Zeitdruck meistern – in Prüfungen und der Vorbereitung
Zeitdruck ist so eine Sache. Je nachdem, was für ein Typ Mensch du bist, reagierst du ganz individuell auf die Thematik. Ich hatte Mit-Studierende, die haben immer, aber auch wirklich jedes Mal, bis zur letzten Minute mit allem gewartet. Hausarbeit schreiben: frühestens zwei Tage vorher mal mit der Literaturrecherche anfangen, reicht ja völlig. Klausurvorbereitung? Eine Nacht vorher, sonst vergisst mann/frau eh wieder alles!
Ich hingegen bin hohl gedreht, wenn mir die Zeit zu knapp wurde. Je näher der Abgabetermin kam, umso panischer wurde ich – selbst wenn ich praktisch schon fertig mit meiner Hausarbeit oder einem Referat war. Reinsteigern ging immer. Ich setze an dieser Stelle mal die steile These in die Welt: Beide Strategien sind nicht wirklich hilfreich.
Warum ist effektives Zeitmanagement wichtig?
Sicherlich gibt es Studiengänge, die laufen so easy-peasy. Mir fällt zwar gerade keiner ein, aber irgendwo da draußen wird es auch Studierende geben, die gemächlich durch ihre Semester gleiten. Der Großteil aber, wird eher mit Zeitdruck zu kämpfen haben. Daher ergibt es Sinn, sich möglichst frühzeitig eine gewisse Lern und Arbeitsstruktur anzugewöhnen. Je eher du hier eine Routine entwickelst, umso leichter wird dir der Alltag an der Uni fallen.
Dein Leben an der Hochschule ist nicht mit einer klassischen Ausbildung oder deiner schulischen Karriere zu vergleichen. Im Studium liegt es größtenteils in deiner Verantwortung, deinen Lernstoff zu bewältigen und deine Aufgaben fristgerecht zu erledigen. Anders als in der Schule hast du oft keine festen Zeiten für Hausaufgaben oder Prüfungen, was eine gute Organisation und Disziplin erfordert.
Weitere Beispiele, die effektives Zeitmanagement erfordern:
- Du hast nicht nur Vorlesungen, sondern auch Seminare, Prüfungen, Hausarbeiten und Projektarbeiten. Mitunter musst du all diese Bereiche gleichzeitig gebacken bekommen. Ohne ein gutes Zeitmanagement kann das ganz schnell überwältigend werden.
- Besonders bei Abgabeterminen für Hausarbeiten oder Prüfungsanmeldungen ist es wichtig, frühzeitig zu planen und genügend Zeit für die Vorbereitung und das Schreiben einzurechnen. Das ist einer der größten Stressfaktoren im Studium, denn du aber leicht mit etwas verrauschender Organisation entschärfen kannst.
- Der Stoff im Studium ist deutlich umfangreicher und komplexer als in der Schule. Ohne eine strukturierte Herangehensweise riskierst du, dass du dich überfordert fühlst und wichtige Themen zu spät angehst, weil du sie unterschätzt hast.
- Studierende, die ihren Lernprozess gut strukturieren, können sich besser auf Prüfungen vorbereiten und haben insgesamt bessere Ergebnisse. Durch regelmäßiges Lernen und kontinuierliche Arbeit an Projekten steigerst du dein Verständnis für die Themen, erreichst bessere Noten und wirst nicht von der Stoffmenge erschlagen.
- Nicht zuletzt hilft dir die Fähigkeit, deine Aufgaben vorausschauend zu planen, im späteren Berufsleben enorm weiter. Denn nach dem Studium geht es genau damit weiter. Im Arbeitsleben musst du deine Aufgaben strukturiert angehen. Gut, wenn du das schon drauf hast.
Zeitmanagement heißt auch: Zeit für dich selbst einzuplanen. Das Leben besteht nicht nur aus Lernen und Prüfungen. Es braucht auch eine "Me-Time" um erfolgreich und (psychisch) gesund zu sein!
Mit einer guten Planung umgehst du übrigens auch der Versuchung, dich in die Prokrastination zu flüchten. Wenige Dinge sind so verlockend, wie die Aufschieberitis. Es gibt bekanntlich immer ein Morgen, an dem sich Aufgaben ebenfalls vorzüglich erledigen lassen. Wenn du allerdings regelmäßig festlegst, was du wann tun musst und darin eine gewisse Routine entwickelst, kommt dir der Gedanke an Prokrastination gar nicht mehr. Du verteilst deine Tasks in angenehme Happen und vermeidest panisches Last-Minute-Lernen.
Also: willst du dein Studium richtig gut rocken, ist ein effektives Zeitmanagement unerlässlich. Es hilft dir, die vielen Aufgaben und Anforderungen zu bewältigen und schützt dich vor Überforderung. On top unterstützt es deine Mental Health, weil du dir Auszeiten einplanen und diese auch genießen kannst.
Was sind Zeitmanagements Methoden?
Wir haben dir hier ein paar Tipps für deine zeitliche Organisation im Studium aufgestellt. Mithilfe dieser kleinen Tools wird es dir leichter fallen, alles im Blick zu behalten und, zumindest einigermaßen, stressfrei deinen Alltag zu gestalten.
Hier ein paar Hacks für dich zum Ausprobieren:
- Erstelle dir einen Plan: Setze dir feste Zeiten zum Lernen und zieh es auch durch. Dadurch erarbeitest du dir eine Routine und Struktur. Vergiss nicht, neben Vorlesungen und Seminaren auch Termine für Hausarbeiten, Referate, Anmelde- oder Abgabedaten einzutragen.
- Vergiss die Lernpausen nicht. Sie sind ebenfalls essenziell, um die Stoffmengen aufzunehmen. Ohne Pause gibt dein Hirn irgendwann einfach auf.
- Lerne Prioritäten zu setzen: Mach dir Gedanken, welche Aufgaben am wichtigsten sind. Erstelle dir eine Liste und ordne alles, was du schaffen musst, nach Wichtigkeit darin ein.
- Setze dir Ziele: Das beinhaltet sowohl kurzfristige Ziele, die zum Beispiel über die Spanne eines Semesters reichen, als auch langfristige Ziele, wie beispielsweise die Bachelorarbeit. Wenn es dir hilft, kannst du dir auch wöchentliche Etappen zurechtlegen und dich von dort aus steigern. Das erhöht zudem sofort das Erfolgsgefühl. Hier gibt es übrigens die sogenannte SMART-Methode. Sie besagt, dass deine Ziele spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden sein sollten, um erfolgreich zu sein. Probier’s mal aus!
Tipp: Hänge dir einen großen Plan an die Wand mit all deinen Task im jeweiligen Semester. So verpasst du keine Termine oder Aufgaben, weil du immer alles direkt vor Augen hast.
Weitere Ideen, damit du strukturierter durch deine Studienzeit kommst:
- To-do-Listen: Notiere die einfach alles Wichtige, dass du erledigen musst und hake es ab. Das verschafft dir auch gleich ein Erfolgsgefühl.
- Nutze Lerntechniken: Im Netz kursieren zahlreiche Anleitungen für Lerntechniken. Hier ein paar Beispiele: Pomodoro-Technik: Arbeite in Intervallen, z. B. 25 Minuten fokussiertes Arbeiten, gefolgt von 5 Minuten Pause. Nach vier Intervallen kannst du eine längere Pause machen. Active Recall und Spaced Repetition: Wiederhole Lernstoff aktiv, anstatt ihn passiv zu lesen. Verwende Karteikarten oder Apps für wiederholte Abrufübungen.
- Finde heraus, welcher Lerntyp du bist: Das wird es dir ungemein erleichtern, mit den Stoffmengen im Studium klarzukommen. So fällt es zum Beispiel dem kommunikativen Lerntypen leichter, wichtigen Input zu behalten, wenn er/sie sich diesen mittels Sprache aneignet.
- Lerne dich zu konzentrieren: Das heißt in erster Linie, sämtliche Formen von Ablenkung aus dem Weg zu räumen. Handy und Social Media am besten ganz abschalten, oder zumindest alle Benachrichtigungen deaktivieren. Es gibt hervorragende Apps, die dich unterstützen, dich zu fokussieren, indem sie Anwendungen blockieren, oder dir Zeitvorgaben geben.
- Ganz wichtig: mach deinen Arbeitsplatz frei. Räum alles weg, was du zum jeweiligen Zeitpunkt nicht brauchst. Pflanzen sind ok. Aber bitte keinen Miniaturdschungel. Schieb die gefütterte Katze ins Körbchen, Fernseher aus und los geht’s.
Schaffe dir Auszeiten für Erholung und soziale Aktivitäten. Das ist enorm wichtig, sonst geht dir irgendwann die Lebensfreude flöten. Da hilft dann auch kein toller Uni-Abschluss mehr. Freunde, Café, Action und Fun gehören genauso zum Studentenleben wie Prüfungen und Klausuren.
Schau dir regelmäßig deinen Plan an. Funktioniert alles so, oder brauchst du an einigen Stellen Anpassungen? Fühlst du dich überfordert? Dann musst du deinen Plan definitiv überarbeiten. Du hast das Gefühl, alles gut im Griff zu haben, bist gut drauf und motiviert? Mega! Läuft bei dir.
(VDI Wissensforum/TKK/CHHI)