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Literaturklassiker Top 8 Liste

Student zwischen Büchern auf dem Boden liegend.
Das Leben ist zu kurz, um alle Bücher zu lesen – das Studium oft auch. (Foto: © stock.adobe.com/Africa Studio)
Du interessierst dich für Literatur? Die folgenden Werke geben dir einen groben Einblick in die deutschen und internationalen Klassiker. Und dabei sind sie wirklich gut zu lesen!
Donnerstag, 13.10.2022, 14:11 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Die nachfolgende Liste hält sich an keinen speziellen Literaturkanon und ist natürlich beliebig erweiterbar. Vielleicht findest du unter den Werken etwas Spannendes oder Inspirierendes. 

Von diesen Büchern aus der Weltliteratur solltest du mindestens schon mal gehört haben:

„1984“ by George Orwell

Erscheinungsjahr: 1949

1984 handelt von einer dystopischen, d.h. negativen, überwachenden, diktatorischen und kriegsverherrlichenden, Gesellschaft, in der die Individualität der Figuren sowie deren Freiheit stark eingeschränkt werden. Die Bewohner:innen werden ständig überwacht. Halten sie sich nicht an die geltenden Regeln, müssen sie mit staatlicher Gewalt rechnen. An der Spitze der Macht steht ‚Big Brother‘ – Der Ausspruch „big brother is watching you“ kommt aus dem Buch. 

Die Hauptfiguren der Geschichte heißen Winston und Julia. Sie lernen sich auf der Arbeit kennen, bleiben in Kontakt, beginnen ein Verhältnis und verlieben sich – das alles ist dort, wo sie leben, verboten. Man könnte sie indirekte Rebellen nennen, Helden oder einfach Menschen, die versuchen aus einem beengenden System auszubrechen und etwas zu fühlen. Leider gelingt das beiden nicht.

Der Roman behandelt große Themen wie Freiheit, Gerechtigkeit, Liebe, Individualität und Mensch sein. Man könnte ihn politisch nennen. Obwohl er schon älter ist, ist er noch heute aktuell, gut geschrieben und spannend. 

Fun facts!  Auch über 70 Jahre nach dem Erscheinen, wird 1984 noch heute regelmäßig als Theaterstück aufgeführt. Die Themen sind eben noch immer aktuell. 

In Christopher Nolans Serie „Westworld“ beispielsweise lassen sich viele Elemente aus 1984 wiederfinden: Überwachung, Kontrolle, Identitätsverlust, dystopische Staatsform. 

„Hamlet“ by William Shakespeare

Erscheinungsjahr: 1604

Hamlet ist weltberühmt – nicht nur das Drama, sondern ebenfalls die Figur. Bis heute gehört sie zu den meist adaptierten, neu geschaffenen, rezensierten Figuren der Literaturgeschichte. Das gilt auch für seine Partnerin, Ophelia.

Im Grunde ist die Handlung des Stückes wirklich dramatisch, auch, wenn man aus heutiger Perspektive sagen muss: zu Teilen so makaber dramatisch, dass sie fast amüsant wirkt.

Hamlet beginnt mit einem Tod, der sich als Mord entpuppt. Behandelt mehrere Liebes- und Leidensgeschichten, und beinhaltet mehrere Morde/Tode aus den unterschiedlichsten Gründen: Eifersucht, Rache oder aus Versehen – nur um einige zu nennen. Innerhalb der letzten Szenen sterben alleine 4 Figuren.

Dabei ist die Hauptfigur, der junge Prinz Hamlet, den ganzen Text über auf der Suche nach sich selbst. Ob er sich findet, bleibt unklar. 

Unklar und viel diskutiert ist auch Ophelias Tod. Ob es sich dabei um die Tat einer selbstbewussten oder verrückten Frau handelt, die Selbstmord begeht, oder ihr Tod nur ein Unfall ist – konnte bis heute nicht eindeutig geklärt werden. 

Fun facts! Sowohl bei den Simpsons als auch bei Southpark findest du eine ganz eigene Bearbeitung des Dramenstoffes. Wenn du eine witzige Kurzzusammenfassung der Ereignisse suchst, sollte du dir die entsprechenden Sequenzen ansehen.

Der Disneyfilm ‚König der Löwen‘ ist eine der berühmtesten Neubearbeitungen der Hamlet-Story.

„Dracula“ by Bram Stoker

Erscheinungsjahr: 1897

Dracula ist der berühmteste Vampir der Literatur- und vermutlich auch Kulturgeschichte. Der Roman ist quasi mit dafür verantwortlich, dass es in Literatur und Film nur so von Vampirgeschichten und –serien wimmelt. 

Graf Dracula wird von einem Besucher seines Anwesens als Vampir entlarvt, macht sich zwischenzeitlich über dessen Verlobte her, und wird am Ende vernichtet. Dazwischen passieren viele absonderliche und schauerliche Dinge – was nicht verwunderlich ist – denn der Roman gehört zu den Gothic Novels.

Wenn du dir den einen Ursprung vieler Vampir-Storys ansehen möchtest, ist Stokers Text unbedingt zu empfehlen. Dadurch, dass er recht alt ist, ist er nicht immer so leicht zu lesen.

Fun facts! Graf Dracula ist einer realen Person nachempfunden – dem rumänischen Fürsten Vlad III. Dieser galt im Umgang mit seinen Feinden als sehr grausam, weil er viele davon auf einem Pfahl aufspießen ließ, bekam er den Beinamen ‚Der Phäler‘.

Wegen des literarischen und dem realen Dracula kann man bis heute in Transsilvanien, Rumänien, das (falsche) Schloss des Fürsten besichtigen

„Alice in Wonderland“ by Lewis Carroll

Erscheinungsjahr: 1865

Die Story dürfte durch die vielen Verfilmungen bekannt sein: Alice folgt einem weißen Hasen in ein Loch, kommt im Wunderland heraus, erlebt viel Außergewöhnliches und muss sich gegen die böse Königin durchsetzen.

Dabei helfen ihr diverse Bewohner:innen des Wunderlands, bspw. der verrückte Hutmacher und die Grinsekatze.

Eigentlich wurde der Text für Kinder verfasst – aber darüber lässt sich streiten. Der Autor selbst meinte, er hätte einfach ‚irgendeinen Unfug‘ verfasst – der hat es aber zur weltweiten Berühmtheit geschafft.

Fun fact! Eine der berühmtesten Interpretationen des Buchs, ist der Film von Tim Burton. Johnny Depp gibt darin wirklich einen sehr guten verrückten Hutmacher ab. 

Solltest du also keine Lust haben das Buch zu lesen, sind die vielen Verfilmungen sehr empfehlenswert für dich.

„Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry

Erscheinungsjahr: 1943

Das weltberühmte Buch ist wirklich etwas für Kinder und Erwachsene. Denn die beiden Hauptfiguren sind genau das: ein kleiner Junge und ein erwachsener Mann. Sie kommen über einen Zufall ins Gespräch, lernen sich kennen und zu vertrauen, helfen einander und freunden sich an. Dabei erzählt der kleine Prinz von seinen Reisen.

Phantasievoll ist der Text, weil der kleine Prinz der Prinz eines eigenen kleinen Planeten ist, der nur von einem Schaf und einer Rose bewohnt wird. In die Rose ist er unsterblich verliebt. 

Das Buch ist sehr schön geschrieben und bebildert, es behandelt große Themen wie Heimweh, Selbstfindung, Freundschaft und Liebe und viele mehr. Und das auf sehr liebevolle, aber auch sehr lustige Weise.

Fun fact! Du kannst den Grad deiner Phantasie am Anfang des Buches testen. Sieh dir die erste Zeichnung an und versuche zu beschreiben, was du siehst – also bevor du gelesen hast, was es sein soll. Nicht schummeln!

„Atemschaukel“ von Herta Müller

Erscheinungsjahr: 2009

Der Roman beruht auf Gesprächen mit einem Arbeitslager-Überlebenden. Dementsprechend ist das Thema nicht so leicht bekömmlich, eher traurig. Die Hauptfigur ist homosexuell – ‚Atemschaukel‘ ist also ein queeres Werk.

Es erzählt die Geschichte von Leo Auberg und seinem Aufenthalt in einem Arbeitslager, sein tägliches Überleben und das, was ihm dabei am meisten geholfen hat: Sprache.

Der Roman benutzt viele Neologismen (Wortneuschöpfungen) und Metaphern, er ist sehr bildhaft geschildert, und lässt die Leser:innen am Überlebenskampf der Hauptfigur teilhaben.

Fun facts! 2009 erhielt Herta Müller den Literaturnobelpreis. In einem Zimmer ihres Hauses bewahrt sie Worte, ausgeschnittene Wortfetzen aus Zeitungen und Co., in Schubladen auf und bastelt daraus Wortkollagen und Postkarten.

„Die Verwandlung“ von Franz Kafka

Erscheinungsjahr: 1915

„Die Verwandlung“ ist neben „Der Prozess“ eines der berühmtesten Werke Kafkas. Darin wird grundlegend der Zerfall eines Individuums und einer Familie beschrieben.

Die Hauptfigur verwandelt sich eines Tages in einen riesigen Käfer und kann sein Zimmer nicht mehr verlassen. Der Grund für diese Transformation bleibt unklar. Klar ist nur, dass er, je länger sein Ungeziefer-Zustand anhält, immer mehr von seiner Familie ausgeschlossen wird. Der Text endet nicht mit einem Happy End.

Fun fact! Der Roman zählt zur literarischen Gattung der Phantastik. Vor allem Geschichten über abgetrennte Körperteile, die ein Eigenleben entwickeln, erstaunliche und unrealistische Vorfälle, zählen ebenfalls zu dieser.

„Sherlock Holmes“ by Arthur Conan Doyle

Erscheinungsjahr: 1887-1915

Die weltberühmte Figur des Sherlock Holmes, findet nicht in Romanen, sondern in mehreren Zeitungsdrucken ihren Ursprung.

Daraus entstand eine ganze Serie, die von dem Ermittlerteam Sherlock Holmes und John Watson erzählt, die in England des 19. Jahrhunderts gemeinsam Mordfälle aufklären. Sherlocks Intellekt und seine forsche Art sind dabei mehr als unterhaltsam.

Fun fact! Sherlock ist eine der am meisten filmisch neu interpretierten Figuren. Neben diversen Filmen lassen sich auch viele Serien mit der Figur finden. Beispielsweise „Sherlock“ von BBC oder „Elementary“.

(SALI)

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