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Welche Studienarten gibt es?

Ein Blick in den Hörsaal einer Uni
Für die meisten gehört der Hörsaal zum Studieren wie das Ei zum Huhn. Es geht aber auch anders. (Foto: © WavebreakmediaMicro/stock.adobe.com)
Du denkst, studieren geht nur auf eine Art? Da liegst du falsch. Wir zeigen dir, welche Wege dir neben dem klassischen Vollzeit-Studium noch offen stehen. 
Montag, 14.04.2025, 11:00 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Du bist fertig mit deinem (Fach-)Abi und jetzt soll es an die Uni gehen? Gute Entscheidung. Jetzt hast du die Qual der Wahl. Neben dem klassischen Vollzeit-Studium gibt es noch viele andere Möglichkeiten für dich, an einen Hochschul-Abschluss zu gelangen. Wir zeigen dir hier, was dir an Optionen alles zur Verfügung steht.

Die Qual der Wahl

Wer war zuerst da: Ei oder Huhn? Eine Frage, die die Menschheit bewegt und zu der es noch keine wissenschaftlich fundierte Antwort gibt. Du stehst gleich vor einem ähnlichen Dilemma: Was ist wichtiger für dich – das Studienfach oder die Art der Hochschule/des Studiums? Klingt jetzt vielleicht nicht so dramatisch wie die Huhn/Ei-Geschichte, aber dennoch musst du dich hier für eines entscheiden – was dann den gesamten Verlauf deiner Hochschulkarriere beeinflusst.

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Wenn du bereits genau weißt, dass du unbedingt Architekt:in werden möchtest, ist auch klar, dass du dich an einer Fachhochschule einschreiben wirst. Hier steht nur die Entscheidung an, in welcher Stadt du durchstarten möchtest.

Bist du aber noch unschlüssig, was du „mal werden möchtest“, kannst du dir auch als Erstes überlegen, wie du studieren willst. Beispielsweise könnte dir ein sehr hoher Praxisanteil in deiner Ausbildung wichtig sein. Dann wäre ein Duales Studium eventuell genau das Richtige. Oder du bist mehr der theoretische Typ und freust dich darauf, tief in wissenschaftliche Dispute und Themen einzutauchen? Dann eventuell doch eher ein Vollzeit-Studium an einer regulären der Uni. 

Das Bachelor-Studium: Es besteht aus 6 – 8 Semestern und endet mit einer Bachelorarbeit. Um für diese zugelassen zu werden, musst du eine gewisse Anzahl an Credits erreichen. 

Das Master-Studium: Erfolgt nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelor-Studiums. Es dauert zwischen 2 – 4 Semestern und schließt mit der Masterarbeit ab. Es wird unterschieden zwischen konsekutiven und nicht-konsekutiven Master-Studium. Ersteres baut auf dem Bachelor auf, letzteres kann auch ein neues Studienfach enthalten. Die Plätze sind stark beschränkt. 
Auch die Zulassungsvoraussetzungen variieren. Erkundige dich hier frühzeitig nach den Konditionen.

Das Vollzeit-Studium – der Klassiker

Das Vollzeit-Studium kennst du sicherlich am besten. Das ist auch die häufigste Variante in Deutschland. Hier hast du die größte Auswahl an Fächern. Empfehlenswert für dich ist es, zumindest schon mal grob eine Richtung im Kopf zu haben. Abhängig von deinen Fähigkeiten und Interessen ist es zielführend, zu wissen, welche Fakultät zu dir passt. Eher wirtschaftlich, naturwissenschaftlich, historisch usw.? Wonach steht dir der Sinn? Wenn du da das Feld auf eine Fachrichtung eingrenzen konntest, stehen dir dann einzelne Studiengänge zur Auswahl

Vollzeit bedeutet, du bist so gut wie jeden Tag auf dem Campus unterwegs. Sei es in einer Lehrveranstaltung oder in der Bib bzw. Cafete. Die Uni wird dein zweites Zuhause. Zumindest für sechs Semester. Dann steht in der Regel dein Bachelorabschluss an. Wenn du fit genug und motiviert bist, setzt du anschließend den Master obendrauf.

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Teilzeit bzw. berufsbegleitendes Studium

Beim Teilzeit-Studium ist das anders. Hier ist die Uni nicht dein Lebensmittelpunkt. Es ist eher eine offene Beziehung, in der du noch einen Sidekick hast. In diesem Fall wäre das ein Job. Gründe für die Wahl eines Teilzeit-Studiums können sein, dass du entweder nur mit einem festen Job dein Studium finanzieren kannst oder dass du bereits eine Berufsausbildung gemacht hast und jetzt mit einem Bachelor noch einen draufsetzen willst.

Bei letzterem ist dein Alltag anders organisiert. Die Lehrveranstaltungen finden zumeist am Abend oder Nachmittag statt. Die Zeit, die dir danach bleibt, wirst du mit Lernen verbringen. Im Grunde eine tolle Chance, deine Karriere voranzutreiben – aber auch sehr fordernd und anstrengend. Angebote für ein berufsbegleitendes Studium findest du neben den regulären Universitäten vor allem an privaten Ausbildungsstätten. Leider musst du die Kosten für diese Zusatzausbildung selber stemmen. BAföG erhältst du nur für deine Erstausbildung. Deine Eltern müssen dich aus dem gleichen Grund ebenfalls nicht mehr unterstützen. 

Teilzeit-Studium mit Job

Ein Teilzeit-Studium gibt es noch in einer anderen Variante – nämlich auf Antrag an einer regulären Hochschule. Beispielsweise, wenn du deine Erstausbildung abgebrochen hast und dich jetzt an der Uni immatrikulieren willst, dir aber das Geld fehlt, dich finanziell über die Runden zu bringen. Mit dem Abbruch der Erstausbildung verlierst du auch die Möglichkeit, BAföG zu erhalten. Wenn auch deine Eltern dich nicht unterstützen können, dann gibt’s nur noch eine Option: Du musst dir einen normalen Job besorgen, der deutlich über den Umfang eines Nebenjobs hinausgeht – also mehr als 20 Stunden pro Woche. Da das dann mit einem Vollzeit-Studium nicht mehr zu vereinen ist, kann man an der Hochschule einen Antrag auf Teilzeit-Studium stellen. Das verschafft dir mehr Zeit.

Dennoch ist es nicht ohne, denn du musst deinen Job und die Lehrveranstaltungen selbst unter einen Hut bringen. Das kann schnell zum Organisationszirkus eskalieren. Verliere aber nicht die Nerven, du hast Dank der Teilzeit in der Regel auch mehr Zeit bis zum Bachelor und kannst dir diverse Hilfsangebote an der Uni holen. 

Das Fern- oder Online-Studium

Du willst das Haus nicht verlassen, keine Menschen treffen und trotzdem BWL studieren? Kein Ding. Auch das geht. Na gut, war jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben. Hin und wieder musst du auch beim Fernstudium mal vor die Tür.  Aber zumindest deinen Kommiliton:in wirst du nicht über den Weg laufen müssen.

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Im Großen und Ganzen ist das Konzept darauf ausgelegt, den Mammutteil der Lern- und Lehrphasen am heimischen PC zu leisten. Präsenzveranstaltungen gibt es logischerweise keine. Ein Campusleben ist leider auch nicht im Studi-Package enthalten. Dennoch ist das Online-Studium eine gute Option, wenn du aus welchen Gründen auch immer nicht am regulären Campus/Uni-Leben teilhaben willst oder kannst. Wer jedoch zur Vereinsamung neigt, ist hier absolut und definitiv falsch. Außerdem wäre es sehr hilfreich, wenn du über die Maßen gut darin bist, durchzuhalten und dich selbst zu motivieren. Ansonsten wird das nix.

Besonders bei Online-Universitäten gilt: achte darauf, dass die Abschlüsse staatlich anerkannt sind! Lass dich nicht von tollen Bewertungen auf der Homepage blenden, sondern informiere dich ausführlich über die Qualität des Angebots.

Auch an einer Fern-Uni stehen dir verschiedene Zeitmodelle zur Auswahl. Teilzeit, Vollzeit, ganz flexibel – so wie es für dich optimal ist. Viele nutzen das Angebot, um sich weiterzubilden oder nebenher noch einen Uni-Abschluss zu machen. Großer Nachteil des Fernstudiums: Du musst es aus eigener Tasche bezahlen. Die Gebühren variieren von Angebot zu Angebot. Wirklich günstig ist es nicht. Wenn du die Kohle hast und:

  • nicht so auf Menschen und Präsenzveranstaltungen stehst,
  • irgendwie brutal weit ab von Schuss lebst,
  • zahlreiche Kinder versorgen musst,
  • alleine nen Bauernhof bearbeiten musst,
  • jemand pflegst oder
  • selber gesundheitlich angeschlagen bist: Go for it!

Bafög im Fernstudium? Das geht! Voraussetzung: Es ist deine Erstausbildung, du bist jünger als 45 Jahre und dein Einkommen ist entsprechend niedrig.

Viel Praxis mit dem Dualen Studium

Für bestimmte Berufe gibt es noch die Variante des Dualen Studiums. Das ist sozusagen „zwei in einem“. Soll heißen, dass du auf der einen Seite einen staatlich anerkannten Berufsabschluss anstrebst, auf der anderen Seite bist du parallel an einer Universität immatrikuliert und arbeitest auf deinen Bachelor hin.

Klingt sportlich? Ist es wahrscheinlich auch. Für jemanden, der zwar den höheren Bildungsabschluss anstrebt, aber mehr Wert auf praktische Anwendung legt, ist es jedoch eine optimale Ausbildung. Hierfür benötigst du sowohl eine Lehrstelle in einem Betrieb/Unternehmen/Organisation als auch eine Universität mit entsprechendem Angebot.

Leider wird diese Art des Studiums nicht für alle Fächer angeboten. Weitere Herausforderung: Es kann gut sein, dass du dich für einen solchen Studienplatz besonders bewerben musst, weil die Plätze begrenzt sind.

(FernuniHagen/UI/Studierendenwerk/CHHI)

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