Betreuer:in für Bachelor- oder Masterarbeit finden
Für jede Abschlussarbeit, egal ob im Bachelor oder im Master, bekommst du eine:n Betreuer:in – wobei ‚bekommen‘ nicht immer stimmt, denn oft musst du den/die Dozierende:n selbst ausfindig machen. Er/Sie betreut dann deine Arbeit und ist maßgeblich am Themenfindungs-, Recherche- und Schreibprozess beteiligt, also in beratender Funktion.
Du solltest dir den/die Dozentin gut aussuchen, regelmäßig und konstruktiv mit ihm/ihr kommunizieren und es harmonisch halten, denn wer deine Bachelor-/Masterarbeit betreut, benotet sie auch. Wie du die richtige Person für deine Arbeit findest, wie du dich auf das erste Gespräch vorbereiten kannst und noch einiges mehr, haben wir dir hier zusammengefasst:
Betreuer:in für Abschlussarbeiten: die Hard Facts
Du befindest dich kurz vor deinem letzten Semester, die meisten Prüfungsleistungen hast du schon hinter dir und sie auch bestanden? Super, dann geht es jetzt in Richtung Abschlussarbeit. Ganz gleich, ob es sich bei dir dabei um die Bachelor- oder die Masterarbeit handelt, du brauchst eine:n Betreuer:in.
Damit ist ein:e Dozierende:r aus deiner Fakultät, am besten natürlich aus dem Fachbereich, den du studierst, gemeint. Diese Person begleitet dich über den gesamten Prozess deiner Arbeit, also von der Themen-/Thesenfindung, über die Forschungsanalyse bis hin zum Schreibprozess. Auch klärst du mit deine:r Betreuer:in den zeitlichen Rahmen – also wann du abgeben willst – genauso wie alles Organisatorische: wie läuft die Anmeldung, wie kommst du an einen Arbeitsplatz in der Unibib usw. Für all diese Themen ist i.d.R. deine Betreuungsperson der/die richtige Ansprechpartner:in.
Wie findet man eine:n Betreuer:in für die Abschlussarbeit?
Bei der Wahl deine:r Betreuer:in solltest du auf Folgendes achten:
- Wer darf überhaupt betreuen?: nicht jede Lehrperson ist als Betreuer:in für Abschlussarbeiten tätig. Je nach Uni wird ein bestimmter akademischer Grad dafür gebraucht. Informier dich also rechtzeitig über das Prüfungsamt deiner Uni oder deinen Lehrstuhl, welche Dozierenden überhaupt für deine Betreuung infrage kommen.
- Bezug zu deinem Themenbereich: der/die Dozent:in sollte selbst in dem Bereich, in dem du deine Bachelor-/Masterarbeit verfassen willst, forschen oder jedenfalls fundiertes Fachwissen besitzen. Das ist elementar, denn Hilfestellungen, Tipps und Sachkunde kann dir nur jemand geben, der/die sich damit auskennt.
- Erreichbarkeit und Struktur: auch im Unibetrieb gibt es Menschen, die unorganisiert, um nicht zu sagen ‚chaotisch‘ sind, und/oder wochen-/monatelang nichts von sich hören lassen, weder auf E-Mails noch sonstige Kontaktaufnahmen reagieren. Für deine Betreuung brauchst du aber jemanden, den/die du zuverlässig erreichen und mit dem/der du regelmäßig Termine ausmachen kannst – und das nicht nur digital, sondern auch in Person. Der/die Dozent:in sollte auch organisiert und strukturiert arbeiten und dir dabei helfen können, den Überblick zu bewahren.
- Grundlegende Sympathie und gute Kommunikation: zwischenmenschlich sollte es bei dir und der Lehrperson, die für die Betreuung infrage kommt, auch passen. Regelmäßige Absprachen sind essenziell für eine gute Bachelor-/Masterarbeit. Vor allem bei Abschlussarbeiten finden diese auch über einen längeren Zeitraum statt, mindestens mehrere Monate. Das heißt: such dir eine:n Betreuer:in aus, mit dem/der du dich gut verstehst und gut kommunizieren kannst.
Wann solltest du dir eine:n Betreuer:in für die Abschlussarbeit suchen?
So bald wie möglich – heißt: schon vor dem Beginn deines letzten Semesters. Für die Bachelorarbeit hast du im Schnitt 3 Monate Bearbeitungszeit, bei der Masterarbeit sind es 6 Monate.
An manchen Lehrstühlen sind die Betreuungsplätze begrenzt oder du musst ein bisschen suchen, bis du die passende Lehrperson findest – du bekommst also nicht sofort eine Betreuung.
Hast du während deines Studiums schon ein paar Lieblingsdozierende gefunden, deren Lehrveranstaltungen du besonders spannend und interessant findest, wäre das ein guter Ansatz: finde heraus, ob jemand davon Abschlussarbeiten betreuen darf und nimm dann Kontakt auf.
Betreuer:innen-Suche Tipp:
Schreib bei deiner Anfrage (am besten per Mail) auf Betreuung sicherheitshalber immer mehr als nur eine:n Dozierenden an. Es kann sein, dass dein:e Wunschbetreuer:in schon zu stark ausgelastet ist und dich nicht nehmen kann. Dann ist es gut, wenn du noch jemand anderen im petto hast.
Erstgespräch mit potenzielle:r Betreuer:in vorbereiten
Wenn du eine Lehrperson gefunden hast, die interessiert daran ist, deine Abschlussarbeit zu betreuen, geht es daran, dich für das erste Gespräch bereitzumachen. Um nämlich nicht mit leeren Händen und vor allem nicht planlos bei deinem Termin aufzuschlagen, solltest du dir davor schon ein paar Sachen überlegen, die du dann mit deine:r Dozent:in durchgehst:
Worüber vorab Gedanken machen und zum Erstgespräch mitbringen?
- Worüber willst du schreiben? Du musst noch nicht im Detail dein Thema, deine These, dein Inhaltsverzeichnis und Co. vorstellen – außer natürlich du hast das alles schon. Aber du solltest beim Erstgespräch sagen können, in welchem Bereich du eine wissenschaftliche Arbeit verfassen willst. Das heißt: überleg dir davor 2-3 interessante Themen, recherchieren sie an, wenn du Zeit hast, und tausch dich darüber mit deine:r Dozierende:n aus.
- Wann willst du deine Arbeit ungefähr abgeben? Das ist wichtig für den Zeitplan, sowohl für deine Arbeit als auch für die Intervalle, in denen dann die Betreuungsgespräche stattfinden können. Auch hier musst du beim ersten Treffen nicht das genaue Datum wissen, aber natürlich macht es einen großen Unterschied, ob du in 3 Monaten oder in einem Jahr abgeben willst.
- Wie weit bist du schon? Zu deinem Termin solltest du alles, zusammengefasst, mitbringen, was du für deine Arbeit schon hast. Das kann Forschungsliteratur sein, eine Arbeitsgliederung, der Anfang einer Anleitung, eine Mindmap – whatever. Bring in dem Gespräch deine:n potenzielle:n Betreuer:in auf deinen aktuellen Stand, damit er/sie weiß, was noch fehlt, ausgebaut werden muss etc.
- Wobei brauchst du gerade Unterstützung? Sammel vorab schon mal alle deine Fragen, die du zur Bachelor-/Masterarbeit hast, bspw. Seitenanzahl, Zitationsweise, wie viele Quellen du brauchst usw. Es wäre auch von Vorteil, wenn du nochmal deinen eigenen Stand durchgehst und dir überlegst: wo brauche ich Hilfe oder Tipps? Das können Forschungsliteratur sein, bestimmte Methoden, Strukturprobleme oder schlicht die Frage, ob Thema und These sinnig und stimmig sind.
Scheu dich nicht, Fragen zu stellen. Das ist elementar. Der/die Dozent:in, der/die dich dann betreut, ist dafür da dir zu helfen – also nimm die Unterstützung auch in Anspruch.
Im Erstgespräch entscheidet sich oft, ob die Lehrperson deine Betreuung übernimmt. Im Grunde entscheidet ihr beide das gemeinsam. Von Vorteil ist es aber immer, wenn du möglichst gut vorbereitet in das Gespräch gehst und auch ausdrücken kannst, was genau du dir für deine Abschlussarbeit vorstellst.
Du bist eigentlich nie der/die einzige Studentin, die von diese:r Dozierenden betreut wird, das heißt: versuch dich möglichst klar auszudrücken und auf den Punkt zu kommen. So holst du für euch beide das Beste raus – das gilt übrigens für jeden Termin mit Lehrpersonal.
Sonderfall: Was, wenn man den/die Betreuende:n wechseln muss?
Keine Panik, in der Regel musst du deine Betreuungsperson nicht wechseln. Das passiert nur in extremen Fällen, bspw. wenn dein:e Dozent:in länger erkrankt, stirbt oder ihr euch wirklich richtig in die Wolle kriegt. Letzteres solltest du unbedingt vermeiden, denn auch Lehrpersonen reden miteinander. Wenn du richtig Stress mit eine:r Dozierenden hast und ihr das nicht klärt, kann die Suche nach eine:r neuen Betreuer:in unangenehm werden.
Wenn du aber wirklich – aus welchen Gründen auch immer – wechseln musst, gehst du genauso vor wie bei deiner ersten Betreuungssuche: Du schaust dich nach passenden Dozierenden um, nimmst Kontakt auf, stellst beim Erstgespräch deinen aktuellen Stand vor und lässt dich dann im besten Fall betreuen.
Tipp
Egal, was zwischen dir und deine:r ersten Betreuer:in vorgefallen ist, rede mit anderen Dozent:innen niemals schlecht über die Person. Unabhängig davon, dass sich das nicht gehört, weißt du nie, welchen Rattenschwanz das nach sich ziehen könnte. Bleib immer respektvoll und freundlich.
(Uni Bielefeld/ VWL Uni-Mannheim/hochschulinitiative-deutschland/SALI)