Soft Skills für Bewerbung nutzen
Wenn du den Begriff Skills hörst, denkst du dann auch sofort an die Hard Skills und die Soft Skills? Wäre jedenfalls kein Wunder, denn die Bezeichnungen werden gerade inflationär gedropped.
Was die Hard Skills ausmacht, haben wir schon erläutert – jetzt geht es quasi an die Feinarbeit, an die Soft Skills. Was sie ausmacht, welche du davon schon an der Uni lernst und wie du sie für deine Jobsuche nutzen kannst? Wir verraten es dir:
Was sind Soft Skills?
Im Gegensatz zu den Hard Skills sind Soft Skills nicht immer unbedingt – jedenfalls nicht schriftlich – nachweisbar. Denn dabei handelt es sich um Fähigkeiten, die auch viel mit deiner Persönlichkeit und deinem Charakter zu tun haben können. Sie decken dabei die Bereiche Ausstrahlung, Kommunikation und Arbeitstechniken ab.
Daraus ergeben sich drei Arten von Soft Skills:
- Persönliche Skills: sind meistens von Natur aus gegeben und beschreiben deine persönliche Arbeitsweise, deinen Umgang mit Problemstellen, deine Bereitschaft dich anzupassen, selbst zu motivieren oder bspw. auf spontane Herausforderungen zu reagieren. Die persönlichen Skills hängen sehr stark von deinem Charakter ab – können aber trotzdem über die Zeit noch verbessert werden, wenn du das denn möchtest.
- Soziale Skills: dein soziale Know-how spiegelt deinen Umgang mit anderen wider. Wie teamfähig bist du? Wie gut kannst du dich ausdrücken, kommunizieren und andere verstehen? Wie kritikfähig bist du und wie sehr kannst du dich an andere anpassen? Hier spielt deine Sozialkompetenz eine entscheidende Rolle.
- Methodische Skills: diese Art von sozialen Skills bezieht sich auf die praktische Umsetzung deines Wissens. Also darauf, wie gut du deine Kreativität und Motivation im Arbeitsalltag einsetzen kannst. Bist du ein:e Teamplayer:in, der/die von innen das Team unterstützt oder besitzt du Führungskompetenz, die du anwenden kannst?
Für die Berufswelt, v.a. den Bewerbungsprozess, sind die Soft Skills wichtig, weil sie einen guten Einblick in deine Persönlichkeit aber auch Arbeitsweise ermöglichen. Du kannst die Hard Skills haben, die perfekt für den Job sind, den du willst, aber nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden, weil du bspw. nicht teamfähig oder sozial genug wirkst.
Das kleine Wörtchen ‚Wie‘
Soft Skills geben wieder wie du bist – und je nachdem wie das auch auf andere wirkt, können sie in verschiedenen Lebensbereichen sehr wichtig sein. Stichwort: Sympathiefaktor (!).
Soft klingt zwar, auch durch die Wortbedeutung ‚sanft‘, nach Wischiwaschi, aber im Grunde geben die Soft Skills wieder, wer du bist und wer du sein kannst – und das ist auch für potenzielle Arbeitgeber:innen ernsthaft good to know. Unterschätze also nicht die Relevanz dieser Skills, denn sie können längerfristig darüber entscheiden, ob du beruflich (und auch privat btw) erfolgreich bist oder eben nicht.
Was sind Beispiele für Soft Skills?
Konkret können die folgenden Skills als Soft Skills bezeichnet werden
- Selbstständigkeit und Eigeninitiative
- Flexibilität
- Zuverlässigkeit
- Teamfähigkeit und Anpassungsfähigkeit
- Kommunikations-Skills
- Kritikfähigkeit
- Arbeitsweise
- Zeitmanagement
- Resilienz
- Kreativität und Ideenumsetzung
Die gefragtesten Soft Skills der letzten Jahre:
Eigenverantwortliches Denken und Handeln, Empathie, Kritikfähigkeit, Kompetenzen in der Gesprächs- und Verhandlungsführung, konfliktfreie Kommunikation und interkulturelle Anpassungsfähigkeit.
Je nach Arbeitsbereich können natürlich auch noch weitere Soft Skills dazukommen, denn davon gibt es einige, bspw. die Fähigkeit gut zuhören zu können oder vertrauenswürdig zu sein, eine Stärke fürs Überzeugen, Charisma, die Kompetenz schnell und gut auf Probleme reagieren zu können oder lösungsorientiert zu denken.
Wie bei den Hard Skills auch, kommt es bei den Soft Skills auf den richtigen Einsatz an. Je nachdem, auf welche Stelle du dich bewirbst, können andere Fähigkeiten und Eigenschaften gefragt sein – schau also immer darauf, ob das Nennen deiner persönlichen Skills auch dazu passt.
Welche Soft Skills lernt man beim Studium?
Während dem Studium kannst du wirklich viele Soft Skills lernen und/oder ausbauen. Die Uni ist ein sehr sozialer Raum, in dem du eigentlich andauernd mit anderen interagieren musst. Sei es bei Gruppenarbeiten, -Referaten oder in deiner WG. Das heißt: deine sozialen Soft Skills werden in jedem Fall geboostet.
Aber auch methodisch kannst du beim Studium so einiges mitnehmen: Eigeninitiative, Motivation, der Umgang mit Problemstellen, argumentative Fähigkeiten und die praktische Anwendung von theoretischen Inhalten. All das kannst du auch später im Berufsleben definitiv gebrauchen.
Was das Unileben dir sonst noch mitgibt, ist einen Schubs zur Selbstständigkeit. Du kannst schlecht deine Eltern oder Freund:innen bei jeder Kleinigkeit zur Hilfe holen, wenn du in einer ganz anderen Stadt, vielleicht mehrere hundert Kilometer entfernt, studierst. Und das ist gut so, denn nur so lernst du selbst Lösungen für Probleme zu finden und für dich selbst einzustehen.
Wie nutzt du Soft Skills für Bewerbung und Beruf?
Da Soft Skills als soziale Schlüsselkompetenzen gelten, sollten sie natürlich auch in deinen Bewerbungsunterlagen auftauchen – und das schon gleich zu Beginn: im Anschreiben. Hier eignet sich ein Absatz über deine Soft Skills, in dem du bspw. schreibst, dass du teamfähig bist, schnell lernst, motiviert bist Neues zu lernen oder Ähnliches. Bitte führe hier auch nur die Skills auf, die du wirklich besitzt, alles andere wird dir längerfristig nicht weiterhelfen.
Im Lebenslauf sind dann eher die Hard Skills dran, hast du aber an Schulungen, Weiterbildungen etc. teilgenommen, die deine Soft Skills verbessern, bspw. konfliktfreie Kommunikation, Führungskräftetraining oder Teammanagement – solltest du diese definitiv aufführen.
Wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen, kannst du deine Skills dann persönlich zeigen und dadurch überzeugen: Kommunikationsgeschick, Fähigkeit gut zuhören zu können, sympathisches Auftreten … all das kann deine Jobchancen definitiv erhöhen.
Soft Skills sind aber nicht nur im Bewerbungsprozess wichtig, sondern auch im Arbeitsalltag und in deiner jobtechnischen Entwicklung. Der Einsatz oder Ausbau bestimmter Fähigkeiten in diesem Bereich kann dich ebenfalls schneller die Karriereleiter hoch befördern, wenn du das denn willst.
Tipps, um deine Soft Skills auszubauen:
- Hol dir Feedback: Wie wirkst du auf andere? Wie kommunizierst du? Welche Stärken und Schwächen sehen andere in dir? Frag das Freund:innen, Verwandte, Bekannte – es ist immer gut, um deine Außenwirkung zu wissen. Daran kannst du dann arbeiten.
- Werde sozialer: Vielleicht für introvertierte Menschen nicht unbedingt so einfach, aber, wer seine/ihre sozialen Kompetenzen verbessern möchte, muss sozialer agieren. Sei es privat durch Freund:innen, in der Uni durch Lerngruppen und Co. oder durch einen Nebenjob, der was mit Menschen zu tun hat. So kannst du v.a. auch deine kommunikativen Skills verbessern.
- Überwinde potenzielle Unsicherheiten: Dir fällt es schwer, die Eigeninitiative zu ergreifen oder Entscheidungen zu treffen, dann fang an zu üben. Es ist nicht schlimm, wenn du nicht in allen Bereichen top bist, aber vor allem die, in denen du dich unsicher fühlst, solltest du ausbauen und eine Art Grundsicherheit in ihnen erlangen.
- Such dir professionelle Unterstützung: Vor allem im Bereich Kommunikation, Körpersprache, Auftreten und Ähnlichem gibt es ein großes Angebot an Fort- und Weiterbildungen, sowie Schulungen. Die kannst du dann auch im Lebenslauf aufführen. Vielleicht wäre das auch mal was für dich.
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