CO2-Spartipps im Test
Wir lassen unnötig viele CO2-Emissionen unsere Erde verpesten – das steht fest. Und auf die eine oder andere Art ist wohl auch jede:r von uns ein Stück weit dafür verantwortlich, die einen mehr, die anderen weniger.
Was genau ist dein CO2-Fußabdruck? Du kannst ihn über den Online-Test des WWF berechnen lassen.
Es gibt zahlreiche Tipps und Tricks, um nachhaltiger zu leben und dadurch deinen eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern. Ich hab mir in den größten Bereichen des Lebens, wie beim Wohnen, Essen und Co. mal die gängigsten davon angesehen und sie für dich getestet.
Sind die ganzen Hacks, um umweltschonender zu leben, überhaupt realitätsgetreu, also kann man sie im Alltag umsetzen und das am besten täglich?
CO2-Sparen beim Wohnen
Wie du wohnst, wo du deine Möbel und anderen Utensilien herbekommst, ob sie neu oder gebraucht sind, wie du heizt, lüftest und vieles mehr kann einen großen Einfluss auf deine CO2-Bilanz haben. Wie lässt sie sich auch bei dir Zuhause verbessern?
Second-Hand statt Neuware
Gebrauchte Gegenstände kannst du super mit Online-Angeboten wie Vinted und Ebay, Stadtverschenkt aber auch vor Ort durch Flohmärkte, Kleidertauschpartys, Second-Hand-Läden und Co. erwerben. Es muss eben nicht immer neu sein.
Ich mach das seit Jahren und finde es nicht umständlich. Vor allem in Gebrauchtkleidungsläden kann man so manches Retroteil finden und auf dem Flohmarkt echte Einrichtungsunikate, die deine Wohnung/WG echt aufwerten können – und das noch wirklich günstig. So spartst du nicht nur Geld, sondern auch CO2.
Einziger Nachteil...
Wenn du mal etwas Bestimmtes suchst, musst du dir manchmal ein bisschen Zeit lassen, um es zu finden.
Langlebige Produkte kurzlebigen vorziehen
Das heißt auf Qualität anstatt Quantität zu setzen. Bei Kleidung mach ich das z.B., indem ich auf die Materialien achte, wie Leinen, die viel mehr vertragen als dünne Baumwolle oder Polyester ohne zu reißen oder löchrig zu werden. Klamotten, bei denen ich wirklich auf gute Qualität geachtet habe, halten seit Jahren und sehen immer noch sehr gut in Schuss aus.
Einrichtungstechnisch sind Holzmöbel viel langlebiger als Sperrholzmöbel – und Holz kann man gut durch Lacke oder Kreidefarben aufhübschen. Möbel aus Holz halten viel aus – auch meine Katze. Das Gute hier ist: Man kann sie abschleifen und so leichte Gebrauchsspuren beseitigen.
Der einzige Nachteil ist: Wer Holzsachen oder sehr hochwertige Kleidungsstücke neu erwirbt, kann zurecht sagen ’Mist, ist das teuer’. Aber da kannst du auch auf Gebrauchtes, Fehlkäufe oder Wohnungsauflösungen setzen.
Wäsche waschen und trocknen
Auch wie du mit deiner Wäsche umgehst, kann sich positiv auf die Umwelt auswirken. Bei der typischen Bunt-/Mischwäsche macht es keinen Unterschied ob du wärmer wäscht oder nicht. Die Wäsche riecht und fühlt sich auch bei 30-40° sehr frisch und sauber an.
Positiver Nebeneffekt von niedrigen Temperaturen:
Es kommt weniger oft zu Verfärbungen; du kannst eigentlich alles zusammen in die Maschine packen kann, ohne sonderlich auf Farbtrennung achten zu müssen.
Die Wäsche an der Leine zu trocknen ist im Sommer praktisch und geht echt schnell. Im Winter solltest du aber beim Wäschetrocknen in der Wohnung vor allem auf das regelmäßige und richtige Lüften achten. Manche Wohnungen sind sehr schimmelanfällig. Wenn du die Wäsche ein bisschen ordentlicher aufhängst, kannst du dir auch gleich das Bügeln sparen – jedenfalls mache ich das.
Ich habe noch nie in meinem Leben einen Trockner benutzt, ich lebe trotzdem noch – und laufe nicht in nassen Klamotten rum.
Energiesparen durch weniger Geräte im Stand-by
Dieser Tipp funktioniert super zum Stromsparen. Du schaltest alle Stand-by-Geräte aus und nur an, wenn du sie auch wirklich benutzt. Zusatztipp: Ich ziehe alle Geräte aus der Steckdose, die gerade nicht gebraucht werden.
Ich hab das ein paar Monate so gemacht – in der Konsequenz wurde mein Strombeitrag runtergesetzt. Mir hat es also auch finanziell etwas gebracht.
Nachhaltige Ernährung
Auch in puncto Essen kannst du einiges tun, um die Umwelt zu schonen, bspw. nur so viel kaufen wie du auch wirklich brauchst und keine Lebensmittel wegwerfen. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten.
Foodsharing
Das Prinzip habe ich selbst nicht getestet, aber eine Freundin von mir – mit ernüchterndem Ergebnis, jedenfalls im Augsburger Raum: Trotz anmelden, mitgehen und offiziellen Foodsharing-Mitglied werden, muss man sich bei den teilnehmenden Lebensmittelabgeber:innen Wochen davor zur Abholung anmelden – und dann ist es oft so, dass sie an dem abgemachten Tag gar nichts abzugeben haben.
Man kann sich also nicht darauf verlassen etwas zu bekommen und es scheint sehr zeit- und planungsaufwendig zu sein. Außerdem kann man sich die Läden, bei denen man gerne Essen abholen würde, nicht unbedingt immer frei aussuchen, man muss aber, wenn man abholt, alles mitnehmen, was einem gegeben wird. Ist das zu viel oder entspricht nicht dem eigenen Geschmack, verteilt man es weiter – was wieder Aufwand bedeutet.
Aber: vielleicht ist das ja in anderen Städten ganz anders?! – Ich möchte das Konzept nicht schlecht reden, wenn du interessiert daran bist, dann informier dich.
Allgemein Lebensmittel retten und verwerten anstatt wegwerfen
Ich hab das immer durch ’Reste-Kochen’ gemacht. So kannst du aus Nahrungsmitteln, die bald ablaufen, noch etwas Kreatives zaubern.
Ansonsten kannst du Lebensmittel, die du nicht mehr haben magst, über Social-Media-Gruppe wie bspw. ‚Augsburg verschenkt‘ weitergeben oder zu Fairtailern bringen.
Kräuter selbst anbauen
Das sollte für Pflanzenliebhaber:innen kein Problem sein und zwar egal ob auf dem Küchenfenster oder auf dem Balkon. Ich hab mittlerweile eine bunte Vielfalt an klassischen Kräutern wie Basilikum und Lavendel, aber auch Zitronenmelisse, Calendula und Schafgabe angepflanzt, um mich auch Heilkräuter-technisch ein bisschen auszuleben.
(Heil-)Kräuter kann man nicht nur zum Kochen/Verfeinern benutzen, ich nutze sie auch als Badezusätze, getrocknet als Räucherbeiwerk zum Meditieren oder für die Herstellung von Kräutertees. Ich finde das extrem praktisch, nur: wenn man die Kräuter aus Samen selbst heranzüchtet, braucht man viel Geduld bis sie keimen und wachsen und man muss wirklich regelmäßig gießen – daran bin ich beim ersten Versuch gescheitert.
Auch solltest du die Kräuter regelmäßig abernten, damit neue Triebe und Blätter Platz finden. Ich trockne sie dann immer in kleinen Bündeln, hacke sie klein und bewahre sie in Gläschen auf. Vorsicht: richtig trockenen lassen, ansonsten schimmeln sie sehr schnell – auch das ist mir schon passiert.
Mehr Obst und Gemüse – weniger Fleisch essen
Sogar eine komplett vegane Ernährung sollte heutzutage kein Problem mehr sein, wenn man das möchte. Ich hab mich 7 Jahre vegan ernährt und davor wirklich gerne Fleisch gegessen – also schaffst du das auch, wenn du willst.
Wer einen empfindlichen Magen hat, dem könnte die vegane Kost sogar gut tun, weil Gemüse und Co. weniger Säuren enthalten als tierische Produkte. Ich hatte viel weniger oft Sodbrennen als ich mich rein vegan ernährt habe. Abwechslung kannst du trotzdem reinbringen, weil es so viele verschiedene Ersatzprodukte gibt, egal ob Hafermilch, Soyajoghurt, Lupinenpudding oder Seitangeschnetzeltes.
Am besten sind aber sowieso frische und unverarbeitete Produkte, aus denen du selbst etwas kochen kannst. Vorteil: du weißt, was drin ist. In den meisten Fertigprodukten sind zu viel Salz, Zucker und Unmengen an Geschmacksverstärkern enthalten. Du kannst besser regulieren, was du deinem Körper gibst, und setzt dich beim Frischkochen und Verzehren mehr mit deiner Ernährung auseinander.
Worauf du beim Einkaufen achten kannst
Bevor du etwas Kochen kannst, musst es erst einkaufen, ist klar. Und auch dabei kannst du wenigstens ein bisschen auf deinen CO2-Fußabdruck achten. Vor allem kannst du dich jedes Mal aktiv entscheiden wo und wie du einkaufen gehst - heißt, ob du weit fährst, um die Ecke gehst oder online bestellst. Das kann einen enormen Unterschied bei deiner Ökobilanz machen.
Mehrweg statt Einweg
Da die meisten Produkte wie Gemüse im Glas oder Smoothies in der Flasche schon in Mehrweg zu kaufen sind, ist das eigentlich gar kein Problem. Ich schau um sicher zu gehen immer nochmal auf die Verpackung, habe aber das Gefühl, dass ich sehr selten an Einweg-Verpackungen gerate.
Ohne Verpackung einkaufen?
Ich habe auch schon Unverpackt Läden getestet – für mich wars leider nichts. Der Laden befand sich sehr weit von mir weg und mein Plan das Auto mit Behältern und Beuteln vollzumachen ist leider nicht aufgegangen. Denn der Laden, mitten in der Stadt gelegen, hat gar keine Parkplätze. Also bin ich mit zwei Rucksäcken mit den Öffentlichen gefahren.
Der Einkauf hat sich aber wirklich als etwas Problematisch gestaltet. Das erste Problem kommt spätestens dann auf, wenn man merkt, dass bspw. gar nicht so viele Nudeln wie gedacht in ein Mehrwegglas passen. Zusätzlich sollte man die Gläser vor dem Befüllen abwiegen, sonst zahlt man das Gewicht vom Glas mit – und Unverpackt Läden sind wirklich nicht günstig.
Zum Problem wird auch, spätestens beim Rückweg, das Gewicht – weil die Gläser auch nicht gerade leicht sind. Wenn man zu dem Laden nur zu Fuß, mit dem Rad oder mit den Öffentlichen kommt, ist der Heimweg nicht so angenehm.
Das Unverpackt-Konzept geht sicher auf, wenn man näher an einem solchen Laden wohnt und dementsprechend öfter kleinere Mengen kaufen kann, quasi die Gläser einfach wieder auffüllt, wenn sie leer sind. Für Leute, die aber weiter weg wohnen und eine längere Fahrt mit den ÖV, Rad oder Ähnlichem vor sich haben, wird’s schwer, wenn man mehr als Kleinigkeiten einkaufen will.
Gemüse-/Obstsäckchen-Tipp
Für jeden Einkauf eine Bereicherung: Säckchen für loses Obst und Gemüse. So können auch mehrere Produkte ohne Plastiküberzug gekauft werden, die dann nicht verloren gehen.
Praktisch auch, weil das Gewicht der Gemüse-Säckchen am Rand abgedruckt ist und so an der Kasse abgezogen werden kann.
Produkte meiden, die Erdöl oder Palmöl enthalten
Palmöl ist – für mich überraschend – nicht nur in vielen Lebensmitteln wie Schokolade und diversen Müslis, Fertigprodukten, sondern auch in Kosmetik, Waschmittel und diversen Haushaltsmitteln zu finden. Vermeiden kannst du es aber, indem du immer wieder die Inhaltsstoffliste überprüfst.
Erdöl ist sogar in noch mehr Dingen enthalten bspw. in Aufbewahrungsboxen aus Plastik, Kaugummi !!, Kosmetikartikeln, Kleidung, ebenfalls Reinigungsmitteln und auch in Kerzen. Auch hier gilt: schau dir die Inhaltsstoffe an. Das mag am Anfang vielleicht etwas umständlich wirken, mit der Zeit kann man sich aber ganz gut merken, welche Produkte betroffen sind und welche nicht.
Gemüse und Co. direkt beim Erzeuger kaufen
Es gibt, im Kreis Augsburg und bestimmt auch außerhalb jeder Unistadt, mehrere Bauernhöfe/Hofläden, bei denen man einkaufen kann. Sie liegen aber meistens außerhalb des Stadtgebiets, heißt: man muss sehr lange Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr in Anspruch nehmen, wenn man so überhaupt hinkommt, oder mit dem Auto fahren – was nicht besonders CO2-sparend ist.
Wochenmärkte finden in verschiedenen Teilen von Großstädten auch regelmäßig statt, leider sind sie nicht immer zu Konsument:innen-freundlichen Zeiten geöffnet, sondern auch mal mittwochs zwischen 10:00 und 14:00 Uhr, wenn man arbeiten muss. Das nimmt ein wenig die Flexibilität und muss wieder eingeplant werden.
Ich habe Wochenmärkte schon häufiger besucht. Preise, Auswahl und Qualität sind bestechend gut, die Verkäufer:innen sehr aufgeschlossen und nett – es ist nur eben ein wenig mehr Aufwand dort als im Geschäft einzukaufen, das bis 20:00 Uhr geöffnet hat und immer alles auf Lager bietet.
Für zwischendurch gehe ich gerne auf den Märkten einkaufen, aber eben auch nicht immer. Ich würde sagen: schau sie dir an – das Konzept an sich ist super. Und, wenn du noch studierst, und zeitlich vielleicht flexibler bist als ich, dann ist es für dich definitiv weniger Aufwand.
Wenn du etwas direkt vom Erzeuger, vom Bauernhof bspw., kaufen möchtest, schau, dass du etwas mit doppeltem Nutzen findest. Verwandte von mir wohnen neben einem Bauernhof, der Bioeier im eigenen Hofladen vertreibt – immer, wenn ich dort auf Besuch bin, nehme ich mir Eier mit.
Regionale und saisonale Produkte kaufen
Neben Bauernhöfen und Wochenmärkten bieten auch Supermärkte und Bioläden vermehrt regionale Produkte an. Darauf achte ich beim Einkaufen und das kannst du auch, denn es macht überhaupt keinen Mehraufwand. Saisonale Produkte zu erwerben, ist etwas aufwendiger. Weil man sich zuerst damit auseinandersetzen muss, wann was geerntet wird.
Und es ist natürlich eine Umstellung, wenn man saisonal einkauft und nicht mehr das ganze Jahr über einfach genau das mitnimmt, auf das man gerade Lust hat. Eine gute Alternative sind da Bio-Gemüseboxen – die haben mir eine Weile das Denken abgenommen. Dort sind nicht nur saisonale Produkte enthalten, sondern auch aussortiertes und krummes Gemüse, das aber genauso gut schmeckt.
Für eine Einzelperson waren die Boxen dann aber etwas viel. Der Inhalt ist bio, was gut ist und super schmeckt und auch weniger Konservierungsmittel enthält, aber das heißt auch: das Gemüse verdirbt schneller und ich bin irgendwann mit dem Kochen und Essen nicht mehr hinterhergekommen.
Wenn ihr aber mehrere seid, bspw. eine 3er-4er WG, und gerne kocht, könnten solche saisonalen Gemüseboxen eine stressfreiere Alternative zum Großeinkauf sein. Übrigens sind die verschiedenen Produkte nur in Recyclingpapier verpackt und durch Recycling-Kartonagen voneinander getrennt – du brauchst also keine Angst vor Bergen von Verpackungsmüll haben.
Recyclingpapier oder Alternativen nutzen
Sehr viele Marken Toilettenpapier und Küchenrolle bieten Recycling-Papier-Varianten an. Die sind auch nicht teurer als das normale Papier. Küchenrolle und Servietten gibt es mittlerweile auch als wiederverwendbare Varianten aus Filz oder Stoff. Ich hab beides getestet und für gut befunden. Man muss sich nur etwas umgewöhnen und die Filz-Küchenrolle-Tücher per Hand auswaschen.
Offline einkaufen
Nicht nur um regionale und auch kleinere Geschäfte anstatt von Großkonzernen zu unterstützen ist das sinnvoll. Es spart auch Verpackungsmüll, vor allem, wenn man mit Jutebeuteln und Gemüsesäckchen einkaufen geht.
Problematisch sind aber zwei Dinge: die eigene Bequemlichkeit und auch die Zeit. Ein Beispiel: Ich brauche Batterien, Kreidefarbe und einen Pizzaschneider. Wenn ich mich regional nach den Geschäften, die am nächsten an mir dran sind, umsehe und darauf achte, dass sie keine Großkonzerne sind, muss ich
- 7 km in die eine Richtung zu einem Kleinelektromarkt für die Batterien,
- 15 km in die andere Richtung zu einem Minibauhaus für die Kreidefarbe
- und dann nochmal 10km in die dritte Richtung zu einem Feinkostladen mit Küchenutensilien.
Lege ich diese drei Wege in drei Richtungen mit dem Rad oder den ÖV oder zu Fuß zurück, kann das einen ganzen Nachmittag dauern. Fahre ich mit dem Auto, habe ich Ressourcen verschwendet.
Bestelle ich alle 3 Produkte bei einem Online-Anbieter, sind sie zwar morgen da, aber ich hab wieder einen Großkonzern unterstützt, der aller Wahrscheinlichkeit nach weder gut mit der Umwelt noch mit seinen Mitarbeitenden umgeht.
Mein Tipp: Ich habe angefangen, wenn möglich und noch nicht so dringend, Dinge, die ich brauche, zu sammeln. Solange, bis ich bspw. mehrere Dinge aus dem kleinen Elektrofachhandel brauche und mich dann erst auf den Weg mache – dann lohnt sich das zeitlich. Wenn ich etwas sehr dringend brauche, bestelle ich trotzdem ab und zu online – ich muss ehrlich zugeben, dass mir sonst der Zeitaufwand zu groß ist.
Freizeit im Ökomodus?
Das Fitnessstudio oder ein Serienmarathon belasten die Umwelt? Ja, das kann passieren. Deswegen haben wir Tipps, mit denen du auch deine Freizeit nachhaltiger verbringen kannst.
Weniger Streamen
Sehr viel Strom und damit Ressourcen verbraucht das Internet, v.a. Streaming-Dienste. Zwar wurde von diversen Umweltseiten dazu geraten DVDs anzusehen anstatt zu streamen – die Anschaffung rentiert sich aber nur, wenn man den Film mag und öfter ansehen will, ansonsten verstaubt er nur im Regal. Oder man leiht sich die DVDs eben aus.
Vor allem in den warmen Monaten sollte es kein Problem sein etwas auf Bingewatching zu verzichten – ich lese lieber. Wer zu viel streamt konsumiert viel passiv, anstatt sich aktiv mit dem Medium auseinanderzusetzen.
Zeit anstatt Zeug schenken
Das mache ich seit Jahren fast ausschließlich und habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Zeit schenke ich aber auch nur Leuten, mit denen ich gerne Zeit verbringe, ansonsten kommen selbstgemachte Dinge auch ganz gut an. Das kann von Bruchschokolade und Likören über Seifen und Masken bis zu Badezusätzen alles sein.
Wichtig war mir immer, dass ich den Leuten auch das schenke, von dem ich weiß, dass es ihnen gefällt, weil ein Gutschein für einen Zoobesuch einem Tierschützer nichts bringt, und ein gemeinsamer Kochabend für jemanden, der kochen hasst, auch nicht funktioniert. Überleg dir also auch beim Zeit und Aktivitäten schenken, was der Person, die du beschenken möchtest, wirklich gefällt.
Öfter mal zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren
Dieser Punkt ist eigentlich selbsterklärend und sollte am leichtesten umsetzbar sein. Er lässt sich nämlich bei jeder Jahreszeit und jedem Wetter zumindest testen. Und ganz nebenbei tust du deiner Gesundheit etwas Gutes, weil du dich dadurch mehr an der frischen Luft aufhältst und dich bewegst.
Öffentliche Verkehrsmittel anstatt Auto
Ob das ein alltagstauglicher Tipp zum CO2-Sparen ist kommt auf die Linienstrecken und das Verkehrsnetz an. Ich nutze den ÖV so oft es für mich geht, aber bei über einer Stunde einfachem Arbeitsweg mit den Öffentlichen, bevorzuge ich dann doch die 15min Autofahrt – bis letzten Oktober als Fahrgemeinschaft mit meinem Kollegen.
Bei allem Umweltschutz darf man nicht die eigene Lebenszeit aus den Augen lassen. Und ja, jetzt denken sicher viele: man kann doch während der Tramfahrt was Nützliches tun – nein. Das kann man zu den Stoßzeiten, außerhalb der Ferien in einer Großstadt sicher nicht. Da findet man oft nicht mal einen Sitzplatz, geschweige denn die Ruhe, irgendwas zu tun außer krampfhaft aus dem Fenster zu starren, nicht im Weg zu stehen und sich nicht dauernd umschubsen zu lassen.
Ich bewundere zutiefst jede:n, der/die sich aus freien Stücken morgens und nachmittags in der Rushhour in die überfüllten Trams reinquetscht. Ich selbst fahre lieber privat abends oder am Wochenende mit den öffentlichen Verkehrsmitteln – dann aber sehr gerne!
Sport im Freien anstatt im Fitnessstudio
Für Naturliebhaber:innen ist Sport im Freien durchaus selbsterklärend – für Pollenallergiker:innen temporär vielleicht einfach nicht machbar, was auch vollkommen in Ordnung ist.
Ich hab Frischluft schon immer Schweißgeruch vorgezogen – kann aber nichts gegen Leute sagen, die lieber an professionellen Geräten trainieren, immerhin werden diese auch von mehreren genutzt. Das ist auf jeden Fall ökologischer als sich einen Haufen Heimgeräte anzuschaffen, die man dann vielleicht doch nicht braucht.
Fazit
Selbst, wenn man sehr viel beachtet, fällt die eigene CO2-Bilanz (nach WWF) erschreckend negativ aus – jedenfalls war das bei mir so. Klar, ich besitze ein Auto und geh ab und an ins Theater. Dass mein Fußabdruck aber trotz dem Kauf von bio und saisonalen Produkten, ohne Flugreisen und Co. so schlecht ist, hätte ich nicht gedacht. Aber wir haben in Mitteleuropa einfach mehr Ressourcen zur Verfügung als an anderen Orten der Welt – und sind es auch gewohnt sie zu nutzen.
Das Handeln von jede:r einzelnen ist – meiner persönlichen Meinung nach – immer ein Abschätzen zwischen eigenem und allgemeinen oder umwelttechnischen Wohl. Am Ende des Tages können wir sicher alle ein bisschen mehr tun, aber ich bin keine Befürworterin von Zwang oder Druck. Solange jede:r das tut, was er/sie für möglich hält, ab und zu zugunsten der Umwelt auch mal verzichtet – ist das schon mal ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Mein Tipp: Probier die Hacks wirklich aus, bevor du dir einredest, dass sie doof, umständlich oder was auch immer sind – auf viele Dinge kannst du ganz simpel achten.
Eine Menge der CO2-Spartipps sind auch im Alltag leichter umzusetzen als man vielleicht denkt.
(WWF/klimaneutral2035/SALI)