10 Lerntipps für Studierende: So meistert ihr eure Prüfungen
Klar, das Internet ist voll mit diversen Lerntippsammlungen. Meist liest man auf allen Seiten allerdings nur dasselbe. Aber helfen diese 10 Lerntipps tatsächlich?
Sie können helfen, sonst würde sich wohl keine:r die Mühe machen und darüber berichten. Doch sie helfen nur bedingt. Bei dem/der einen von euch mehr als bei dem/der anderen. Nichtsdestotrotz wollen wir euch diese erprobten Lerntipps auf gar keinen Fall vorenthalten.
10 Lerntipps für Studierende
- Rechtzeitig mit dem Lernen anfangen
- Die richtige Lernatmosphäre schaffen
- Einen Überblick über den Stoff verschaffen
- Den Stoff strukturieren
- Auf das Wesentliche fokussieren
- Den Stoff häppchenweise lernen
- Den Stoff wiederholen
- Lernpausen einlegen
- Snacks und Getränke bereithalten
- Lernen nach dem Belohnungsprinzip
1. Tipp für erfolgreiches Lernen: Rechtzeitig anfangen
„Besser spät als nie!“ – Von wegen! Diese Einstellung bringt euch beim Lernen für gute Ergebnisse an eurer Hochschule nicht wirklich voran. Sie bringt euch mit hoher Wahrscheinlichkeit eher in große Schwierigkeiten und ihr macht euch nur unnötig Stress, schiebt Panik. Eine mögliche Folge: Prüfungsangst.
Wann ihr mit dem Lernen vor einer Klausur beginnen solltet
Den idealen Zeitpunkt, um mit der Prüfungsvorbereitung zu beginnen, gibt es nicht. Er ist von mehreren Faktoren abhängig und richtet sich beispielsweise nach eurer persönlichen Lerngeschwindigkeit, der Komplexität und dem Umfang des zu lernenden Stoffs.
Darüber hinaus macht es natürlich einen riesen Unterschied, ob ihr in diesem Semester eine oder gleich fünf Klausuren und drei Hausarbeiten parallel oder dicht hintereinander schreibt oder euch nur auf nur eine einzige konzentrieren könnt.
Wenn ihr euch kennt und von euch wisst, dass ihr gerne zu spät zum Lernen anfangt, dann ist vielleicht sogar genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um loszulegen. Go for it!
2. Tipp für erfolgreiches Lernen: Die richtige Lernatmosphäre schaffen
Auch, was die richtige Lernatmosphäre ist, lässt sich nur schwer pauschalisieren. Während der eine sich gerne bei einer Tasse heißen Kaffees in sein Lieblingscafé zurückzieht, um dort zu pauken, sucht der andere die Stille in der Unibibliothek, im Wald unter Bäumen, am See oder zieht das Lernen am eigenen Schreibtisch vor.
Manchen hilft es während des Lernens Musik zu hören und andere wiederum brauchen ihre Ruhe und empfinden schon die kleinsten Nebengeräusche als wahnsinnig nervtötend.
Kreatives Chaos oder Ordnung am Arbeitsplatz?
Ordnung ist bekanntlich das halbe Leben, aber manchen hilft auch das kreative Chaos und sie finden sich auch dort super zurecht. Damit sie für sich richtig lernen können, brauchen sie das Durcheinander einfach.
Solange ihr euch in eurer Lernumgebung wohlfühlt und den Eindruck habt, mit dem Lernen gut voranzukommen, spricht auch nichts dagegen, dies auch so weiter beizubehalten. Nichtsdestotrotz kann es vorteilhaft sein, wenn ihr von Zeit zu Zeit euren Arbeitsplatz aufräumt.
Schließlich tut ihr euch so unter Umständen leichter, gewisse Aufschriebe oder Notizen schneller zu finden und verschwendet nicht unnötig Zeit damit, sie zu suchen.
3. Tipp für erfolgreiches Lernen: Einen Überblick über den Stoff verschaffen
Nachdem ihr euren favorisierten Lernplatz gefunden habt, kann es dann endlich auch schon mit dem Lernen losgehen oder? Nein! Nicht so hastig.
Jetzt bloß nicht den Fehler machen und Dinge überstürzen. Atmet kurz tief durch, setzt euch hin und verschafft euch erst einmal einen Überblick über den zu lernenden Stoff.
4. Tipp für erfolgreiches Lernen: Den Stoff strukturieren
Wenn ihr euch einen Überblick über den zu lernenden Stoff verschafft habt, werdet ihr vermutlich im ersten Moment erst einmal davon erschlagen sein, weil ihr euch erst jetzt darüber bewusst werdet, was sich über das ganze Semester an Aufschrieben, Notizen und Merkblättern angesammelt hat. Aber ist das schon alles oder war da nicht eigentlich noch mehr?
Lernunterlagen auf Vollständigkeit prüfen und ergänzen
Damit ihr in der Klausur an eurer Uni nicht von irgendwelchen Fragen überrascht werdet, ist es ratsam noch einmal zu prüfen, ob ihr wirklich alle Skripte und Präsentationen eurer Dozierenden heruntergeladen habt und ob auch wirklich zu jeder Vorlesung Notizen und Mitschriebe existieren.
Vergleicht doch einfach einmal eure Stoffsammlung mit denen eurer Kommiliton:innen. So lassen sich eure Lernunterlagen fix auf ihre Vollständigkeit hin überprüfen.
Sollte euch nun wieder einfallen, dass ihr eine Vorlesung verpasst habt, dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um euch die fehlenden Unterlagen zu beschaffen.
Lernstoff ordnen und strukturieren
Ihr habt jetzt alle Unterlagen, Mitschriebe, Skripte und Notizen beisammen? Sehr gut. Dann wisst ihr ja jetzt, was auf euch zukommt und wieviel Zeit ihr als engagierte Studierende in etwa für den Lernprozess veranschlagen müsst.
Damit ihr euch beim späteren Lernen leichter tut, empfiehlt es sich, die Lerninhalte zu gliedern und thematisch zu ordnen. Je nachdem, welcher Lerntyp ihr seid, könnt ihr den Stoff nun individuell für euch aufbereiten.
Folgende Lerntypen gibt es:
Vielleicht hilft es euch ja, zu jedem Themengebiet eine Zusammenfassung zu schreiben. Macht dies aber nicht am Tablet, Laptop, PC oder Smartphone, sondern handschriftlich.
In einem Interview mit Zeit Online erklärte der Psychiater Manfred Spitzer, dass der Mensch sich Dinge erwiesenermaßen wesentlich besser merken kann, wenn er sie niederschreibt, als wenn er sie beispielsweise am Rechner abtippt. Beim Niederschreiben setzt sich der Kopf intensiver mit den Inhalten auseinander, so Spitzer.
Warum verfestigt sich handschriftlich Verfasstes besser im Gedächtnis?
Studien deuten darauf hin, dass der Mensch Informationen wesentlich besser verarbeitet, wenn sie zuvor handschriftlich notiert werden. Neurowissenschaftler:innen sprechen diesbezüglich von sogenannten Gedächtnisspuren.
Diese These scheint auch ein Experiment der amerikanischen Psychologin Dr. Pam Mueller zu stützen. Sie zeigte einer Gruppe von 65 Studierenden Aufzeichnungen von Vorträgen. Während die eine Hälfte am Laptop mitschrieb, protokollierte die Vergleichsgruppe analog mit Stift und Papier.
Die Ergebnisse des Experiments
Obwohl sich alle Studierenden gleich gut an reine Fakten, wie Jahreszahlen und andere Daten erinnern konnten, fiel auf, dass sich die Testgruppe, die mit der Hand mitschrieb, komplexere Zusammenhänge deutlich besser erfasste.
Gleichzeitig stellte Mueller fest, dass die mit Laptops ausgerüstete Personengruppe die ganze Zeit am Tippen war, während die Vergleichspersonen seltener zum Stift griffen, die aufgenommen Informationen in eigene Worte fasste und deutlich weniger Informationen festhielt.
Daraus zog sie den Schluss, dass die Personen, die ein handschriftliches Protokoll anfertigten, sich schon während des Hörens verstärkt mit den Inhalten selbst beschäftigten und die wahrgenommenen Informationen sorgfältiger selektierten, um möglichst zielorientiert mitzuschreiben.
Begründet wurde diese Beobachtung nicht zuletzt auch durch das langsamere Schreibtempo. So habe das Gehirn die Chance, die wahrgenommenen Informationen besser zu verarbeiten.
Lernstoff miteinander verknüpfen
Nachdem die Zusammenfassung geschrieben ist, geht es darum, bestimmte Inhalte logisch miteinander zu verknüpfen.
Diesbezüglich könntet ihr euch beispielsweise eine große Mindmap anlegen, Karteikarten oder Spickzettel schreiben. Letztere bleiben aber an dem Klausurtermin schön zu Hause, nicht dass ihr beim Schummeln erwischt werdet.
5. Tipp für erfolgreiches Lernen: Auf das Wesentliche fokussieren
Beim Lernen selbst ist es wichtig, sich erst einmal nur auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das bedeutet einerseits erst einmal sich mental auf die Lernsituation einzustellen und alles andere auszublenden.
Zum anderen bedeutet es auch zunächst einmal nur die großen Themengebiete des zu lernenden Stoffs zu beherrschen.
So findet ihr schnell heraus, welche Inhalte prüfungsrelevant sind
Habt ruhig Mut zur Lücke und vernachlässigt erst einmal alle Details. Die könnt ihr euch dann einprägen, wenn die Basics sitzen.
Wenn ihr nicht wisst, welche Inhalte klausurrelevant sind, dann könnt ihr immer gerne die Tutoren an eurer Uni fragen, euch an eure Fachschaft wenden oder die Dozierenden selbst fragen, wie sie die Klausur gestalten und welche Erwartungen sie haben und ob sie bestimmte Themenschwerpunkte setzen.
Erwartet dabei allerdings nicht, dass eure Dozierenden euch detailliert beschreiben werden, was in der Prüfung an Wissen abgefragt wird. Aber fragen kostet ja nichts und gegebenenfalls verweisen sie auf die Homepage des Lehrstuhls, wo ihr alte Klausuren und Probeklausuren herunterladen könnt.
Die könnt ihr euch dann gerne einmal ganz in Ruhe anschauen und durcharbeiten. Auch Studierende höherer Semester sind eine gute Quelle, um herauszufinden, welche Inhalte in den Klausuren oftmals abgefragt werden.
Stellt euch einen Timer und bearbeitet die Klausur unter „Realbedingungen“. Nutzt die Klausur als Lernzielkontrolle!
Das hindert euch am erfolgreichen Lernen
- Keine Trennung zwischen Freizeit und Lernzeit
- Keine klare Priorisierung
- Keine klare Zielsetzung
- Trägheit
- Tagträumerei
- Ständige Erreichbarkeit
- Störgeräusche
- Unordnung
Setzt euch Tagesziele, Wochenziele und ein Klausurziel. Teilt euren Tag so ein, dass ihr in den Lernphasen produktiv arbeitet und eure Freizeit genießen könnt. Wenn ihr lernt, dann lernt ihr.
Lernt „NEIN!“ zu sagen und konzentriert euch in erster Linie nur auf euch und euer Ziel. Schaltet alle elektronischen Geräte ab und seid für die Lernphasen einfach mal im Flugmodus.
6. Tipp für erfolgreiches Lernen: Den Stoff häppchenweise lernen
Nachdem der Stoff geordnet, strukturiert und zusammengefasst ist und ihr die Quintessenz erfasst habt, werdet ihr feststellen, dass die anfängliche schier unüberschaubare Menge des Lernstoffs schon ein wenig kleiner geworden ist.
Doch weil es immer noch sehr viel ist, ist es ratsam den Stoff häppchenweise zu lernen.
Kleinere Mengen an Informationen können wesentlich besser erfasst werden, als große Datenmengen und ihr erzielt schneller Lernerfolge. Das beflügelt, motiviert und macht doch Appetit auf mehr, oder?
7. Tipp für erfolgreiches Lernen: Den Stoff wiederholen
Wenn ihr eure Zusammenfassung nur einmal durchlest, werdet ihr euch sicherlich nicht alles merken können – es sei denn ihr seid Blitzmerker mit einem fotografischen Gedächtnis.
Die soll es auch geben, aber die sind verdammt selten. Also üben, üben, üben. Denn Übung macht bekanntlich Meister:innen.
Tatsächlich ist es so, dass neu dazu gewonnene Informationen im Hirn nicht so lange gespeichert werden. In 24 Stunden sind bereits in etwa 80 Prozent der zuvor gelernten Informationen wieder vergessen.
Das ist dem Umstand geschuldet, dass die Informationen ausschließlich durch die Wiederholung ins Langzeitgedächtnis diffundieren.
Merke: Es ist sinnvoll bereits nach einer Vorlesung den Stoff zu wiederholen. Schon eine 10-minütige Wiederholung kann euch mehrere intensive Stunden frustrierendes Lernen ersparen!
Drei Wiederholungen am Tag
Es wird empfohlen, dass das neu gelernte Wissen mindestens dreimal innerhalb der ersten 24 Stunden wiederholt werden sollte, um es zu festigen.
Und so geht ihr dabei am effektivsten vor:
- Informationen aufnehmen
- Die erste Wiederholung erfolgt nach wenigen Minuten
- Die zweite Wiederholung erfolgt nach mehreren Stunden
- Die dritte Wiederholung erfolgt kurz vor dem Schlafen gehen
Deshalb ist Lernen vor dem Schlafengehen sinnvoll
Ja richtig gelesen. Eine Lerneinheit vor dem Schlafengehen einzulegen, ist äußerst hilfreich und fördert den Festigungsprozess. Dies bestätigte auch der Psychiater Manfred Spitzer.
In einem Interview mit der Zeit Online Redaktion erklärte er: " Der Lernprozess endet nicht, sobald man das Buch zuklappt, sondern geht in der Nacht weiter. Wenn wir uns eine bestimmte Information langfristig merken wollen, muss sie vom Hippocampus – einer Art Zwischenspeicher – in die Großhirnrinde gelangen.
Das passiert erst im Schlaf: In der Tiefschlafphase lädt sich das Gehirn zwischengespeicherte Informationen aus dem Hippocampus herunter und verarbeitet diese dann während der REM-Phase (Rapid Eye Movement). Das Gehirn wechselt also ständig zwischen „downloaden“ und „speichern“ ab.
8. Tipp für erfolgreiches Lernen: Lernpausen einlegen
Wie lange sich ein Mensch konzentrieren kann, ist stark vom Alter, seiner körperlichen Verfassung und dem inneren Mindset abhängig.
Bei Babys und kleinen Kindern ist die Aufmerksamkeitsspanne, in der konzentriertes Arbeiten sowie die Aufnahme und das Verarbeiten neuer Informationen möglich sind, deutlich geringer, als bei Erwachsenen.
Letzterer kann sich unter idealen Bedingungen bis zu 90 Minuten am Stück auf eine bestimmte Aufgabe fokussieren, ehe seine Konzentrationskurve abnimmt. Dabei schafft er es allerdings über einen Zeitraum zwischen vier und sechs Stunden produktiv zu arbeiten und komplexere Aufgaben zu lösen.
Nichtsdestotrotz ist es wichtig, nach intensiven Lerneinheiten auch einmal eine Lernpause einzulegen. Andernfalls wird die Leistung des Gehirns zurückgefahren, bis es sich in den Standby-Modus verabschiedet und sich dann ganz abschaltet.
Wann ihr unbedingt eine Lernpause einlegen solltet
Lernpausen bieten sich immer dann an, wenn ihr ein Themengebiet zur Gänze erschlossen und behandelt habt. Bevor ihr mit einem neuen Kapitel beginnt, solltet ihr eine kurze Pause machen.
Allerhöchste Zeit für eine Pause ist es, wenn ihr merkt, dass ihr nicht mehr aufnahmefähig seid, eure Gedanken immer wieder abschweifen und ihr euch richtig dumm im Kopf, ausgelaugt und müde fühlt.
Die Lernpause aktiv gestalten
Eine Pause machen, heißt nicht zwangsläufig, die Augen zu schließen und an Ort und Stelle ein Nickerchen zu machen. Das geht zwar auch, aber ob ihr danach noch einmal zum Lernen kommt, ist die andere Frage.
Besser kann es deshalb sein, wenn ihr eure Pause aktiv gestaltet. Es bleibt dabei euch überlassen, wie ihr diese Zeit nutzt.
So gestaltet ihr eure Lernpause aktiv und effektiv:
- Das Gehirn mit frischem Sauerstoff versorgen.
- Die Augen entspannen.
(Ihr könnt sie schließen oder den Blick in die Ferne schweifen lassen) - Einen kräftigen Schluck Wasser trinken.
- Einen kleinen Snack verzehren.
- Sich strecken und dehnen, um die beim Lernen besonders beanspruchten Körperbereiche zu lockern. (Arme, Schultern, Nacken, Rücken)
- Vom Arbeitsplatz aufstehen und eine kleine Runde drehen.
- Sport treiben
- Musik hören
Wie lang sollte die Lernpause sein?
Die Lernpause muss so lange sein, dass ihr euch in der Zeit zwischen zwei Lerneinheiten erholen könnt. Allerdings besteht die Gefahr beim Pause machen darin, dass nach einer kurzen Lerneinheit die Pause zu lang gestaltet wird und nach einer längeren Lerneinheit zu kurz.
Beides ist nicht Sinn der Sache. Fällt die Pause nach einer kürzeren Lernphase verhältnismäßig zu lang aus, kommt ihr nur schwer wieder in den Lernmodus zurück, während ihr euch bei einer zu kurzen Pause nach einer längeren Session nicht wirklich erholen könnt.
Merke: Nach einer Faustregel könnt ihr für jede halbe Stunde, in der ihr für euer Studium produktiv gepaukt habt, eine fünfminütige Lernpause einlegen. Überspringt diese Pausen nicht, selbst wenn ihr es aufgrund einer stressigen Situation gern tun würdet.
9. Tipp für erfolgreiches Lernen: Snacks und Getränke bereithalten
Das Gehirn benötigt Energie, um zu funktionieren. Die gewinnt es aus seiner Hauptenergiequelle – Zucker. Dieser Einfach-Zucker, der in sehr vielen Lebensmitteln enthalten ist, wird über die Blutbahn transportiert und von den Muskelzellen in Energie umgewandelt.
Weil das Gehirn diese Energie allerdings nicht, wie der Rest des Körpers speichern kann, benötigt es immer wieder Nachschub. 120 Gramm Zucker benötigt das Hirn täglich – das entspricht in etwa 30 Zuckerwürfeln.
Zu viel Zucker ist schädlich fürs Gehirn
Zucker ist gut und lebensnotwendig. Aber Vorsicht! Zu viel Zucker ist ungesund. Darunter leidet nicht nur die Figur, das Gebiss, sondern auch der Geist. So konnten Wissenschaftler des Londoner University College bereits 2017 einen Zusammenhang zwischen Zuckerkonsum und mentaler Gesundheit belegen.
Sie befragten dazu 8.000 Studienteilnehmer zu ihrem Zuckerkonsum und ihrem psychischen Wohlbefinden. Um möglichst genaue Aussagen treffen zu können, wurde die Befragung in einem Zeitraum von 20 Jahren regelmäßig wiederholt.
Besonders bei Männern zeigte sich ein Zusammenhang: Jene, die täglich mehr als 67 Gramm Zucker konsumierten, hatten fünf Jahre nach der ersten Befragung ein um 23 Prozent höheres Risiko, an einer mentalen Störung zu erkranken als Probanden, die täglich weniger als 40 Gramm Süßes zu sich nahmen.
Des Weiteren konnte bereits in früheren Studien ein Zusammenhang zwischen einem hohen Blutzuckerspiegel und einer reduzierten Merkfähigkeit sowie einer erhöhten Anfälligkeit für Demenz beobachtet werden.
Welche Snacks eignen sich für die Lernpause?
Obwohl das Gehirn so viel Zucker benötigt, ist nun nicht damit gemeint, dass ihr Süßigkeiten ohne Ende in euch hineinstopfen sollt.
Es gibt neben Süßigkeiten schließlich auch Alternativen. So benötigt man nicht zwangsläufig Süßes, um einen ausreichend hohen Blutzuckerspiegel zu haben.
So sind lange Zucker-Ketten ebenfalls in kohlehydratreichen Lebensmitteln wie beispielsweise in Brot, Reis oder Teigwaren enthalten, die schließlich vom Verdauungssystem in Glukosemoleküle umgewandelt und vom Blut ins Hirn transportiert werden.
Gesunde Snacks für die Lernpause
- Obst- und Gemüsestücke
- Naturjoghurt
- Nussmischungen
- Trockenfruchtmischungen
Wasser ist für das Gehirn wichtig
Auch Wasser ist für die Gesundheit des Hirns essentiell wichtig. Das Wasser ist schließlich unabdingbar für den Abtransport von Toxinen. Darüber hinaus wirkt es als Puffer- und Gleitmaterial für Hirngewebe.
Und auch jede chemische Reaktion – insbesondere die Energiegewinnung – im Gehirn erfordert Wasser.
Stellt euch am besten eine große Wasserflasche an den Arbeitsplatz, dann vergesst ihr das Trinken nicht.
Setzt beim Pauken für euer Studium auch nicht unbedingt auf eiskalte Getränke. Diese sind hinsichtlich der Lernoptimierung wahre Energiefresser. Die kalte Flüssigkeit muss nämlich erst einmal aufgewärmt werden und so wird das Blut vom Hirn abgezogen, um den Magen vorzuwärmen.
10. Tipp für erfolgreiches Lernen: Lernen nach dem Belohnungsprinzip
Wer fleißig schuftet, darf ruhig auch einmal sündigen und sich mit etwas Schönem verwöhnen.
Ist ein Lernziel für den heutigen Tag erreicht, gibt’s eine leckere Nascherei, einen Kinobesuch oder ein gutes Abendessen als Belohnung. So macht das Lernen doch gleich viel mehr Spaß!
Wie viele Stunden sollte man am Tag lernen?
Wer lernen will, sollte es richtig tun und seinen Lerntag so gestalten, dass er möglichst produktiv und erfolgsorientiert arbeitet. Das bedeutet zunächst einmal sich realistische Lernziele zu setzen. Diese erreicht ihr am besten, wenn ihr euch den Lerntag mittels einer Roadmap in der Gestalt eines Lernplans einteilt.
Merke: Auch für die gesamte Lernphase könnt ihr euch einen Lernplan erstellen. Setzt euch dabei Etappenziele!
Power-Lernen in Zehn- und Zwölf-Stundenschichten ist zwecklos. Ihr seid schließlich keine Maschinen und dafür ist euer Biorhythmus nicht ausgelegt.
Wie bereits weiter oben beschrieben, könnt ihr euch nur über eine gewisse Zeitspanne zwischen vier und maximal sechs Stunden hinweg konzentrieren. Und das geht auch nur, solange ihr immer mal wieder eine Lernpause einlegt. Alles, was darüber hinausgeht, ist mehr oder weniger verschwendete Zeit.
Übrigens: Was für Erwachsene beim Lernen gilt, gilt ebenfalls für Kinder. Schüler:innen und Schüler brauchen ebenfalls eine zu ihenen passende Lernstrategie. Wie Kinder am besten lernen, erfahrt ihr hier.
Lernen nach Schema F funktioniert nur in der Theorie
Obwohl wir euch jetzt 10 Lerntipps für Studierende mit an die Hand gegeben haben, wollen wir euch keine leeren Versprechungen machen. Ja, unsere Lerntipps können durchaus helfen, aber nur weil ein Lerntipp bei einem von euch vielleicht prima funktioniert, gilt das noch lange nicht für euch alle.
Von diesem Gedanken hat sich längst auch Volker Biesel, Geschäftsführer der Context Vertrauen & Entwicklung GmbH und professioneller Lerncoach verabschiedet: „Es gibt nicht die klassischen Lerntipps, die jedem Menschen gleich gut helfen. Sinnvoller ist es in meinen Augen daher von Lernstrategien zu sprechen. Und diese müssen individuell entwickelt und angepasst werden.“
(uni-augsburg.de/learninginstitute.ch/THWA)