Call for Transfer-Projekte – HAW Hamburg
Das Programm „Calls for Transfer“ fördert den Wissens- und Technologietransfer an den sechs staatlichen Hamburger Hochschulen. Für die jüngste Förderrunde wurden insgesamt vier Anträge aus Fakultäten der HAW Hamburg ausgewählt. Mit der Initialförderung können die Wissenschaftler*innen mit ihrer Arbeit beginnen oder bereits bestehende Projekte fortsetzen. Ausgewählte Projektanträge werden mit bis zu 30.000 Euro für eine Laufzeit von zwölf Monaten unterstützt. Die HAW Hamburg stellt dieses Jahr vier geförderten Projekte vor.
Förderprojekt: Leichte Sprache
Mit der „Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung “ sind Behörden und öffentliche Stellen dazu aufgefordert, auch Menschen mit einem Handicap die Teilhabe und Mitbestimmung zu ermöglichen. Die Anforderung besteht darin, behördliche Texte immer auch in einfacher Sprache zur Verfügung zu stellen, damit Menschen mit einer geistigen oder seelischen Behinderung sie verstehen können. Eine Möglichkeit, um Texte in einfacher Sprache für Organisationen und Unternehmen zu produzieren, ist es, sie durch Künstliche Intelligenz (KI) zu generieren. Das Department Informatik der HAW Hamburg möchtet mit ihrem Projekt eine Grundlage dafür schaffen. Hiermit soll in der Zukunft, durch den Einsatz einer speziell entwickelten KI, kostengünstig und transparent Texte in einfacher Sprache erstellt werden. Wie? Durch Algorithmen und Datensatzbausteine.
Förderprojekt: River Flow Electrolysis System Platforms
Mit diesem Projekt der Fakultät Technik und Informatik soll schwimmende Wasserkraftwerke für die regenerative Energieerzeugung auf ihre Integration in die natürliche Umgebung hin untersucht und optimiert werden. Das Ziel ist, das Energiepotential von Fließgewässern besser zu nutzen, denn die emissionsfreie Energieerzeugung aus Wasserkraft hat einen hohen Wirkungsgrad. Das Projekt RFESP testet dies zunächst durch Kleinstkraftwerke auf Testträgerplattformen in einem Wasserkanal am Standort Berliner Tor. Der Impact auf Flüsse und Gewässer wird dort simuliert.
Innovative Gesundheitsförderung für geflüchtete Frauen aus der Ukraine
„Ukraine Refugee Health – Women“ (URefHe – Women) hat als Ziel, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden von geflüchteten Frauen aus der Ukraine zu verbessern. Ukrainische Frauen wurden durch den Krieg und die Fluchterfahrungen psychisch sehr belastet. Es wurden knapp 400 quantitative und standardisierte Interviews durchgeführt und über 60 Prozent der 304 Befragten sagten, sie leiden, unter anderem an Schlafverlust, Sorgen, ständiges angespannt sein, Verlust des Selbstvertrauens und Selbstwertgefühls sowie depressiven Symptomen und Ängsten. Nach dieser Bedarfsanalyse wird eine muttersprachlichen Podcast-Serie entworfen. Psychische Belastungen sollen dort in einfacher Sprache erklärt werden. Der Zugang zu den geplanten Podcasts soll offen, ohne Sprachbarriere und ohne Schamgefühl sein. Es soll ebenfalls fachlich durch eine Psychotherapeutin begleitet werden.
LNG-Terminals für Wasserstoff
Die Fakultät Life Science analysiert Konzepte und deren Machbarkeit, um LNG (Liquid Natural Gas) -Terminals in Deutschland langfristig von Flüssig-Erdgas auf Flüssig-Wasserstoff umstellen zu können. Die Errichtung von LNG-Terminals, das verflüssigtes Gas benutzen, bedeuten einen Ausbau der Infrastruktur für den Import fossiler Energien und widerspricht somit den deutschen Klimaschutzbemühungen. Das Ziel der Forscher*innen der HAW Hamburg ist es, eine klimafreundliche Alternative zu finden. Es soll untersucht werden, ob und wie die technischen Hürden für die Umrüstung auf Flüssig-Wasserstoff überwunden werden könnten.
Call für 2024
Der Bewerbungszeitraum des aktuellen neunten Calls läuft vom 1. April bis zum 30. April 2023. Zehn Projekte haben dieses Mal die Chance auf eine Förderung von maximal 30.000 Euro für eine Projektlaufzeit von sechs Monaten.
(HAWHAMBURG/DA)