Als HiWi durchstarten?
Vielleicht hast du schon öfter gehört, dass Hilfswissenschaftler:innen (HiWis) für stupide Hilfsarbeiten wie kopieren, Kaffee kochen oder Buchabholungen eingesetzt werden. Zwar kann das mal der Fall sein – aber das ist eigentlich eher ein schlechtes Vorurteil. Als HiWi kannst du weit mehr tun und auch lernen als nur das.
Was sind die Aufgaben von HiWis?
Natürlich kommt es bei den Tätigkeiten auch auf den Fachbereich an, in dem du als HiWi unterstützt. Ob du in der PhilHist- oder der Chemiefakultät hilfst, macht einen enormen Unterschied.
Die folgenden Hauptarbeitsbereiche haben aber die meisten HiWi-Stellen gemeinsam:
- Forschungsunterstützende Tätigkeiten für Doktorand:innen oder Professor:innen: damit kann die Quellensuche, Recherche, Teilkorrektur, Teilnahme oder Unterstützung bei Seminaren/Kursen oder auch das Mitwirken bei Experimenten gemeint sein
- Organisatorische und kommunikative Aufgaben: bspw. Terminvergabe für Dozierende, Mitwirken bei der Planung, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen und/oder (Froschungs-)Projekten
- Hilfestellung für andere Studierende, z.B. als Tutor:in: Übungen und Zusatzkurse zu den Hauptkursen abhalten; Ansprechpartner:in für fachspezifische Fragen und/oder Studienanfänger:innen sein oder Tutorien für bestimmte Bereiche wie ‚wissenschaftliches Schreiben‘, ‚Quellenrecherche‘ und Co. abhalten
Deine Vor- und Nachteile im Überblick
Wie bei jeder Nebentätigkeit hat auch der Job als HiWi bestimmte Vor- und Nachteile. Am besten solltest du dir diese ansehen und sie abwägen, schon bevor du eine solche Stelle annimmst.
Vorteile von HiWi-Stellen
- Studienplatz = Arbeitsplatz: du sparst dir definitiv den Arbeitsweg, denn v.a. während des Semesters, wirst du oft genug direkt auf dem Unigelände sein.
- Besseres Verhältnis zu Dozierenden: Zusammenarbeit schweißt nun mal zusammen, jedenfalls meistens.
- Learning by Doing: Je öfter und besser du Inhalte auch anderen zu vermitteln lernst, desto mehr nimmst du auch für dich selbst mit.
- Praktische Erfahrung im akademischen Betrieb: So lernst du die Uni aus einer anderen Perspektive kennen und gewinnst Einblicke in das Arbeitsfeld ‚praktische Wissenschaft‘.
- Guter Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere: wenn du dir sowie erhoffst nach dem Studium an der Uni zu bleiben und komplett in die Wissenschaft zu gehen, dann ist das natürlich ein guter Start!
Nachteile von HiWi-Jobs
- geringe Arbeitsstunden (zw. 7 – maximal 20 Wochenstunden): leider sind die meisten HiWi-Stellen für nicht mal 30 Stunden pro Monat ausgelegt – d.h. du wirst nicht so viel verdienen können wie manche in einem anderen Nebenjob oder Werkstudierende.
- nur begrenzte Stellen vorhanden: je nach Größe des Lehrstuhls kann es sein, dass es nur 1-2 HiWi-Stellen überhaupt gibt – und diese sind, wie du dir denken kannst, sehr begehrt.
- meistens zeitliche begrenzt: im Durchschnitt auf 1 Jahr/ 2 Semester werden HiWi-Stellen von sich aus vertraglich beschränkt; dein Vertrag kann natürlich auch noch verlängert werden, muss er aber nicht.
- hoher Grad an Eigenverantwortung: als HiWi im Wissenschaftsbetrieb wird auf dich gesetzt, oft trägst du dabei mehr Verantwortung als dir bewusst ist.
- vor allem als Tutor:in – pädagogische Tätigkeiten oft ohne Einweisung: du wirst nicht unbedingt wochenlang eingelernt, bevor du einen eigenen Hilfskurs oder eine Übung abhalten sollst – d.h. du solltest recht offen für Neues und vor allem für Menschen und die ein oder andere ‚dumme‘ Frage sein.
- Einsatz auch in Themen/Bereiche außerhalb des eigenen Interesses: nicht immer wirst du bei den Projekten/Kursen/Aufgaben helfen dürfen oder eingesetzt werden, die dir auch persönlich oder fachlich Spaß machen.
Als HiWi zu arbeiten, kann für dein Studium und deine spätere Karriere definitiv von Vorteil sein, wenn du der Typ dafür bist.
Solltest du Interesse an einer HiWi-Stelle haben, dann halte dich regelmäßig über die Stellenangebote auf dem Laufenden oder sprich aktiv deine Dozierenden darauf an. Diese Jobs sind begrenzt und sehr umkämpft!
(SALI)