Wie sieht die aktuelle Lebenssituation von Studierenden aus?
Ich hab die beiden Studierenden Lukas und Pia gefragt, wies sie gerade so finanziell über die Runden kommen und, ob sich Inflation und Co. bei ihnen bemerkbar machen.
Mit dem wenigen Geld, das man verdient, wird es immer schwieriger über die Runden zu kommen. Wie finanzierst du dir dein Studium?
Lukas: Ich bekomme BAföG und habe ebenfalls einen Nebenjob. Dort verdiene ich den Mindestlohn, denn ansonsten kann man die Förderung durch BAföG völlig vergessen. Und seien wir einmal ehrlich: nur mit Mindestlohn zu Leben ist heutzutage eine schwierige Sache.
Pia: Ich habe die ersten zwei Semester BAföG bekommen. Dann habe ich mit einem Job angefangen, der die Lohngrenze, die das BAföG angibt, überschritten hat. Ich musste mich letztendlich zwischen der staatlichen Förderung und meinem Job entscheiden. Mit dem Job hatte ich mehr Geld in der Tasche. Das war zwar auch nicht die Welt, aber immerhin ein wenig mehr als beim BAföG.
Wo arbeitest du denn zurzeit?
Lukas: Ich arbeite bei Eventim. Ich kann entscheiden, wie viele Stunden ich im Monat arbeiten will, also ist es einfacher unter der Lohngrenze zu bleiben.
Pia: Ich bin Werkstudentin in einer Firma. Um ehrlich zu sein, fühle ich mich unterbezahlt, aber so ist es nun einmal.
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Reicht dir das Geld, um monatlich über die Runden zu kommen?
Ich schaffe es kaum bis zum Ende des Monats.
Lukas: BAföG reicht für den Großteil meiner monatlichen Lebenskosten, würde ich sagen. Der Rest kommt vom Nebenjob. Früher war es genug für mich, aber wie wir wissen, ist alles teurer geworden, sodass sich das jetzt geändert hat.
Pia: Früher war es gerade genug, um über die Runden zu kommen, ohne viel zu opfern. Jetzt ist es eine andere Geschichte.
Kommenden Monat muss ich meinen Semesterbeitrag zahlen, darüber will ich gar nicht erst sprechen. Ich will gar nicht daran denken, weil ich immer noch überlege, wie ich das bezahlen und trotzdem über die Runden kommen soll.
Wie viel Geld brauchst du im Monat?
Lukas: Ungefähr 1.100 Euro.
Pia: 800 Euro würde ich sagen.
Wie sieht es mit deiner Wohnsituation aus?
Lukas: Ich bezahle 520 Euro für mein Zimmer in einer WG.
Pia: Eine Freundin und ich wohnen zusammen in einer Mietwohnung. Wir teilen uns alle anfallenden Kosten fair untereinander auf. Egal ob es dabei um den Strom, den Einkauf oder Reparaturen geht. Jede von uns zahlt die Hälfte. Im Moment kommen wir dabei auf rund 700 Euro.
Wofür gibst du am meisten Geld aus?
Lukas: Für die Miete meines Zimmers gebe ich am meisten aus. Das sind nun einmal die unverhandelbaren Fixkosten. Das heißt: Ich muss an anderer Stelle sparen und den Gürtel ein wenig enger schnallen. Derzeit kann ich weniger Lebensmittel einkaufen.
Auch die Teilhabe am sozialen Leben leidet ein wenig. Fortgehen ist aktuell nicht großartig drin. Schließlich kann ich nur irgendwelchen kostenlosen Freizeitaktivitäten nachgehen, aber ich kann nicht obdachlos oder verschuldet sein.
Pia: Meine Priorität ist es, ein Dach über dem Kopf zu haben sowie meine Rechnungen immer pünktlich zu begleichen. Dafür geht sowieso das meiste Geld drauf. Danach kommen die Lebensmittel und andere notwendige Einkäufe sowie unangenehme Überraschungen.
Auch ich mache Abstriche, wenn es darum geht, in der Freizeit etwas zu unternehmen.
Kannst du sagen, wie viel du verdienst?
Lukas: Ich bekomme 812 Euro und verdiene ungefähr 450 in meinem Nebenjob.
Pia: Ich verdiene momentan 900 Euro.
Fazit
In der Tat ist es für viele Studierenden nicht leicht, ihr Leben zu finanzieren. Selbst ich kenne das Problem, wenn es wieder darum geht, den Betrag für den Semesterbeitrag aufzubringen.
So wie die Welt heute ist, kenne ich fast keinen Studierenden, der/die es sich leisten kann, eine ordentliche Summe Geld für Urlaub, Spaß und Freizeitaktivitäten ausgeben zu können. Aber man muss positiv bleiben, stark sein und auf die besseren Tage warten, die kommen werden!
(DA)