Nebenjob als Kellner:in
Bei der Suche nach einem Nebenjob stößt man sehr häufig auf Jobangebote im Servicebereich. In einem Restaurant oder einer Bar zu arbeiten, bietet sich daher für Student:innen, aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten besonders gut an.
Außerdem ist das Gehalt im Service, aufgrund des Trinkgeldes, oftmals gar nicht so schlecht. Es gibt also einige Vorteile als Kellner:in zu arbeiten.
Nebenjob als Kellner:in
Romana arbeitet in Stadtbergen als Kellnerin in einem Gasthof. Dort hat sie in den letzten Jahren einiges erlebt. Im folgenden Interview erfährst du alles über die Vor- und Nachteile eines Jobs im Servicebereich, welche Aufgaben man hat und ein paar persönliche Tipps zur Bewerbung und zur Arbeit von Romana.
Welche Aufgaben hast du denn in deinem Job?
Also, zu meinen Aufgaben gehören vor allem Essen austragen, leeres Geschirr abräumen, Bestellungen aufnehmen sowie kassieren.
Wobei mir Kassieren am meisten Spaß macht, gerade wenn man gutes Trinkgeld bekommt. Das Trinkgeld wird dann am Ende jedes Abends aufgeteilt, sodass jede:r den gleichen Anteil erhält.
Interessant! Und wie sieht ein gewöhnlicher Arbeitsalltag bei dir aus?
Da ich meinen Job mit dem Studium vereinbaren muss, gehe ich vor allem abends zum Arbeiten. Zumeist, beginnt mein Arbeitstag zwischen 16.00 und 17.00 Uhr, sodass ich mich zuvor rechtzeitig fertig machen muss, um pünktlich zu erscheinen.
Ich ziehe also mein Dirndl an, flechte meine Haare, die im Service nicht offen getragen werden dürfen und begebe mich anschließend per Bus und Straßenbahn zur Arbeit. Dort angekommen, richten wir zuerst die Tische her und machen alles nochmal ordentlich.
Außerdem werden mir Tische zugeteilt, für die ich an diesem Abend verantwortlich bin. In meinem Zuständigkeitsbereich bin ich für das Wohl der Gäste verantwortlich und kümmere mich um deren Wünsche, Bestellungen sowie die Sauberkeit des Tisches.
Wenn dann, gegen 17.30 Uhr die ersten Gäste kommen, läuft meistens alles wie am Schnürchen. Bis 22.00 Uhr bin ich damit beschäftigt zwischen Küche und Gästen hin und her zu laufen, freundlich zu sein und keine Bestellungen zu vergessen.
Dabei gehört zu meinen Aufgaben natürlich auch alle möglichen Fragen zu beantworten, beispielsweise zu den Zutaten oder auch Allergenen in den einzelnen Gerichten. Auf jegliche Sonderwünsche sollte man vorbereitet sein, wie etwa: „Kann ich statt Pommes, Spätzle dazu haben?“ oder: „Ich hätte meine Karotten im Salat gerne geraspelt statt geschnitten.“
Wie man sieht, ist es nicht immer einfach den Wünschen der Gäste gerecht zu werden sowie diese auch richtig mit der Küche zu kommunizieren.
Wie sieht es mit dem Gehalt aus?
Ich bekomme 12,50 € pro Stunde. Trinkgeld variiert immer sehr stark je nach Wetter und Anzahl der Kunden. Während an einem schönen Juliabend bis zu 50 € Trinkgeld herausspringen, sind es an einem kalten Septemberabend allerhöchstens 20 €.
Dann lohnt es sich also in der Hauptsaison deutlich mehr dort zu arbeiten. Wie ist die Stimmung unter den Kollegen?
Das kann unterschiedlich sein. Ich selbst fühl mich unter Student:innen am wohlsten, weil die Arbeit mir so am meisten Spaß macht. Ab und zu gibt es aber auch Abende, da war ich froh Feierabend zu haben. Das kommt aber nicht so oft vor.
Verständlich. Möchtest du nochmal alle Vor- und Nachteile, die es in deinen Augen gibt, aufzählen?
Ja klar! Beginnen wir mit den Vorteilen einer Stelle in der Gastronomie, die meiner Meinung nach deutlich überwiegen:
- Als Kellner:in zu arbeiten, ist auf jeden Fall sehr abwechslungsreich. Du hast jedes Mal andere Kund:innen, neue Wünsche und musst flexibel auf die jeweilige Situation reagieren.
- Außerdem bist du den ganzen Abend auf den Beinen. Gerade, wenn ich den restlichen Tag in der Uni gesessen bin, freue ich mich darauf, zwischen den Tischen hin und her zu rennen und mich somit noch zu bewegen. Es ist anstrengender, als man denkt! Und so falle ich nach einem langen Sommerabend immer todmüde ins Bett.
- Auch liebe ich auch die Herausforderung in meinem Job, Kunden glücklich zu machen (auch die Schwierigen), immer mehr Teller und Gläser auf einmal tragen zu können und stets den Überblick zu bewahren. Wenn man freundlich ist, wird man oft gelobt oder bekommt Komplimente und von dem ein oder anderem auch ein richtig hohes Trinkgeld.
Aber natürlich gibt es auch ein paar Nachteile, wie oben teilweise erwähnt:
- Die Arbeit kann körperlich echt anstrengend. Je nachdem wie viel los ist, muss man schon fit in Armen und Beinen sein.
- Auch die Anforderungen sind nicht ganz ohne. Manchmal muss man sich viel gleichzeitig merken.
Aber die Vorteile überwiegen auf jeden Fall! Hast du zum Abschluss Tipps für die Bewerbung und einen gelingenden Arbeitsalltag?
Wenn man als Kellner:in arbeiten möchte, sollte man eine relativ hohe Auffassungsgabe besitzen, auch mal mit Stress gut umgehen können und mehrere Sachen gleichzeitig erledigen können.
Außerdem sollte man auch mal über nicht so freundliche Bemerkungen hinwegsehen können. Gäste haben auch mal einen schlechten Tag. Wenn man sich aber mit diesen Dingen sicher ist, dann ist der Job auf jeden Fall der Richtige und man lernt dort viel dazu.
Vielen Dank, liebe Romana. Sicher haben einige Lust bekommen, vielleicht doch mal in einem Restaurant zu arbeiten.
(AK/RA)