Informatik studieren: Im Interview mit Theo
„Ich studiere Informatik“ – bei dieser Aussage stempeln die meisten das Thema schon mit den Gedanken „Langeweile“, nur etwas für „Nerds“ oder „ein Leben lang vor dem Computer“ ab.
Dieses Studium bietet dir aber nicht nur eine große Berufsauswahl, sondern auch ein gutes Gehalt und verschiedenste Perspektiven. Du kannst dich auf die Bereiche Wirtschaft, Psychologie, Bildungseinrichtungen und vieles mehr spezialisieren.
Informatik studieren – Interview mit Theo
Theo studiert jetzt im dritten Semester an der Universität Augsburg Informatik. Er ist glücklich mit der Entscheidung für seinen Studiengang und hat uns im Gespräch einiges darüber erzählt.
Wie bist du darauf gekommen, IT zu studieren?
Ich war mir lange nicht ganz sicher, was ich studieren möchte. Dann habe ich mir verschiedene Studiengänge angesehen und bin in Vorlesungen gegangen. Da war mir dann relativ schnell klar, dass es Informatik wird.
Ich kann jedem nur empfehlen, der sich unsicher mit seinem Studiengang ist, in Vorlesungen zu gehen um herauszufinden, ob es das Richtige ist. Außerdem arbeitet eine Bekannte im Management bei großen Firmen und durch ihr Informatik-Studium ist sie sehr gefragt.
Es ist ein Job, den man schon in fast allen Bereichen brauchen kann, er hat definitiv Zukunft!
Ja, da hast du recht. Wie viele Semester studierst du schon und was ist für dich der spannendste Studieninhalt?
Die Regelzeit für den Bachelor beträgt sechs Semester. Das heißt, ich hab nach dem kommenden Semester die Hälfte. Die meisten Inhalte sind schon sehr theoretisch und haben viel mit Programmieren und Mathe zu tun.
Wir arbeiten oft in Gruppen und entwickeln zum Beispiel eine „App“ in unseren Projekten (Die benutzt danach keiner, die dienen hauptsächlich der Übung). Trotzdem macht mir das immer sehr viel Spaß.
Es ist ein bisschen so, wie wenn ein Schreiner ein schönes Bett baut oder man seine eigene Wohnung einrichtet. Man kann einfach seine Gedanken und Ideen umsetzen, beziehungsweise sich selbst verwirklichen.
Und das „Werkzeug“ dazu, bekommen wir in den Vorlesungen und Seminaren. Deshalb lohnt es sich natürlich anwesend zu sein – körperlich sowie geistig.
Das glaub ich dir! Kannst du uns einen Überblick über die vielen Berufsmöglichkeiten geben?
Klar! Im Laufe des Studiums muss man Schwerpunkte setzen, die jedoch im Bachelor nicht ausschlaggebend für dein späteres Berufsleben sind. Sie sollen dir lediglich zeigen, welche Möglichkeiten es gibt.
Die Schwerpunkte gibt es in den Bereichen Natur-, Geistes- oder Wirtschaftswissenschaften. Man
kann auch Informatik vertiefen. Wenn du fertig bist mit deinem Bachelor oder Master, hast du viele Perspektiven.
Informatiker werden überall händeringend gesucht. Du kannst in großen Unternehmen arbeiten, Informatik mit Psychologie oder Steuerrecht verbinden und außerdem bist du sehr gefragt. Viele machen sich auch selbstständig. Da ist dein Gehalt natürlich sehr von deinem Können abhängig.
Ein guter Programmierer, der für kleine Unternehmen Homepages programmiert, verdient sich da schon manchmal eine goldene Nase.
Was genau stellst du dir für deine Zukunft vor?
Ich denke, ich mache meinen Master und versuche mich im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich zu spezialisieren. Dann arbeite ich ein paar Jahre in Firmen, bevor ich mich selbstständig machen möchte. Am liebsten würde ich für Privatkunden programmieren.
Der große Vorteil eines Informatikers ist sein flexibler Arbeitsort. Er kann von überall aus arbeiten. Ich könnte also theoretisch über den Winter in Thailand leben und trotzdem meine Aufträge aus Deutschland erledigen.
Man braucht nur WLAN und Strom, was es ja fast überall gibt. Außerdem kann ich auch von Zuhause aus arbeiten, spare mir den Weg zur Arbeit und bin später mal für meine Kinder und die Familie da.
Eine Frage noch: Wie steht es um das Vorurteil „Informatiker sind langweilig und programmieren auch in ihrer Freizeit“?
(Theo lacht) Ja so ein bisschen stimmt das natürlich schon. Ich persönlich mache in meiner Freizeit auch viel Sport und gehe gerne feiern. Aber natürlich ist es auch eine gewisse Leidenschaft, die wir für unser Studium haben.
Mir macht es Spaß an einem verregneten Nachmittag oder abends noch ein paar Stunden zu programmieren und neues zu probieren. Aber dadurch sitze ich nicht in meiner „ganzen Freizeit“ vor meinem Laptop.
Bei meinen Kommiliton:innen ist das sehr unterschiedlich. Es gibt schon ein paar „langweilige Informatiker“, die wenige andere Hobbys haben, aber im Großen und Ganzen sind wir alle „normale“ Student:innen.
(AK)