Kleider machen Leute

Vorstellungsgespräch Outfit: Mit der richtigen Kleidung zum Traumjob

Eine junge Frau sitzt im Bewerbungsgespräch. Sie trägt ein schlichtes Outfit und lächelt den Personaler an, der in ihrer Bewerbungsmappe blättert.
Mit ihrem schlichten Outfit fährt sie im Vorstellungsgespräch gut. (Foto: © contrastwerkstatt/stock.adobe.com)
Anzughose oder doch lieber Jeans? Wer sein erstes Vorstellungsgespräch hat, kann vor dem Kleiderschrank verzweifeln. Dass das nicht so sein muss, zeigen wir dir mit hilfreichen Tipps.
Dienstag, 20.06.2023, 08:30 Uhr, Autor: Thiemo Welf-Hagen Wacker

Herzlichen Glückwunsch, du bist im Recall! Als einer der wenigen Kandidat:innen haben dein Anschreiben und Lebenslauf die Juroren in der Personalabteilung überzeugt. Jetzt darfst du dich im Bewerbungsgespräch präsentieren.

Stellt sich nur noch die Frage, was du anziehen sollst. Und weil du die Stelle unbedingt haben willst, möchtest du natürlich einen bleibenden Eindruck – selbstverständlich im positiven Sinne – hinterlassen. 

Der erste Eindruck zählt

Wie du sicher weißt, ist unser Gehirn so darauf programmiert, dass wir binnen Sekundenbruchteilen entscheiden, wen wir sympathisch finden und wen nicht. Ein, zwei Wimpernschläge brauchen wir in der Regel, um einen Menschen aufgrund unserer Lebenserfahrung, Sozialisation und gewisser in unserer Gesellschaft vorherrschender Vorurteile in eine Schublade zu stecken.

Und seien wir einmal ehrlich, wem würdest du als Personaler:in lieber die Hand schütteln wollen – jemandem, der ungepflegt wie ein Clochard ins Zimmer wankt oder einer adrett gekleideten jungen Dame? Merkste selbst, oder? 

Auch beim Bewerbungsgespräch gilt: Kleider machen Leute

Kleider machen Leute. Dieser Spruch mag abgedroschen klingen, doch es gibt wahrscheinlich keine vergleichbare Situation, in der er wohl zutreffender wäre. Anhand deines Kleidungsstils meinen die Personaler:innen nämlich ziemlich viel über dich und deine Persönlichkeit in Erfahrung bringen und so auf deine Charaktereigenschaften schließen zu können. 

Tipp: Wähle deinen Kleidungsstil für das Vorstellungsgespräch so, dass er sowohl zu dir als auch der Stelle passt, auf die du dich beworben hast. Keep it real. Verstelle dich nicht und zwänge dich nicht in Klamotten, die nicht zu dir passen. Auch das merken geübte Personaler:innen sofort.

Nur sind sie meist nicht so gewieft wie Sherlock Holmes, der mittels Deduktion logische Schlüsse zieht, ihnen reicht ein Blick. Und schon bilden sie sich ihre Meinung – sie hinterfragen sich dabei oftmals auch nicht selbst – denn ihnen kann es vollkommen egal sein. Vor der Türe warten schließlich noch 10 andere Bewerber:innen, die scharf auf die Stelle sind. 

Sie interessiert nur eines: Passt der Kandidat oder die Kandidatin zu unserem Unternehmen und unseren Vorstellungen. Ja oder nein? Wenn nein, da ist die Tür. Auf Wiedersehen!

Studien zeigen: In formeller Kleidung werden Bewerber:innen ernster genommen. Das wirkt seriöser und kompetenter. Merke: Es ist stets besser „overdressed“ als „underdressed“ zu erscheinen.

Jeder Job verlangt nach einem individuellen Dresscode

Selbstverständlich gibt es die unterschiedlichsten Branchen und nicht in jeder Branche wird von dir verlangt, dass du in Anzug und Schlips oder Bluse und Blazer zum ersten Kennenlernen aufkreuzt.

Tipp:

  • In Branchen, in denen es konservativer zugeht, wie beispielsweise bei Banken und Versicherungen, wird beim Dresscode der Anzug, Hosenanzug oder das Kostüm bevorzugt
  • In Branchen, in denen es moderner und kreativer zugeht, wie ein Beruf á la irgendetwas mit Medien oder Werbeagenturen sowie Start-Ups wird der locker legère oder smarte Casual Look bevorzugt

So wäre es beispielsweise schon ein wenig merkwürdig, wenn ein Maurer, der immer in Latzhose und Sicherheitsschuhen auf dem Bau arbeitet, plötzlich mit Anzug und gewienerten Lackschuhen im Büro stehen würde. 

Achte auf ein ordentliches Auftreten: Keine Flecken, keine Flicken, keine Löcher

Selbst, wenn der Kleidungsstil sich von Branche zu Branche und vielleicht sogar auch innerhalb einer Branche von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterscheidet, gibt es dennoch eine Art stille Übereinkunft, was schlechter Stil ist und dich im laufenden Bewerbungsprozess sofort auf die Rote Liste befördert. 

Was sollte man beim Bewerbungsgespräch Outfit vermeiden?

Ein absolutes No-Go im Bewerbungsgespräch ist nicht nur eine für die angestrebte Tätigkeit vollkommen unpassende Kleidung, auch offensichtliche Flecken auf der Kleidung, zerschlissene Jeanshosen, ausgelatschte oder dreckige Schuhe sowie ungebügelte Hemden und Blusen sind mehr als nur ungünstig. 

Darüber hinaus sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der Teufel oftmals im Detail steckt. Sitzt die Krawatte richtig, ist der Ausschnitt der Bluse vielleicht nicht doch ein wenig zu tief?

Tipp: Um den richtigen Kleidungsstil für dein persönliches Bewerbungsgespräch zu finden, empfiehlt es sich stets, einen Blick auf die Unternehmens-Homepage deines potenziellen neuen Arbeitgebers zu werfen. Schaue dir unbedingt die Team-Fotos sowie die veröffentlichten Bilder auf den Social-Media-Kanälen des Unternehmens (LinkedIn, Facebook, Instagram & Co.) an und orientiere dich kleidungstechnisch daran

Weniger ist oftmals mehr

Diesen Satz bitte nicht wörtlich nehmen. Es ist beispielsweise wenig sinnvoll, deinen Lieblingspulli mit bunten Schleifen, Mustern und Schnörkeln anzuziehen, den deine Mami in den 80ern schon getragen haben könnte. Halte es nicht zu kurz und knapp und treib es nicht zu bunt.

Nun weißt du hoffentlich, was die Personalabteilung von dir erwartet – pack’s an!

(karrierebibel.de/THWA)

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