Turbolernen

Last-Minute-Lernen

Schöne junge Frau, die Notizen macht, während sie von zu Hause aus lernt.
Wie kannst du in letzter Minute effektiv Lernen? (Foto: ©gettyimages/bojanstory)
Manchmal muss es eben schnell gehen. Die Prüfung steht in naher Zukunft vor der Tür und du hast noch nicht mal angefangen zu lernen. Was jetzt?
Montag, 22.01.2024, 09:15 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Du kennst das – eine Prüfung steht an und du nimmst dir fest vor, rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen. Doch dann kommt wieder alles Mögliche dazwischen. Der Prüfungstag rückt unaufhaltbar näher und näher, jetzt bloß keine Panik. Hier kommen einige Tipps, wie du effektiv Lernen kannst und so den Lernstoff doch noch rechtzeitig rein bekommst. 

Wie lernt man am besten Last Minute?

Zunächst einmal Ruhe bewahren. Panik hilft dir jetzt garantiert nicht weiter und macht das Lernen nur schwieriger. Hier für dich ein strukturierter Plan, wie du vorgehen kannst:

  • Verschaffe dir eine Übersicht. Schau dir an, was du alles lernen musst.
  • Erstelle eine Prioritätenliste. Was ist unerlässlich, was eventuell weniger wichtig? Mache dir kleine, überschaubare Lernhäppchen. Es ist immer leichter, große Aufgaben oder Herausforderungen aufzubrechen, sodass du nicht überfordert vor einem großen Aufgabenberg stehst.
  • Mache einen Zeitplan. Du kennst deine Lernziele und hast dir den Stoff durchstrukturiert. Als Nächstes bietet es sich an, einen realistischen zeitlichen Ablauf zu erstellen. Niemand kann Tag und Nacht lernen, auch du nicht. Mache dir das bewusst. Räume dir Pausen ein und sorge dafür, dass du genügend Schlaf einplanst. Ohne Schlaf lernt unser Gehirn nur äußerst unwillig.
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Hier könnte dir die sogenannte Pomodoro-Methode weiterhelfen. Mit dieser Technik des Zeitmanagements lernst du in 25 Minuten Abschnitten und machst dann eine Pause.

Bedenke bei deinem Zeitplan auch, dass wir am besten durch Wiederholungen lernen. Je öfter du dich mit etwas auseinandersetzt, um so besser bleibt es in deinem Gedächtnis hängen. Plane also auch dafür genügend Zeit ein.

Tipp! Lerne am letzten Tag vor deiner Klausur oder Prüfung nichts Neues mehr, sondern wiederhole den Stoff möglichst nur. Das hilft dir schlussendlich auch, die Ruhe zu bewahren, weil es dir Sicherheit verschafft. 

Wie lerne ich schneller und effektiver?

Und jetzt, ran an den Stoff. Neben den eben erwähnten Wiederholungen kannst du mit den folgenden Tricks schneller lernen.

Achte auf deine Umgebung

Als Erstes solltest du für eine ruhige, möglichst reizarme Umgebung sorgen. Niemand kann sich konzentrieren, wenn in der WG-Küche gerade intensive Diskussionen geführt werden oder unterm Fenster ein Rave stattfindet. Vielleicht kannst du ja in die Uni-Bib gehen, da hast du auf jeden Fall Ruhe, um effektiv zu lernen. 

Nutze alle deine Sinne

So vollkommen ohne Ablenkung bist du konzentriert und kannst alle deine Sinne zum Pauken einsetzen. Und das ist gut so. Je mehr du deinen ganzen Körper und alle deine Sinne einbeziehst, um so besser wirst du dir deinen Stoff merken.

Beispiel für den Seh-Sinn: Versuche, die Inhalte zu visualisieren. Mach dir eine Mindmap, schreibe Karteikarten mit den wichtigsten Stichpunkten oder zeichne es auf.

Vielleicht in der Bibliothek nicht ganz günstig, aber auch singen hilft. Eventuell kannst du dir eine Eselsbrücke bauen mit einem Liedchen. Das bleibt garantiert hängen. Wahrscheinlich auch bei deinen (unfreiwilligen) Zuhörern.

Wenn du Kommilitonen hast, die in der gleichen Lage sind wie du, dann bildet eine Lerngruppe. Gemeinsam lernt es sich viel leichter, weil du viel aktiver bist, als wenn du stumpfsinnig vor dich hin brüten würdest. 

Ihr könnt euch beispielsweise gegenseitig, möglichst mit viel körperlicher Aktivität, den Lernstoff erklären oder erzählen. Diskutiert, malt es euch auf, findet gemeinsam Eselsbrücken. Das verankert das neue Wissen in euren Köpfen, ihr habt Spaß und reduziert somit auch noch den Stress. Eine absolute Win-win-Situation. 

Allerdings sollte allen klar sein, was euer gemeinsames Ziel ist und alle gleichermaßen fokussiert sein. Das ist nicht der Moment zum Party machen. 

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Lern-Hacks

hier ein paar hilfreiche Tipps für dich:

  • Trink genug. Trinken ist enorm wichtig für dein Gehirn. Am besten, du trinkst jede Stunde ein Glas Wasser, dann freut sich dein Hirn
  • Geh an die frische Luft. Atme ganz bewusst ein und aus und lass den frischen Sauerstoff durch deine Hirnwindungen wehen
  • Mach Sport. Bewegung hilft tatsächlich, denn so kannst du Stress abbauen und dich anschließend gleich wieder viel besser beim Lernen konzentrieren
  • Lass Alkohol einfach mal weg. Wenn du willst, dass dein Gehirn gut läuft, sind Giftstoffe einfach keine Option
  • Iss was Ordentliches. Vitamine und Ballaststoffe sind richtige Booster für dein Gehirn

Wie kann man in kurzer Zeit viel auswendig lernen?

Falls du tatsächlich „nur“ schnell auswendig lernen musst, dann werde zum Schauspieler. Verinnerliche dir die Lerninhalte, indem du sie wie auf einer Bühne laut vorträgst. Erzähl alles einem imaginären Publikum und vergiss auch Mimik und Gestik nicht. Je mehr Sinne und Motorik du einbeziehst, um so besser.

Du wirst merken, dass der Stoff so viel schneller in deinem Kopf hängen bleibt. Außerdem hilft dir die Aktivität, dich nicht zu verkrampfen und locker zu bleiben. 

Das A und O aber beim schnellen auswendig Lernen ist die Wiederholung. Bevor du ins Bett gehst, wiederhole noch mal alles. Selbst beim Abwaschen, einkaufen gehen oder Bad putzen. Je öfter du das machst, um so schneller bleibt es hängen. Obendrein kannst du so noch ganz hervorragend dein Kurzzeitgedächtnis trainieren. Das hilft dir durchs gesamte Studium.

Wie viel kann man pro Tag lernen?

Wie viel du pro Tag effektiv lernen kannst, hängt zum großen Teil von dir ab. Ist zum Beispiel dein Kurzzeitgedächtnis trainiert, kannst du auch mehr auf einmal lernen. Deine Lernmotivation spielt ebenfalls eine große Rolle. Wenn du mit einem „ich will“ statt „ich muss“ rangehst, wird es leichter. Widerwilliges Lernen ist in der Regel dagegen ziemlich mühsam. Hilfreich kann es auch sein, zu wissen, was für ein Lerntyp du bist.

Natürlich spielt auch der Lernstoff eine große Rolle. Musst du tatsächlich etwas verstehen oder reicht es etwas schnell auswendig zu lernen?

Ganz allgemein schätzen Experten die Zeit, in welcher wir tatsächlich aufnahmefähig sind, auf zwischen 6 und 10 Stunden pro Tag ein. Bedenke aber hierbei, dass spätestens alle 90 Minuten eine Pause drin sein sollte, in der du gedanklich wirklich abschaltest. 

Wenn alles zu spät ist:

  • Wenn alles zu spät ist, konzentriere dich auf das Wesentliche. Beweise Mut zur Lücke. 
  • Mach dich nicht fertig. Das hilft dir nicht und stresst dich nur noch mehr
  • Versuch es einfach und hoffe auf etwas Glück
  • Überlege dir etwas, dass dich aufbaut, wenn es doch schiefgeht. 

    (GEO/Universität Bayreuth/ARD alpha/CHHI)

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