. 22–24, Charlottenburg, Mo–So 11–20 Uhr, 10 oder 6 €, bis 18 Jahre freier Eintritt.
Infos zur Ausstellung findest du auf der Homepage.
Dreams Have No Titles
Im Hamburger Bahnhof findet gleich noch eine zweite, sehr lohnenswerte Ausstellung statt: Dreams Have No Titles von Zineb Sedira.
In dieser Ausstellung steht die Geschichte der avantgardistischen Filmproduktion der 1960er- und 1970er-Jahre in Frankreich, Algerien und Italien im Vordergrund. Hier werden gekonnt biographische Anteile von Zineb Sedira und der damaligen Zeit mit dem Scheitern von emanzipatorischen Träumen verflochten.
Das Ganze ist ein bunter Mix aus Installation, Fotografie, Performance und natürlich Film. Man findet hier verschieden dekorierte Filmsets aus jenen Zeiten und taucht somit auch mit dieser Ausstellung in Vergangenes ein. Es wird hier nicht nur auf interessante und nostalgische Weise durch diese Ausstellung geführt, sondern auch der mahnende Unterton aus emanzipatorischer Sicht regt zum Nachdenken und Reflektieren nach.
Die Ausstellung startete erst im Februar und ist noch bis in den Sommer hinein zu besuchen. Eine äußerst gelungene und liebevoll gestaltete Veranstaltung, die ich jeder Person ans Herz legen kann!
Hamburger Bahnhof, Invalidenstr. 50/ 51, Tiergarten, Di, Mi, Fr 10–18, Do bis 20, Sa/So 11–18 Uhr, 14 oder 7 €, bis 18 Jahre und jeden ersten Sonntag im Monat frei. Ausstellung läuft bis zum 30.7.
Alles zur Ausstellung erfährst du hier.
(tip-berlin/FW)