How to

Tutor:in werden

Junger Mann mit einem Jungen beim Gitarrenunterricht.
Als Tutor:in kannst du deine eigenen Interessen zum Einsatz bringen. (Foto: ©stock.adobe.com/stock28studio)
Noch nicht den passenden Nebenjob gefunden? Vielleicht kannst du deine persönlichen Fähig- und Fertigkeiten einsetzen und als Tutor:in durchstarten! 
Mittwoch, 21.08.2024, 14:44 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Wenn du Menschen magst und Dinge gut erklären kannst – gibt es vielleicht den perfekten Nebenjob für dich: Tutor:in. Was das genau ist und wo du damit arbeiten kannst, erfährst du hier.

Was ist ein Tutor?

Grundlegend handelt es sich dabei um eine Art (Nachhilfe-)Lehrer:in. Heißt: als Tutor:in erklärst du Schüler:innen, Studierenden oder anderen komplexere Sachverhalte so, dass sie sie verstehen. Ziel deiner Arbeit ist es, Wissen zu vergrößern, Ansprechpartner:in für Verständnisfragen und Co. zu sein und Übungen durchzuführen.

Dabei leitest du sog. Tutorien, also Sitzungen, in denen das Wissen rund um einen Themenbereich besprochen, erklärt und geübt wird, selbstständig. Du bist für die Vor- und Nachbereitung und die Durchführung des Tutoriums eigenständig verantwortlich.

So oder so umfassen deine Aufgaben als Tutor:in:

  • Vorbereitung von (Unterrichts-)Materialien wie Arbeitsblätter, Übungen und Co.
  • Planung der Sitzung/Stunde
  • Möglichst gutes und genaues Erklären von Sachverhalten bestimmter Themenfelder/Fächer
  • Beantwortung von Fragen und das Geben von Hilfestellungen
  • den Wissensstand der Schüler:innen/Studierenden einschätzen, berücksichtigen und erweitern
  • zusammen mit den Schüler:innen/Student:innen herausfinden, welche Methoden und Herangehensweisen ihnen am besten beim Lernen helfen – und sie anwenden
  • regelmäßige Rücksprachen mit dem zuständigen Lehrpersonal (Lehrer:innen/Dozierende)
  • für Uni-Tutor:innen: gegebenenfalls Korrektur und Benotung von Übungsprüfungen oder kleineren Modulprüfungen

Welche Arten/Arbeitsbereiche gibt es?

Die beiden größten Bereiche, in denen Tutor:innen eingesetzt werden, sind bei der Nachhilfe von Schüler:innen und zur Unterstützung des Lehrpersonals an Universitäten.

Bei ersterem bietest du aktiv Einzelpersonen oder Gruppe deine Unterstützung an, durch Inserate, Mundpropaganda und Co. Das kann Nachhilfe in Mathematik sein oder Gitarrenunterricht – hier kommt es stark auf deine eigenen Fähigkeiten und Interessen an.

Du kannst dich aber auch nach Schulen in deiner Nähe umsehen, die externe Tutor:innen suchen. Vor allem im Bereich der schulischen Nachmittagsbetreuung sind oft Stellen ausgeschrieben. Hier geht deine Tätigkeit dann etwas von der Eigenorganisation der Lerninhalte weg, hin zu Pädagogik und Hausaufgabenbetreuung. 

An Universitäten werden Tutor:innen von Dozierenden zur Leitung von fachbezogenen Tutorien eingesetzt, bspw. für Tutorien zum wissenschaftlichen Schreiben. Hier kannst du als Studierende:r mit längerer Studienerfahrung dein Wissen an Studienanfänger:innen weitergeben. Du planst, in Absprache mit dem zuständigen Lehrpersonal, die Tutoriensitzungen und führst sie durch. 

Wie wird man Online-Tutor?

Natürlich kannst du den Job Tutor:in auch online machen, indem du so Nachhilfe gibst oder Kurse für Studierende. Vor allem während dem Lockdown haben sich an den Unis auch Remote-Tutorien etabliert.

Ob das für dein Tutorium/Fach sinnvoll und möglich ist, solltest du aber mit deine:r Dozent:in absprechen. Oft ist es besser, sich vor Ort zu treffen, um zu lernen – so werden die Teilnehmenden weniger abgelenkt.

Was verdient ein Tutor?

Arbeitest du privat in dem Bereich, kannst du dir deinen Stundenlohn natürlich selbst aussuchen – bist du an einem Lehrstuhl der Uni als Tutor:in angestellt, sieht das natürlich anders aus.

Du kannst hier höchstens 20 Wochenstunden arbeiten und verdienst ca. zwischen 15 – 20 Euro die Stunde. In der Realität gibst du unter dem Semester pro Woche ein Tutorium mit einer Länge zwischen 90 – 120 Minuten. Ob und wie viel du für die Vor- und Nachbereitung verdienst, hängt stark von dem jeweiligen Arbeitsverhältnis ab.

Zwar bist du als Tutor:in im – im Gegensatz zu einem HiWi – nicht primär für die wissenschaftliche Unterstützung deiner Dozent:innen eingestellt, aber auch das kann unter Umständen in deinen Zuständigkeitsbereich fallen und dir Extrastunden und so Extralohn einbringen.

Informier dich vor dem Eintritt in deine Stelle genau über die Wochenstunden und die Vergütung!

Welche Voraussetzungen solltest du mitbringen, um Tutor:in zu werden?

Ganz gleich, ob an der Uni oder privat, als Tutor:in sind bestimmte Charaktereigenschaften und Fähigkeiten für den Job von Nutzen:

  • Organisation und Planung liegen dir oder bereiten dir immerhin keine Schwierigkeiten
  • Du besitzt gute bis sehr gute Kenntnisse in dem Bereich, in dem du Tutorien geben möchtest
  • Das Erklären von Problemstellen und auch komplexeren Sachverhalten fällt dir nicht schwer
  • Du bleibst auch in schwierigeren Situationen ruhig, bewahrst einen kühlen Kopf und bist geduldig genug, Dinge auch mehrmals zu erklären
  • Selbst- und eigenständiges Arbeiten ist total dein Fall
  • Du hast kein Problem damit vor (mehreren) Menschen zu reden und dich, falls nötig, auch mal durchzusetzen

Um Tutor:in an deinem Lehrstuhl zu werden, solltest du selbst in den Tutorien gut mitgearbeitet und sie gut abgeschlossen haben. Ähnlich wie bei den HiWi-Stellen werden die Posten auch hier oft an die Jahrgangsbesten vergeben!

(HHU/HS Düsseldorf/Uni Hamburg/Uni Bielefeld/SALI)

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