Schluss mit Chemie!
Beim Thema Verhütung geht es noch viel zu oft nur um Frauen – und viele Frauenärzte:innen bieten als erste Variante die Pille an. Aber es gibt noch andere Methoden – und auch viele, die ohne Chemikalien funktionieren.
Wir verschaffen euch einen Überblick, vielleicht ist ja hier etwas für euch dabei:
- Spirale
- Kalendermethode
- Verhütungscomputer
- Temperaturmessung
- Billings-Methode
- Symptothermale Verhütung
- Diaphragma
- Kondom
(Kupfer-)Spirale
Eine Spirale ist ein mit Kupfer (Silber oder Gold) überzogener t- oder ankerförmiger Plastikkörper. Er wird in die Gebärmutter eingesetzt und verhindert die Befruchtung.
Benefit:
- hält 3-7 Jahre; das heißt eine lange Zeit ohne Gedanken an die Verhütung
Downside:
- das Einsetzen ist schmerzhaft
- Regelschmerzen und Monatsblutung können verstärkt werden
- in Einzelfällen kann es zu Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut kommen
Kalendermethode
Bei dieser Methode wird der Zyklus in einen Kalender eingetragen. Darauf basierend können die fruchtbaren Tage berechnet werden.
Benefit:
- greift nicht in den natürlichen Zyklus ein
- ist kostenfrei
Downside:
- ist nicht 100%ig sicher, da der Zyklus und damit die fruchtbaren Tage schwanken können
- als alleinige Verhütungsmethode ist sie leider nicht empfehlenswert
- auch sollte an den fruchtbaren Tagen trotzdem verhütet werden
Verhütungscomputer
Das Gerät misst bestimmte Hormonkonzentrationen aus dem Morgenurin. So können die fruchtbaren Tage bestimmt werden.
Benefit:
- greift nicht in den Hormonhaushalt ein
- ist leicht anzuwenden
Downside:
- verhältnismäßig teuer
- an den fruchtbaren Tagen muss trotzdem verhütet werden
Temperaturmessung
Dabei wird vor dem Aufstehen morgens die Aufwachtemperatur des Körpers gemessen. So kann der Eisprung festgestellt werden, weil nach diesem die Körpertemperatur steigt.
Benefit:
- kein Eingriff in den natürlichen Zyklus
- besseres Körpergefühl durch regelmäßiges Auseinandersetzen damit
Downside:
- um das Thermometer sicher verwenden zu können, braucht es Erfahrung und Disziplin
- das Messergebnis kann durch Alkohol, Medikamente, schlechten Schlaf oder Stress verfälscht werden
Billings-Methode
Dabei wird die Veränderung des Zervixschleims beobachtet, deswegen wird sie auch Zervixschleimmethode genannt. Kurz vor dem Eisprung wird dieser klar und spinnt Fäden. Wenn man die Veränderung diszipliniert beobachtet, erkennt man den bevorstehenden Eisprung.
Benefit:
- beeinflusst weder den Zyklus noch den Hormonhaushalt
Downside:
- ist nur bei stabilem Zyklus anzuwenden
- Zervixschleim ist stark durch äußere Einflüsse beeinflussbar – deswegen ist diese Methode unsicher
Symptothermal verhüten
Diese Verhütungsart ist eine Kombination aus der Kalender-, Temperatur- und Billings-Methode. Wenn man sie richtig anwendet, ist sie ähnlich sicher wie die Pille.
Benefit:
- lässt sich gezielt für die Verhütung aber auch den Kinderwunsch einsetzen
- dadurch kann man den eigenen Körper prima kennenlernen
Downside:
- für die Methode braucht man Übung
- während der fruchtbaren Tage muss trotzdem verhütet werden
Diaphragma
Dabei handelt es sich um eine Barrieremethode, die die Samenzellen von der Befruchtung abhalten. Das passiert durch die runde Form und Platzierung des Diaphragmas – vor dem Muttermund – und das spermienhemmende Gel.
Benefit:
- hat keine Nebenwirkungen
Downside:
- um zu wirken, muss es richtig eingesetzt werden – das braucht etwas Übung
- das Gel hält nach dem Auftragen nur zwei Stunden
Kondom
Auch einer der Verhütungsklassiker – das Kondom – kann zur chemiefreien Verhütung eingesetzt werden.
Benefit:
- schützt auch gegen Geschlechtskrankheiten
- die einzige chemiefreie Verhütungsmöglichkeit an fruchtbaren Tagen
Downside:
- verringert für manche die Intensität
- muss man dann auch griffbereit haben
- kann leider reißen
(Women’sHealth/SWR/SALI)