Initiative

Stammzellenspende dank „Uni hilft!“ Hamburg

Nahaufnahme von Hand im OP-Handschuh und Blut in einer Spritze.
Stammzellenspenden können Leben retten. (Foto: ©stock.adobe.com/Puwasit Inyavileart)
In Deutschland erkranken jährlich etwa 12.000 Menschen an Leukämie. Für sie ist eine Stammzellspende oft die letzte Chance. Die Initiative „Uni hilft!“ ist da, um zu informieren. 
Montag, 15.05.2023, 15:00 Uhr, Autor: Deborah Adolph

Für Patient:innen, die an Leukämie oder einer anderen Krankheit des blutbildenden Systems leiden, bedeutetet eine Stammzellenspende die Chance auf ein neues Leben. Viele Menschen wissen aber nicht, wie sie spenden können, ob sie überhaupt spenden können, was es mit sich bringt, was man machen muss etc. Dabei ist es so einfach.

Typisierung kann so viel Gutes bewirken, deshalb klären Studierende des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE), unter dem Motto „Uni hilft!“, darüber auf und kümmern sich um potenzielle Spender:innen.

Was genau ist „Uni hilft!“?

Es ist ein ehrenamtliches Studierendenprojekt des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE). Mehrmals im Jahr bauen sie ihren Stand an wechselnden Plätzen auf, sei es an den Universitäten Hamburgs oder bei öffentlichen Ereignissen. Dort sprechen die Studierende potenzielle Spender:innen an, erklären die Abläufe und machen auch gleich vor Ort (falls erwünscht) Abstriche in der Mundhöhle.

Da viele Menschen die Möglichkeit einer Stammzellenspende noch gar nicht kennen, nehmen sie sich die Zeit über Krankheitsbilder und die mögliche Rettung durch eine Stammzellenspende zu informieren. So kommen neue Spender:innen für die Kartei zusammen. Die neuen Einträge werden dann an die zentrale Stammzellspenderdatei Deutschlands in Ulm weitergeleitet.

Stammzellenspender:innen sind Lebensretter:innen

Stammzellen sind Zellen, die sich im Gegensatz zu den meisten, bereits ausdifferenzierten, Körperzellen im Laufe ihrer weiteren Entwicklung zu unterschiedlichen spezialisierten Zellen entwickeln können. An Leukämie erkrankte Menschen werden so intensiv behandelt, dass ihr gesamtes Immunsystem und im Idealfall auch alle erkrankten Zellen zerstört werden. Ihnen werden dann die gespendeten Stammzellen übertragen. Die Zellen wandern in die Markhöhlen der Knochen, siedeln sich dort an und beginnen im Idealfall, neue funktionstüchtige Blutzellen zu bilden. Wenn die Blutbildung wieder in Gang kommt und tatsächlich keine kranken Zellen überlebt haben, ist der Patient oder die Patientin zunächst geheilt.

Ich will Spender:in werden, was nun?

Um als Spender:in in die Kartei aufgenommen zu werden, müssen die Kandidat:innen zwischen 18 und 40 Jahren alt sowie gesund sein. In drei von vier Fällen wird statt der Entnahme von Knochenmark unter Vollnarkose die sogenannte Stammzellapherese vorgenommen. Diese ist mit einer etwas längeren Blutspende vergleichbar.

Dafür wird dem Spender:innen einige Tage zuvor ein auch im Körper natürlicherweise vorkommendes Hormon gegeben, das die Wanderung von Stammzellen aus dem Knochenmark ins Blut anregt. Danach verbringt die Person etwa drei bis vier Stunden an einer Apheresemaschine, die die Stammzellen aus dem Blut herausfiltert. Einzige Nebenwirkung ist das mögliche Auftreten grippeähnlicher Symptome!

Am 16.05.2023 bietet „Uni hilft“ von 10–16 Uhr vor dem Audimax eine Stammzell-Typisierungsaktion an!

Stammzellspenderdatei in Deutschland

In Deutschland sind derzeit zehn Prozent der Bevölkerung im Zentralregister erfasst, das sind mehr als 8,4 Millionen potenzielle Lebensretter:innen. Vergleicht man es zu anderen europäischen Ländern, ist die Hilfsbereitschaft hier hoch. Zum Beispiel, nur rund 2,4 Prozent der Einwohner:innen Großbritanniens sind erfasst, in Frankreich sogar nur 0,5 Prozent. 26 Spenderdateien in Deutschland haben die Aufgabe, neue Spender:innen zu werben, zu registrieren und zu typisieren. All diese Register melden alle für die Suche relevanten Daten in anonymisierter Form an das Zentralregister. Das ZKRD (Zentrales Knochenmarkspender-Register Deutschland) ist mit Abstand das größte Register dieser Art in Europa und, nach den USA, das zweitgrößte weltweit.

Typisieren direkt am UKE

Wer sich typisieren und in die Kartei des UKE aufnehmen lassen möchte, kann sich jederzeit und ohne Anmeldung an den Blutspendedienst wenden. Mitzubringen ist nur ein gültiger Personalausweis. Die Blutspende/Stammzellspendertypisierung im UKE (Martinistraße 52, Haus Ost 38) ist Montag, Donnerstag und Freitag von 7:00 bis 14:00 Uhr sowie Dienstag und Mittwoch von 12:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.

(Bvmd/Uni-hilft/DA)

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