Jobsuche und Social Media: welche Posts gehen nicht?
Das Internet vergisst nicht - und es kann teilweise schwer sein, unerwünschte Inhalte wieder loszubekommen. Vor allem bei der Jobsuche überprüfen aber immer mehr Recruiter:innen, Personal:innen und Arbeitgebende selbst den Social Media Auftritt ihrer Bewerbenden.
Und das, was sie dabei rausfinden, kann im Bewerbungsprozess darüber entscheiden, ob du in die nächste Runde kommst oder als nicht geeignet betrachtet wirst. Deswegen haben wir uns für dich mal schlau gemacht: Welche Posts sind No-Gos und wie kannst du dich im Internet am besten präsentieren?
In puncto Job: No-Go bei Social Media
Heutzutage ist leider nichts mehr privat, außer du stellst das explizit so ein und überprüfst es regelmäßig. Ansonsten sind auch richtig fertige Partybilder, peinliche Kommentare, Posts mit tausend Fehlern oder dumme Witze für viele auffindbar – und das gilt leider auch für deine:n zukünftige:n Chef:in.
Tipp: Social Media Frühjahrsputz
Mindestens einmal pro Jahr alle ‚doofen‘ Post und Dinge, die dir peinlich werden könnten, entfernen.
Du solltest immer mal wieder nachschauen, was über dich so auf diversen Plattformen alles zu finden ist und es bereinigen oder in besseres Licht rücken. Du kannst aber natürlich auch einfach darauf achten, dass es gar nicht so weit kommt, indem du unpassenden Content einfach gar nicht erst online stellst!
Schlechten Content meiden/loswerden
Für den Einzelfall ist ’schlechter Content’ nicht so leicht zu definieren – und hängt auch von deinem beruflichen Umfeld und deiner konkreten Jobbezeichnung ab. Bist du professionell in der Eventbranche unterwegs, sind lustige Bilder von Partys und Alkohol vielleicht nicht unbedingt schlecht, für eine:n Anwaltsgehilf:in wäre diese Art von Inhalten aber ungünstig.
Grob kann man sagen: alles, was dir bei deiner Karriere im Weg stehen oder dir später auf die Füße fallen könnte, ist erstmal unguter Content. Beispielsweise zu freizügige Aufnahmen.
Beispiele für ‚schlechten‘ Content
- Partybilder, auf denen deutlich viel Alkohol oder dein fertiges Gesicht erkennbar ist
- Posts mit ‚Leck-mich-am-Arsch‘-Einstellung, wie „kein Bock auf Arbeit“, „samstags saufen, montags krank“ oder ähnliche unmotivierte Aussagen
- Sehr viele Rechtschreib- und Grammatikfehler: je nach Berufsfeld auch erstmal ein richtiger Abtörner – lass einfach ein Korrekturprogramm vor der Veröffentlichen drüberlaufen, bspw. LanguageTool
- zu radikale Ansichten: achte darauf, dass vor allem im Netz keine deiner Aussagen zu sehr in eine politische, gesellschaftskritische oder andere Richtung abdriftet
- freizügige Sprüche und Co.: sexualisierte Inhalte – egal, ob Wort oder Bild, am besten einfach lassen
Negative Inhalte löschen lassen?
Dafür kannst du dich selbst googeln und erstmal rausfiltern, was dir nicht gefällt. Dann kannst du die Sachen löschen oder deine Freund:innen/Bekannte bitten bestimmte Links zu entfernen. Solltest du selbst nicht der/die Urheberin der Posts sein (und sie/ihn nicht kennen), kannst du auch bei Suchmaschinen einen Antrag auf die Entfernung stellen – nur kann das eben dauern.
Leichter ist es immer, erst gar keinen peinlichen Blödsinn von sich hochzuladen ;-)
Tipps für positive Präsentation im Internet
Hier gilt: authentisch bleiben – sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. Denn zu sehr aufgehübschte Bilder und andere Inhalte können schnell wie ‚Fakes‘ wirken und auch kein gutes Image von dir vermitteln. Neben der Authentizität kannst du für eine positive Selbstpräsentation noch folgendes tun:
Auf gute Inhalte achten
Was macht dich aus, was sind deine Stärken? Genau darauf kannst du auch bei deinem Online-Auftritt den Fokus legen und dich dementsprechend präsentieren. Du wanderst gerne? Dann lade doch Touren, Routen, Wandertipps und schöne Landschaftsbilder online – damit kannst du eigentlich nur ein gutes Licht auf dich werfen.
Sollte dein Privatleben wichtige Features deines Berufs aufgreifen, wäre das auch super als Inhalt: bist du bspw. als Gamedesigner:in oder als Lektor:in angestellt, ist es natürlich super, wenn du auch privat gerne zockst bzw. gerne liest oder selbst schreibst – Posts darüber könnten dein Image im beruflichen Kontext verbessern. Du wirkst so doppelt motiviert und leidenschaftlich, weil du ja deinen Beruf sozusagen auch als Hobby hast. Mach das bitte nur, wenn es auch stimmt, Stichwort Authentizität.
Ästhetische Profile schaffen
Verwackelte Aufnahmen, Bilder von unschönen Orten oder chaotischen Zimmern? – Nicht so schön. Achte also auch darauf, dass deine Profile ansprechend aufbereitet sind: sympathisches Profilbild, viell. eine Farbpalette, die sich durchzieht oder bei deinen Posts dieselbe oder eine ähnliche Schriftart verwenden, etc.
Es sollte insgesamt aufgeräumt und einladend wirken – und auf keinen Fall abschreckend oder stümperhaft. Dadurch, dass Medien in so vielen Jobbereichen wichtig sind, ist deine Eigenpräsentation eben auch wichtig. Manche Firmen gehen so weit zu sagen, sie werden durch dich mit-repräsentiert und du durch sie. Also versuche alles einigermaßen clean zu halten.
Netzwerken und Netzwerke erweitern
Xing, LinkedIn und Co. können dich nicht nur privat, sondern auch beruflich weiterbringen. Heutzutage kann das aber durch quasi jeder Plattform der Fall sein, das heißt: Schau dich um, überleg dir wem du folgst, überprüfe, wer dir folgt und versuch so gleich in Kontakt mit einschlägigen und für dich interessanten oder nutzbringenden Firmen/Unternehmen etc. zu kommen.
Mach es Recruiter:innen und Personaler:innen leichter dich zu finden, indem du deine Qualifikationen und Stärken mit präsentierst – und sei offen. Mehrere meiner Freund:innen haben über Social Media schon richtig gute Jobangebote bekommen!
(iqb/psw-training/bbx/SALI)