Erkältung schnell losbekommen
Egal ob in der Uni, im Arbeitsalltag oder privat: niemand ist gerne krank. Dabei schlagen wir uns verhältnismäßig häufig mit Erkältungen rum, denn 2-4 Mal pro Jahr kämpfen Erwachsene in Deutschland, im Schnitt, mit einem Infekt. Richtig nervig – und klar, dass man dafür nicht immer auf chemische Mittel zurückgreifen will.
Was gegen Schnupfen und Co. hilft, muss dabei gar nicht verschreibungspflichtig sein. Es gibt viele Hausmittel und Maßnahmen, die schon unsere Großeltern genutzt haben, um wieder fit zu werden. Aber welche sind das – und taugen sie was?
Was hilft schnell und effektiv gegen Erkältung?
Wahre Wundermittel, die sofort alle Symptome bekämpfen, gibt es leider nicht – schade eigentlich. Was aber ziemlich schnell Linderung verschaffen kann und dabei deinem Körper – im Gegensatz zu chemischen Substanzen – nicht noch schadet, sind Hausmittel und homöopathische Mittel.
Wie bei allem kommt es hier auch etwas auf die Dosierung an, denn übertreiben solltest du es mit keinem davon. Helfen tun aber alle – auf ihre Weise. Und ich bin mir sicher, dass du so einige davon noch aus deiner Kindheit kennst!
Kamillen- oder Salbeitee, Eukalypstusbäder und Kräuterhustenbonbons – das sind die gängigsten Erkältungsbekämpfungs-Klassiker. Ergibt auch Sinn, weil sie eine beruhigende, entzündungshemmende und/oder antibakterielle Wirkung haben und so am besten gegen Triefnasen, Halsschmerzen und andere grippale Symptome helfen. Es gibt aber weit mehr Hausmittel, die dich bei deiner Genesung unterstützen können:
- Ingwersaft oder Ingwershot
- Goldene Milch
- Dampfbäder und Inhalieren für die Nebenhöhlen
- Zwiebelsaft oder -tee
- Hühnersuppe
- Gurgeln
- Einnahme von Vitamin C
- Holunderbeerensirup und -tee
- Wadenwickel
- Fuß- und Erkältungsbäder
- Heiße Milch mit Honig
- Heiße Zitrone
- Homöopathische Mittel
Ingwersaft oder Ingwershot
Aus frischem Ingwer, Apfel- und Zitronensaft und Honig kannst du dir ein Getränk herstellen, das definitiv hot ist – jedenfalls auf der Zunge. Die Schärfe ist aber gut, denn sie regt die Durchblutung an und soll Viren besser abtöten. Heißt: Erkältungserreger können schneller bekämpft werden.
Wann und wie viel?
Von dem Ingwersaft/-shot solltest du jeden Morgen nach dem Frühstück zwischen 50 – 200 ml zu dir nehmen, also einen Shot vom Ingwershot oder ein Glas vom Ingwersaft.
Goldene Milch
Sie kommt aus dem asiatischen Raum und ist schon lange Teil der ayurvedischen Tradition: goldene Milch. Auch hier kommt frischer Ingwer vor, aber in der Kombi mit Kurkuma, Zimt, Pfeffer und Agavendicksaft oder Honig zusammen mit Hafermilch oder einer anderen Milch(alternative). Du solltest das Gemisch dann warm zu dir nehmen, damit es seine volle Wirkung entfallen kann – am besten morgens und abends, über mehrere Tage.
Die Mischung machts: Kurkuma, das entzündungshemmend wirkt, Ingwer, der antibakteriell wirkt und Zimt, der desinfizierend und beruhigend wirkt – sind alle super, um Halsschmerzen zu lindern und Viren den Garaus zu machen.
Dampfbäder und Inhalieren für die Nebenhöhlen
Schleimlösend und entzündungshemmend können auch die Dämpfe von ätherischen Ölen, bspw. Eukalyptus oder Minze, Kamillentee oder Salz sein. Dafür gönnst du dir entweder ein entspannendes Bad oder ein Inhalations-Bad für Nase und Mund.
Für letztere füllst du einen kleinen Topf ca. zur Hälfte mit kochendem Wasser, gibst ein paar Tropfen des Öles, einen Beutel Kamillentee oder einen Esslöffel Salz hinein, hängst deinen Kopf darüber und atmest für eine Weile tief durch die Nase und den Mund ein und aus. Die Wärme kannst du besser im Topf behalten, wenn du ein Handtuch über deinen Kopf legst. Auch eine Packung Taschentücher solltest du griffbereit haben – denn der heiße Dampf und die Öle, Kamille oder das Salz werden deine Nebenhöhlen richtig durchpusten!
Zwiebelsaft oder -tee
Bei Husten und/oder Schleim können dir ebenfalls Zwiebeln helfen, denn sie wirken schleimlösend und antibakteriell. Du kannst aus ihnen Saft oder Tee herstellen und über den Tag verteilt trinken.
Für den Saft schneidest du eine große oder zwei kleine Zwiebeln in kleine Stücke und mischst sie mit 4-6 Esslöffeln Honig. Die Mischung lässt du über Nacht im Kühlschrank ziehen und kannst dann den ausgetretenen Saft trinken.
Zwiebeltee
Schäle eine große oder zwei kleine rote Zwiebeln, gibt die äußere Schicht inklusive Schale in einen Topf mit ca. 250 ml Wasser, koche den Inhalt einmal kurz auf und lasse ihn für ca. 10 – 15 Minuten ziehen. Dann kannst du den Zwiebeltee warm trinken.
Eignet sich super, wenn du nebenbei am Kochen bist oder das Innere der Zwiebel später zum Essen brauchst.
Hühnersuppe
Medizinisch nicht bewiesen, aber bei Erkältungssymptomen irgendwie noch so ein Klassiker: die Hühnersuppe. Ob es an den Inhaltsstoffen liegt oder daran, dass ein warmes Süppchen grundlegend guttut, wenn man sich unwohl fühlt, ist nicht ganz klar. Zwar ist dieses Gericht nichts für Veganer:innen – aber es gibt ja auch andere leckere Suppen, die man schlemmen kann, bspw. eine Kürbissuppe.
Gurgeln
Kostengünstig und eigentlich in jedem Haushalt vorhanden sollte Salz sein. Und damit kannst du prima gegen Halsschmerzen und Entzündungen vorgehen, indem du 2-3 Mal pro Tag ein paar Minuten damit gurgelst. Salz hat nämlich abschwellende, desinfizierende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Für das Gurgeln mit Salzwasser musst du nur einen halben Löffel Kochsalz in ein ca. mit 250 ml lauwarmem Wasser gefülltes Glas geben und ein paar mal umrühren.
Geht gurgeln nur mit Salzwasser?
Nein, du kannst alternativ Kräutertees verwenden, bspw. Kamille, Thymian oder Salbei.
Einnahme von Vitamin C
Vor und während Erkältungen wird auch oft zur zusätzlichen Einnahme von Vitamin C geraten. Es soll die Symptome mildern – wirklich wissenschaftlich belegt ist das aber leider nicht.
Da das Vitamin C, das wir brauchen, im Normalfall durch die Nahrung aufgenommen wird, reicht es, wenn du das ebenfalls tust. Besonders viel davon steckt beispielsweise in Hagebutten, Broccoli, Holunder, Paprika und Zitronen.
Holunderbeerensirup und -tee
Holunder wirkt nachweislich gegen Schnupfen- und Grippeviren. Heißt: Nimmst du während einer Erkältung Holunder zu dir, kannst du deinen Verlauf um ein paar Tage verkürzen. Wichtig ist den Holunder aufzukochen, also einen Tee oder einen Sirup daraus zuzubereiten, denn die meisten Holundersorten sind ungekocht giftig.
Kapseln und Präparate aus der Pflanze kannst du dir aber auch aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt besorgen. Beachte aber immer die in der Packungsbeilage enthaltenen Dosierungsangaben!
Wadenwickel
Helfen bei Fieber und senken die Temperatur. Dazu kannst du zwei Küchentücher in lauwarmes Wasser (ca. 10° unter deiner Körpertemperatur) geben, mit oder ohne einem Schubs Apfelessig, auswringen und sie dir um die Waden packen. Damit alles hält, wickelst du dann jeweils noch ein kleines Handtuch um jede Wade – fertig.
Du solltest das übrigens nicht machen, wenn deine Füße oder dein Körper an sich kalt sind oder du an Schüttelfrost leidest. Teste vorab deine Körpertemperatur mit einem Fiebermessgerät.
Fuß- und Erkältungsbäder
Auch Bäder für die Füße oder den ganzen Körper können dir helfen dich aufzuwärmen, deine Temperatur zu regulieren und bestimmte Öle oder Kräuter zu inhalieren. Je nachdem, wie du deine Fuß-/Bäder gestaltest. Gut dafür eignen sich Eukalyptus, Pfefferminze, Salbei oder Thymian.
Heiße Milch mit Honig
Heiße Milch mit Honig kennst du bestimmt aus deiner Kindheit. Sie wärmt nicht nur auf, sondern lindert ebenfalls grippeähnliche Symptome. Das liegt einerseits an der beruhigenden Wirkung der Milch, andererseits ist Honig antibakteriell und entzündungshemmend und verringert bspw. Halsschmerzen.
Gib den Honig immer erst in die Milch, wenn sie nicht mehr kocht. Durch das Erhitzen gehen sonst die positiven Eigenschaften des Honigs verloren und er wirkt nicht mehr!
Heiße Zitrone
Durch den hohen Vitamin-C-Gehalt der Zitrone ist sie bei Erkältungen sehr förderlich. Heiße Zitrone lässt sich auch mit Ingwer verfeinern, um auch noch die schmerzlindernden und schleimlösenden sowie antibakteriellen Vorzüge zu nutzen.
Wie beim Honig solltest du aber auch hier darauf achten, die Zitrone oder den Zitronensaft nicht zu stark zu erhitzen, sonst verlieren ihre Inhaltsstoffe ihre Wirkung.
Homöopathische Mittel
Richtig angewendet kann auch Homöopathie dir helfen, die Erkältungssymptome in den Griff zu bekommen. Vor allem Folgendes:
- Belladonna: bei Heiserkeit, wundem Rachen und trockenem Husten, Fieber und Kopfschmerzen.
- Dulcamara: bei Erkältung durch Verkühlung, trockenem Schnupfen und Muskel- sowie Rückenschmerzen.
- Euphrasia: bei Schnupfen, Husten und Schleim in den Nebenhöhlen.
- Gelsemium: bei Kälteschauern, Schüttelfrost, ausgeprägter Müdigkeit und wunden Nasenschleimhäuten.
- Ätherische Öle: zum Inhalieren, für Erkältungsbäder, Wadenwickel, als Brustbalsam oder zum Einreiben können gegen die klassischen Erkältungssymptome auch Teebaumöl, Eukalyptusöl, Wacholder- oder Thymianöl und Basilikum- und Rosmarinöl helfen.
Bei Unsicherheiten mit der Dosierung oder Einnahme bitte immer einen Fachmann/eine Fachfrau fragen, bspw. Apotheker:innen, Ärzt:innen oder Heilpraktiker:innen.
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