Wird das Semesterticket jetzt abgeschafft?
Nachdem das Upgrade zum Deutschlandticket in Berlin endlich umgesetzt wurde, wird nun über die Abschaffung des Semestertickets gesprochen. Die HTW in Berlin meldet sich als erste Hochschule zu Wort und hat sogar schon für ihre Studierenden entschieden.
Warum genau jetzt?
Grund der Diskussionen ist, dass die Verträge der Hochschulen mit dem Verkehrsbund Berlin-Brandenburg (VBB) auslaufen und neu verhandelt werden müssen. Per Hochschulgesetz sind die Berliner Hochschulen und Universitäten nämlich verpflichtet, etwas mit dem Verkehrsbund auszuhandeln und somit ein günstiges Ticket anzubieten – im Gegenzug sind die Studierenden verpflichtet, dieses über den Semesterbeitrag zu bezahlen. Und das unabhängig davon, ob sie es nutzen oder nicht.
Was ist nun das Problem an der Sache?
Nun ja – das Problem dahinter ist einfach, dass den Hochschulen und Universitäten die Ersparnis durch das Deutschlandticket schlichtweg nicht mehr groß genug ist.
Denn durch das 49-Euro-Ticket ist der Preis von umgerechnet 32 Euro pro Monat für den Tarifbereich ABC des Semestertickets nicht mehr gerechtfertigt und die Studierenden sollten dazu nicht mehr verpflichtet sein – so begründet es zumindest die HTW.
Es dürften wohl in den nächsten Wochen weitere Universitäten und Hochschulen der HTW folgen. An der TU Berlin sei die Entscheidung anscheinend auch schon gefallen und damit wird es ab dem nächsten Wintersemester für 35.000 Studierende kein Semesterticket mehr geben.
Gibt es Aussicht auf eine Lösung?
Zu diesem Punkt schweigt die Verkehrsverwaltung. Eine mögliche Lösung wäre natürlich ein weiterer Zuschuss und somit ein günstigeres Deutschlandticket für Studierende, mit gleichzeitiger Senkung des Semesterbeitrags natürlich.
Aber auch zwischen den Berliner Institutionen herrscht noch Uneinigkeit. Die FU Berlin zum Beispiel wird die Zusammenarbeit mit dem VBB für das nächste Wintersemester vorerst weiterführen – mit Beibehaltung des Upgrades zum Deutschlandticket für rund 14 Euro.
Dies allerdings wird auch keine Dauerlösung sein, zumal die Umsetzung dieses Upgrades mit vielen Fehlern und Problemen behaftet war und noch immer ist.
Fakt ist: Was es braucht ist ein allgemein höherer Landeszuschuss für das Semesterticket, um dies weiterhin verhältnismäßig und vorteilhaft für die Studierenden der Stadt zu gestalten. Wie die Diskussionen weitergehen, wird sich zeigen. Doch gibt noch einiges zu bereden!
(TS/FW)