Verlust – mit Trauer umgehen
Emotionen zuzulassen ist keine Schande und es zeugt auch nicht von Schwäche. Trauer ist eine dieser Emotionen, vielleicht sogar eine der stärksten.
Ist ein nahestehender Mensch gestorben, muss das verarbeitet werden. Jeder Mensch hat aber seine eigene Art mit Gefühlen – auch dem Verlust – umzugehen. Solltest du dir Hilfestellungen und Ansätze wünschen, wie du dich mit deiner Trauer auseinandersetzen und sie verarbeiten kannst, bist du hier genau richtig.
Phasen der Trauer und wie du sie überwindest
Obwohl jedes Individuum einen eigenen Umgang mit Situationen hat, sind wir uns ähnlicher als wir vielleicht denken. Innerhalb verschiedener Lebensabschnitte reagieren viele von uns vergleichbar – das ist auch bei der Trauer so.
Verdrängungsphase
Zuerst willst du den Verlust vielleicht nicht wahrhaben, versuchst Gefühle abzublocken und die Trauer nicht zuzulassen. Du befindet sich in der Verdrängungsphase, in der du das Geschehene noch nicht glauben kannst.
Hier ist wichtig: Du musst diese Phase nicht alleine durchstehen. Selbst, wenn du nicht reden möchtest, kannst du dir dabei einen vertrauten Menschen suchen, der einfach an deiner Seite ist.
Emotionale Phase
Irgendwann kommen die Gefühle aber trotzdem durch – und du kommst in die emotionale Phase. In ihr lässt du deinen Gefühlen freien Lauf und das ist auch gut so. Egal welche das sind: Wut, Angst, Trauer, Liebe – alles muss raus.
Hier ist wichtig: Lass die Gefühle zu, sprich sie aus und versuch mit jemandem darüber zu reden.
Suchen-Phase
Was für einen Sinn der Tod hat? Wieso du trauerst? Weil du den Menschen vermisst, die Gewohnheit, die Nähe etc.? – In der dritten Trauerphase geht es um das Suchen: Erinnerungen durchsuchen und durchleben, dem Geschehenen einen Sinn geben.
Hier ist wichtig: Sei geduldig mit dir und lass dir genügend Zeit, um alles zu verarbeiten.
Akzeptanz
Wenn du deine Trauer zugelassen und einigermaßen verarbeitest hast, kommst du irgendwann in die letzte Trauerphase: die Akzeptanz. Denn so hart es klingt ’Das Leben geht weiter’, muss es ja.
Hier ist wichtig: Ein Trauerprozess hat auch ‚Rückfälle‘ – das gehört dazu und du musst dich dafür mich schlecht fühlen.
Tipps zur Trauerbewältigung
- Lass die Trauer zu und versuch sie zu verarbeiten
- Sprich darüber – auch über deine Gefühle
- Schreib auf, was dich bewegt
- Lenk dich ab, wenn es dir gut tut
- Tu dir etwas Gutes/Mach etwas Schönes nur für dich
- Nimm Hilfe von Familie und Freundeskreis an
Trauerhilfe
Wenn du professionelle Unterstützung zur Trauerbewältigung brauchst, kannst du dich an diverse Einrichtungen wenden. Hier sind einige davon:
- Gute Trauer - Trauerbegleitung im gesamten Bundesgebiet
- Bundesverband Trauerbegleitung e. V. – Eine Liste ausgewählter Trauerbegleitender nach Bundesländern
- Lavia – Institut für Familientrauerbegleitung – Trauerbegleitung für Kinder, Jugendliche und Familien
- TelefonSeelsorge – Qualifizierte Beratung rund um die Uhr
(Selfapy/Johanniter/SALI)