Vom Freizeit-Fun zum Freizeitstress
Noch immer werden psychische oder stressabhängige Erkrankungen oft nicht ernst genug genommen. Dabei ist die geistige und mentale Gesundheit genauso wichtig wie die körperliche.
Sozialer Burnout – was soll das sein?
Du kannst nicht nur wegen beruflicher Anstrengung oder Prüfungsstress einen Burnout bekommen, sondern auch durch Belastungen in deinem Privatleben. Das kann innerhalb von Beziehungen oder Freundschaften passieren. Die Symptome wie Ausgebranntsein, Müdigkeit und Co. sind dieselben wie beim gängigen Burnout, nur spricht man dann von einem sozialen Burnout.
Ursachen
Zweimal die Woche Unisport, das Wochenende von einer Party zur anderen, die Eltern besuchen, Geburtstag der besten Freundin und zwischendurch noch zum Gitarrenunterricht? – Auch soziale Verpflichtungen können zu einem Burnout führen, vor allem, wenn es zu viele sind und die Belastung zu lange anhält.
Die Gefahr: weil es sich um private Termine, Hobbys und Freund:innen-Treffen handelt, fällt oft gar nicht auf, dass es eigentlich viel zu viel ist.
Vor allem für introvertierte Menschen kann es sehr anstrengend sein, soziale Kontakte zu knüpfen und aufrechtzuerhalten. Sie brauchen viel Zeit für sich und regelmäßige Ruhephasen.
Symptome
Irgendwann sagt aber dann der Körper ‚Stop!‘. Man fühlt sich müde, erschöpft, überfordert und einfach nicht mehr in der Lage allem gerecht zu werden. Oft fängt man dann an Verabredungen kurzfristig abzusagen, den Sport- oder Klavier-Kurs ausfallen zu lassen und sich etwas einzukapseln.
Das Problem: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Kurzzeitig Termine abzusagen und/oder zu verschieben, verschiebt nur das Problem – lösen wird es das Zuviel an sozialen Aufgaben nicht.
Auch haben Betroffene oft das Gefühl ihr privates Umfeld zu enttäuschen und versuchen deswegen ihre Überbelastung so gut wie möglich zu verheimlichen und so wenig wie möglich abzusagen. Dabei brauchen sie eigentlich einfach nur Ruhe.
Wie gegensteuern?
Im Grunde hilft es sich nicht zu viel vorzunehmen – nur das ist leichter gesagt als getan. Wer viele Freundschaften und soziale Pflichten hat, pflegt diese ja in der Regel gerne.
Hier kommt es darauf an sich selbst ein wenig mehr Flexibilität zu geben, z.B. indem man eher spontan und tagesformabhängig Aktivitäten oder Treffen plant. Auch kann es helfen feste Termine weiter in Voraus zu planen und sich aufzuschreiben. So hat man gleich visuell vor Augen, ob eine Woche schon ziemlich verplant ist oder noch Luft für mehr hat.
Bei einem Verdacht auf (sozialen) Burnout, ist es nie schlecht mit jemandem darüber zu sprechen. Solltest du Hilfe benötigen, ist es keine Schande professionelle Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.
(Utopia/SALI)