Game Development und Game Design
Mittlerweile kann man an mehreren Hochschulen in Deutschland etwas im Bereich Game Design studieren – es zeigt sich ein Trend in diese Richtung, denn noch vor einigen Jahren, war die SRH Hochschule in Heidelberg eine der ersten, mit diesem Studienangebot.
Viele Studierende spielen selbst, und das reizt sie dann. Denn es gibt immer eine klare Tendenz dazu, etwas lernen zu wollen, mit dem man selbst schon in Berührung gekommen ist – das unterstützt dann auch die Studienwahl.
Um herauszufinden, was den Bachelor Virtual Reality & Game Development genau ausmacht und was die Besonderheiten des Schwerpunktes ‚Game Design‘ sind, haben wir uns mit der Studiengangsleiterin Prof. Dr. Anke Schuster unterhalten.
An wen genau richtet sich das Studienfach ‚Virtual Reality & Game Development‘ mit Schwerpunkt ‚Game Design‘?
Der Studiengang und der Schwerpunkt richtet sich an junge Menschen, die Interesse an Video Games, dem Erzählen von Geschichten, Creative Writing und vor allem am Entwickeln anspruchsvoller Game Konzepte haben und quasi ihr Hobby gerne zum Beruf machen möchten.
Wenn Studierende für etwas brennen, ist auch die Kreativität da. Und das bringt sie auch im Leben weiter.
Welche Voraussetzungen sollten Interessierte mitbringen?
Gefragt sind vor allem analytische Fähigkeiten. Denn Game-Designer:innen sind eigentlich permanent in den Entwicklungsprozess der Spiele involviert und in unterschiedlichen Stadien gefragt.
Die wichtigsten Voraussetzungen sind:
- Kreativität – insgesamt und auch für das Core-Erlebnis
- Konzeptionelles, analytisches Denken – um spannende Handlungsabläufe und überraschende Ereignisse zu konzipieren
- Kommunikative Fähigkeiten – um das Spiel in seinem Entstehungsprozess mit den Artists und Programmer:innen diskutieren zu können und im Diskurs die beste Lösung zu finden
- Mathematisches Geschick – im Spiel muss Balancing betrieben werden (z.B. Wahrscheinlichkeitsrechnung); der Spielspaß soll erhalten bleiben, d.h. die Game Challenge nicht zu leicht oder zu schwer sein
Wie viel Wert wird auf Kreativität gelegt?
Kreativität ist das A und O. Wir arbeiten mit Design Thinking als Methologie für den Development Prozess und unterrichten Kreativitätstechniken, in den unterschiedlichen Schwerpunkten. Auch pflegen wir kollaboratives Zusammenarbeiten auf Jira und Confluence.
Der Einsatz von Kreativitätstechniken muss immer und immer wieder in Projektarbeiten praktiziert werden, quasi Hands on im Doing. Dass die Studierenden reflektieren, wo hängt es denn gerade im Kreativitätsprozess. Das müssen sie in Eigenregie lernen und in der Praxis – das ist eine Kernkompetenz, ein Lernprozess, den wir (die Lehrenden) zusammen mit den Studierenden eingehen.
Gibt es spezielle Module, Gruppenprojekte oder ähnliches, in denen Studierende Ihr Wissen und Können auch in Eigenregie lernen praktisch umzusetzen?
Es gibt jedes Semester ein großes Projekt. Im ersten Semester ist das ein Brettspiel, zum Einstieg, im zweiten und dritten 2D Games, im vierten und fünften Semester dann ein 3D Animation Game – so baut sich das bis zum Abschlussprojekt auf, das Studierende sich dann selbst aussuchen dürfen (kein Brettspiel).
Am Ende jedes Semesters findet dann eine Werkschau statt, bei der alle Teams ihr Werk der Öffentlichkeit vorstellen. Es gibt eine Jury und Preise zu gewinnen.
Welche Besonderheiten bietet das Fach/der Schwerpunkt?
Eines der größten Ziele des Studiengangs: Studierende in den Future Skills, also kreative und kollaborative Teams fit zu machen. Viel Wert wird dabei auf projektbezogene Studieninhalte gelegt – um die Praxisarbeit zu vertiefen.
Auch stehen bei uns sog. Sleeve Skills im Vordergrund, also Fähigkeiten, die man im Tun durch Projekterfahrungen erwirbt und die auch später im Berufsleben von Vorteil sind. Weil es in allen Branchen von Vorteil ist lösungsorientiert, konstruktiv und kommunikativ zu sein.
Studierende im fünften und sechsten Semester können wählen, ob sie ein Praktikum machen, ins Ausland gehen oder gründen wollen. Wir haben ein eigenes Gründerinstitut, dass die Indie Studios dann mitbegleitet und unterstützt. So lernt man auch betriebswirtschaftlich neue Fähigkeiten, die für andere Branchen ebenso relevant sind.
Welche Berufsperspektiven hat man mit dem B.A. ‚Virtual Reality & Game Development ‘?
Als Game Programmer:in mit Fähigkeiten im Programmieren und Game Engine-Kenntnissen, hat man es in der Branche ehrlich gesagt leichter. Wenn sich aber Game Designer:innen ihrer Stärken bewusst sind – auch für andere Branchen – haben sie da gute Chancen. Vor allem im Bereich Lernspiele oder Konzipierung von Gamifikation Elementen und Human Resources.
Wenn man auch in der Game-Branche etwas links und rechts guckt und sich die Bereiche ansieht, die gerade gefragt sind, findet man auch gut was.
Sehen Sie eine Trendbewegung hin zu technisch versierten Studiengängen im digitalen Bereich?
Wir waren mit einer der ersten, die Studiengänge im Bereich Game Development angeboten haben – jetzt gibt es mehrere in ganz Deutschland verteilt. Das zeigt schon auch das Interesse der Studierenden für dieses Fach und eine Bewegung hin zu einem möglichen Trend.
Interesse geweckt?
Dann informier dich direkt über die SRH Hochschule über den B.A. ’Virtual Reality & Game Development’.
(Schuster/SALI)