Study

Booste deine Social Skills

7 junge Leute um einen Tisch an der Uni – nehmen zusammen ein Selfie auf.
Die Uni ist der perfekte Ort für soziale Connections. (Foto: ©stock.adobe.com/Jose Calsina)
Dein Studienerfolg hängt auch von deinen kommunikativen Fähigkeiten, den sog. Social Skills, ab. Wir haben uns für dich darüber schlau gemacht ... 
Donnerstag, 21.11.2024, 09:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Klar kannst du durch Leistung, Fleiß und gute Noten an der Uni punkten, aber dir helfen auch noch ganz andere Fähigkeiten für dein Studium. Wichtig sind nämlich auch noch deine Soft Skills - und die haben nicht viel mit Auswendiglernen, sondern mit deinem Charakter zu tun. 

Soft Skills gelten dabei als Überbegriff für deine weichen, sozialen und persönlichen Fähigkeiten. Darunter fallen u.a.:

  • dein Verantwortungsgefühl
  • deine Selbstmotivation,
  • Führungsqualität,
  • Teamfähigkeit,
  • dein Konflikt- und Stressmanagement 
  • und deine sozialen Fähigkeiten.

Vor allem um letztere wirst du beim Studium nicht drum rum kommen. Deswegen haben wir für dich recherchiert, was Social Skills sind, wie du sie üben und am effektivsten im Unialltag einsetzen kannst

Welche Social Skills gibt es?

Die sozialen Fertigkeiten beziehen sich grundlegend auf die kommunikativen Fähigkeiten, da ‚sozial‘ sein ohne Kommunikation, in welcher Art auch immer, überhaupt nicht möglich ist. Das kann verbal, nonverbal – durch Körpersprache, Körperhaltung – digital oder im persönlichen Kontakt sein. 

Die Social Skills lassen sich in 5 Basic-Skills unterteilen:

  • Augenkontakt: Menschen beim Reden in die Augen zu sehen, ist eine wichtige Eigenschaft. So kannst du vermitteln, dass dich interessiert, was dein Gegenüber dir erzählt – gleichzeitig wirst du eher bei Personen im Gedächtnis bleiben, denen du direkt in die Augen siehst, weil sie sich dein Gesicht so besser merken können. 
  • Körpersprache: Eine offene und entspannte Körperhaltung vermittelt deine:r Gesprächpartner:in Selbstbewusstsein und Ruhe. Auch Kopfbewegungen wie Nicken oder Facial Expressions wie Lächeln sind wichtig für eine positive kommunikative Interaktion.
  • Direkte Kommunikation: Wie du die Dinge sagst, also Tonlage, Lautstärke, Geschwindigkeit und Deutlichkeit, spielen ebenfalls eine große Rolle im sozialen Kontakt. Du kannst aktiv dazu beitragen, nicht nur wörtlich verstanden zu werden, sondern auch positiv im Gedächtnis zu bleiben. 
  • Aktives Zuhören: Damit ist wirklich Zuhören gemeint – Ziel ist, das Gegenüber reden zu lassen, zu verstehen, was er/sie meint und den Prozess des Zuhörens nur durch notwendige Fragen, bspw. Verständnisfragen, zu unterbrechen. 
  • Bindungsaufbau: Durch verbale und nicht-verbale Kommunikation lassen sich Beziehung zu Menschen aufbauen, im beruflichen, wie im privaten und auch im wissenschaftlichen Kontext. Der richtige Einsatz von Körpersprache, Intonation und Co. – sowie das richtige Lesen deines Gegenübers, kann dazu führen, dass deine Gesprächspartner:innen dich schätzen und mögen lernen. 

Bei den Social Skills geht es nicht nur darum, wie gut du sie selbst umsetzen kannst, sondern auch immer darum, wie gut du sie bei anderen erkennen, einordnen und für dich nutzen kannst

Wieso sind Social Skills wichtig fürs Studium?

Jetzt könnte man schnell denken: toll, und wie soll mir das ganze verbale oder nonverbale Gerede an der Uni weiterhelfen? Vielleicht mehr, als du denkst - denn vor allem beim Studium, dreht sich ja grundlegend alles mehr oder weniger um die Kommunikation.

Je mehr du deine sozial Skills ausbaust, desto besser kannst du dich aktiv in die Studieninhalte einbringen. Sei das bei Vorlesungen, in Seminaren oder Exkursen – deinen Mitstudierenden und Dozierenden aktiv zuhören und dabei in die Augen sehen zu können, kann dir soziale Pluspunkte bringen, die dir bei der nächsten Gruppenarbeit oder Sprechstunden schnell zugutekommen können. 

Sozial aktive Menschen sind oft beliebt. Klar, denn sie können sich ausdrücken, auf andere eingehen, den richten Ton finden – und oft fühlen sich Leute in ihrer Umgebung wohl. Wenn du jetzt an Gruppenreferate, -übungen, Lerngruppen und allgemein an den Umgang mit deinen Mitstudierenden denkst, ergibt es schon Sinn, dass deine kommunikativen Fähigkeiten echt was reißen können. Bei der Aufgabenverteilung, Prüfungsvorbereitung oder alleine deswegen, weil auch ein Studium im Team angenehmer sein kann als alleine. Es ist immer gut, soziale Bindungen aufzubauen und jemanden oder mehrere Menschen zu haben, mit denen man Gedanken und Probleme teilen kann. 

Und genau diese Bindungen sorgen dafür, dass du die nötigen Connections bekommst. Über Freund:innen und Komilliton:innen bekommt man mehr von der Mundpropaganda mit und hat so vielleicht bessere Chance bei der WG- oder Wohnungssuche, auf Partys eingeladen zu werden oder an eine Werkstudierendenstelle zu kommen.

Selbes gilt für gute soziale Beziehungen zu deinem Lehrpersonal: wirst du gemocht und gesehen, steigen bspw. deine Aussichten auf einer der begehrten HiWi-Stellen! Denn für diese suchen sich Dozent:innen ihre Studierenden gerne selbst aus. Strebst du eine wissenschaftliche Karriere an, solltest du dich übrigens unbedingt gut mit den Lehrenden stellen.

Das alles zusammen, also aktiv einbringen, sozial sein, durch Bindungen connecten, kann natürlich auch dazu führen, dass du positiv im Gedächtnis bleibst. Was für schlechtere Zeiten, bspw. wenn du die Abgabe deiner Hausarbeit bei deine:r Dozierenden anfragen, oder Aufgaben bei der Gruppenarbeit aus gesundheitlichen Gründen abgeben willst, definitiv von Vorteil sein wird – und auch für die Jobsuche nach dem Studium sind Connections total wertvoll. Du wirst grundsätzlich immer mehr Unterstützung bekommen, wenn du danach fragst und ein offener sozialer Mensch bist, der immer wieder auf neue Leute zugehen kann. 

Social Skills – auch beruflich und privat von Vorteil

Auch jobtechnisch helfen dir Social Skills extrem weiter und das nicht nur im Vorstellungsgespräch, der Bewerbungsphase allgemein, sondern auch bei der Teamarbeit, in Gesprächen mit deinen Vorgesetzten oder mit Kund:innen

Ähnliches gilt für deinen Freund:innen-, Familien- und Bekanntenkreis – auch hier können soziale Fähigkeiten echt Gold wert sein. 

Wie kannst du deine Social Skills verbessern?

Alles schön und gut, aber wie schaffst du es jetzt deine sozialen Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen oder auf das Next Level anzuheben? Indem du übst, kein Witz – denn auch hier macht Übung die/den Meister:in. Wir haben dir ein paar nützliche Hacks zusammengestellt, mit denen du deine Social Skills verbessert bekommst!

Eine der wichtigsten Übungen: Lass dir Feedback geben. Frag Verwandte, Freund:innen, Bekannte, Mitstudierende nach deinem Auftreten, deinen kommunikativen Fähigkeiten und wie du sie ihrer Meinung nach noch verbessern kannst!

Tipps & Tricks

  1. Kommunikationsziele setzen und verfolgen: Jedes Gespräch hat im Grunde einen Zweck. Je deutlicher du den davor schon weißt oder eingrenzen kannst, desto besser kannst du natürlich darauf hinarbeiten, dein Ziel zu erreichen. Beispiel: Du willst jemanden von etwas überzeugen? Dann brauchst du gute Argumente, die du in eine sinnvolle Reihenfolge bringst.
  2. Auf nonverbale Kommunikation achten: Körpersprache, -haltung und Intonation spielen bei den Social Skills eine genauso große Rolle wie die Inhalte des Gesagten. Heißt: versuch verschiedene Tonlagen und Lautstärken zu testen – selbes gilt für Mimik und Körperhaltung. Bist du dir unsicher, wie sie wirken, kannst du dich beim Reden aufnehmen, filmen und selbst nachsehen, ob du so rüberkommst, wie du es gerne hättest, oder du kannst dir Feedback von anderen holen. 
  3. Perspektiven durchspielen: Um andere Menschen besser verstehen zu können, was auch eine Kernkompetenz der Kommunikation ist, kannst du verschiedene Blickwinkel und Meinungen über ein Thema mal durchspielen; entweder mit dir selbst oder einer anderen Person. Es ist wichtig, dass du auch für den Fall, dass dein Gegenüber die komplette Gegenperspektive einnimmt, eine freundliche und neutrale Art findest, das Gespräch weiterzuführen, ohne, dass dein:e Gesprächspartner:in sich angegriffen oder auf den Schlips getreten fühlt. 
  4. Timing verbessern: Zwar gibt es vielleicht nicht den einen richtigen Zeitpunkt für alles im Leben, aber in der Kommunikation mit anderen gibt es definitiv Momente, in denen es besser ist zu reden, und Momente, in denen es besser ist zuzuhören. Diese Momente ergeben sich leider immer erst in der konkreten Gesprächssituation und sind eher spürbar als lernbar. Heißt: Es kommt darauf an, wie gut du dein Gegenüber lesen und verstehen kannst. Je besser das funktioniert, umso einfacher wird es dir fallen, den passenden Zeitpunkt zu erwischen. 
  5. Aktives Zuhören üben: Um Menschen das Gefühl von Interesse und Verständnis zu vermitteln, ist es immer wichtig, sie aussprechen zu lassen und ihnen wirklich zuzuhören. Versuch dich also etwas in Geduld zu üben und bei ein paar Gesprächen mit Freund:innen oder anderen dir bekannten Menschen so lange zuzuhören, bis du gefragt wirst, was du dazu sagst oder was dein Tipp ist. Keine Angst, denn selbst auf die Frage ‚Wieso sagst du nichts?‘ kannst du geschickt lächelnd erwidern: Ich höre dir (gerne) zu!

(Studienberatung/MichiganTech/randstad/SALI)

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