Versteckte Risiken: Vaporiser und Co.
Wer weniger rauchen oder ganz damit aufhören will, greift oft zur E-Zigarette. Das soll gesünder sein – der Grund: man kann den Nikotingehalt selbst bestimmen oder ganz weglassen. Aber sind Vaporiser und Co. wirklich auch auf lange Sicht gesund?
E-Zigaretten – was ist drin?
Die elektrischen Zigaretten bestehen im Grunde aus zwei Teilen: einem Verdampfer mit einem Heizelement und einem Tank, in dem das Liquid enthalten ist. Manche enthalten noch austauschbare Akkus und Mundstücke.
Die Liquids bestehen zum Großteil aus Propylenglykol und/oder Glycerin. Für den Geschmack und die Wirkung sind dann neben Nikotin – geht auch ohne – auch noch Duft- und Aromastoffe enthalten. Das können beispielsweise Menthol, Ethylacetat, Linalool oder Zimtaldehyd sein. Je nach Marke der E-Zigarette oder des Liquids sind auch andere Zusatzstoffe enthalten.
Vom ‚Dampfen‘ anstatt Rauchen spricht man übrigens, weil die Flüssigkeit nur erhitzt und dadurch verdampft wird, anstatt wie bei einer üblichen Zigarette zu verbrennen.
Hilfreich bei der Rauchentwöhnung?
Das wurde sogar schon in mehreren Studien der Cochrane Collaboration untersucht – mit diesem Ergebnis: 10 von 100 Raucher:innen schafften es mithilfe von E-Zigaretten (nikotinhaltig) sich das Rauchen abzugewöhnen. Ob das viel oder wenig ist, konnten nicht mal die Studienautor:innen beantworten.
Klar ist, dass E-Zigaretten, bei denen man selbst den Nikotingehalt regulieren kann, dabei helfen können, immerhin die Nikotinmenge zu reduzieren. Dabei dürfte aber bei weniger Nikotin der Vaporiser nicht mehr gebraucht werden als übliche Zigaretten – sonst reduziert sich die Nikotinmenge nämlich gar nicht, selbst wenn es so wirkt.
Für alle, die keinen ‚kalten Entzug‘ machen wollen, kann es also logisch wirken für den Übergang erstmal auf die elektrische Zigarette umzusteigen und kontinuierlich den Nikotingehalt zu reduzieren.
Wie schädlich können Vaporiser und Co. sein?
Das Problem an E-Zigaretten und Co. ist, dass über die Langzeitschäden noch nicht viel Aussagekräftiges bekannt ist, weil es noch keine konkreten Studien gibt.
Zwar haben sie deutlich weniger gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe als normale Zigaretten, das heißt aber nicht, dass sie deswegen gesund sind. Propylenglykol – das häufig als Verdampfungsmittel genutzt wird – kann z.B. bei empfindlichen Menschen zu Augenreizungen und Atembeschwerden führen.
Die enthaltenen Aromen können Allergien auslösen. Wird Nikotin verwendet, erhöht das den Blutdruck, steigert die Magensäureproduktion und kann Stresshormone ausschütten. Auch können die Inhaltsstoffe des Liquids die Lunge schädigen und zu Lungenentzündungen führen. Das beim Erhitzen der Flüssigkeit entstehende Aerosol kann zudem Stoffe enthalten, die als krebserregend gelten.
Fazit
Zwar wird davon ausgegangen, dass Dampfen weniger gesundheitsschädlich als Rauchen ist – aber: wie bei allem ist auch übermäßiger Konsum von E-Zigaretten, Vaporisern und Co. keineswegs harmlos oder gesund.
(AOK/SALI)