Videoessay-Wettbewerb an der HHU
Das Semester neigt sich dem Ende entgegen und es wird Zeit für den traditionellen Videoessay-Wettbewerb.
Was ist ein Videoessay?
Ein Videoessay ist ein meistens ca. 5-10 Minuten langes Video, das sich intensiv mit einem bestimmten wissenschaftlichen Thema beschäftigt. Traditionell handelt es sich um eine Form der Videoanalyse im wissenschaftlichen Kontext.
Es ist allerdings auch möglich andere Themen der Medienwissenschaften zu behandeln. Der Grundgedanke hinter dem Konzept des Videoessays ist eine wissenschaftliche Theorie nicht mehr nur durch Schrift zu analysieren.
Hierfür werden verschiedene Film- und Videoausschnitte neu montiert und auf eine wissenschaftliche Theorie hin bewertet. Theorie wird also mit aktuellen Medienprodukten verknüpft.
Untermauert werden die Bilder mit einem Voice-Over, das die Theorien erklärt und durch das Videoessay leitet. Das Lexikon der Filmbegriffe der Universität Kiel bringt den Sinn der Sache auf den Punkt:
„Diese Aneignung des Films kann durchaus kontrovers diskutiert werden, unter anderem, da sie Filmrezeption mit der Bearbeitung der Filmdatei unkommentiert gleichsetzt. Und natürlich ist die filmwissenschaftliche Arbeitsweise, Filmausschnitte und Stills aufzubereiten und zu kommentieren, eine dem Videoessay verwandte Form.“
Der Wettbewerb
Der Videoessay-Wettbewerb richtet sich in erster Linie an Student:innen des B.A. Studiengangs Medienkulturwissenschaften und des M.A. Studiengangs Medienkulturanalyse der Heinrich-Heine-Universität.
Im Rahmen verschiedener Seminare erstellten die Studierenden alleine oder teilweise in kleinen Gruppen Videoessays zu medienwissenschaftlichen Themen ihrer Wahl. Viele der Videoessays wurde auch als Abschlussarbeiten der Student:innen eingereicht.
Thematisch standen den Studierenden Theorien aus der Musikvideo-, Film-, Fernseh- und Soundanalyse offen. Ein breites Feld für die MeKuWi-Student:innen. Da kann es auch schonmal schwerfallen sich für ein Thema zu entscheiden.
Verantwortlich für den Videoessay-Wettbewerb ist die Dozentin Dr. Kathrin Dreckmann. Bei ihr landen die fertigen Videoessays bevor sie an die Jury weitergereicht werden.
Wer sich für ein Videoessay als Abschlussprüfung entschieden hat nimmt automatisch an dem Wettbewerb teil. Es ist allerdings allen Student:innen freigestellt auch freiwillig bei dem Wettbewerb mitzumachen.
Bewertung und Preis
Die Bewertung der Videoessays erfolgte, wie immer, durch eine ausgewählte Fachjury. Diese bestand aus Vertreter:innen aus den Bereichen Film, Rundfunk und Fernsehen. Dieses Jahr waren unter anderem Thomas Meineke, Emily Winkelsräter und Victoria Adesuwa Jocelyn Osarogiagbon Nosa mit dabei.
Es wurden neben dem Preis für das beste Videoessay auch verschiedene Publikumspreise verliehen. Die besten Arbeiten wurden außerdem auf der Kinoleinwand der Filmwerkstatt in Düsseldorf vorgeführt.
Abend ausklingen lassen
Im Anschluss an einen mehr als gelungenen Wettbewerb konnte jede:r der will den Tag noch entspannt ausklingen lassen. Als musikalische Begleitung hierfür gabt es vor Ort ein DJ-Set von Anna Freytag für die Student:innen.
Genug Gesprächsstoff gabt es auf jeden Fall auch. Die Eindrücke und Denkanstöße der vorgeführten Videoessays mussten erst einmal verarbeitet werden. Und wie geht das besser als mit seinen Kommiliton:innen darüber zu diskutieren?
Für die MeKuWi-Student:innen waren neben den behandelten Themen der Essays auch die praktischen Umsetzungen sehr spannend. Welchen Student:innen ist es ihrer Meinung nach gelungen ihr Thema am besten zu bebildern und zu präsentieren? Welche Montagen erschienen ihnen besonders gelungen? Diese Fragen beschäftigen die Student:innen der Medienkulturanalyse.
Zusätzlich bietet der Einblick in so viele verschiedene wissenschaftliche Theorien und Bereiche den Studierenden auch Inspiration für eigene zukünftige Hausarbeiten und Projekte. Die Themen motivieren die Student:innen zu eigenen Überlegungen. Viele haben den Wunsch das ein oder andere Thema selber weiter zu vertiefen.
(CR)