Assistentin der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung
Seit knapp einem Jahr arbeitet Anja als Assistentin der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung im Piper Verlag in München. Was ihren Job ausmacht und was ihr besonders gut gefällt?
Was genau sind denn die Aufgaben, die du tagtäglich hast?
Pressefragen beantworten – das ist mal das eine. Dann ganz viel Emailverkehr und telefonieren, vermitteln, Rezensionsexemplare verschicken und Texte herausgeben und solche Sachen. Und dann auch Teamkoordination, Termine und Meetings planen. Ich bin jetzt auch ganz stark in die Messeplanung für Leipzig involviert und dann ab dem Sommer steht wieder die Messe in Frankfurt an.
Leipzig hat die letzten beiden Jahre ja nicht stattgefunden also ist das dieses Jahr für mich neu. Ob ich dann zur Betreuung mitfahre, weiß ich noch nicht.
Was macht dir besonders viel Spaß an deinem Beruf?
Der Austausch mit der Abteilung, mit meiner Chefin; das ich teils Teamassistenz und teils persönliche Assistentin bin. Das heißt ich arbeite auch mit meiner Chefin ganz eng zusammen und mit ihren Autor:innen.
Und auch die Kommunikation mit Journalist:innen, Autor:innen – und der Austausch mit ihnen. Und, wenn man sieht, dass die Pressearbeit gefruchtet hat. Das heißt, wenn die Autor:innen dann in Talkshows sitzen oder ins Radio eingeladen werden – oder wenn über die Bücher tolle Rezensionen geschrieben werden.
Also die Erfolgserlebnisse quasi? – Ja genau. Aber auch der Stress und das Wuselige. Das ist das, was mir Spaß macht. Deswegen habe ich mich damals auch gegen das Lektorat entschieden.
Gibt es Aufgaben, die du dir vor deinem Jobbeginn ganz anders vorgestellt hättest?
Schwierige Frage. Ich war davor schon Volontärin im Piper Verlag, auch in der Presse, und bin dann gefragt worden, ob ich diesen Job machen will. Ich hab auch davor immer die Assistenz vertreten. Und kannte so schon ungefähr das Aufgabengebiet. Und deswegen habe ich mir alles auch so vorgestellt, wie es jetzt tatsächlich ist.
Ich hab aber auch während des Studiums ein Praktikum im Bereich der Presse gemacht und da relativ früh schon diesen Weg eingeschlagen.
Wolltest du schon immer in der Presse arbeiten?
Die Assistenz wurde mir ja nach dem Volo angeboten. Ich würde dann schon gerne irgendwann mal als Pressereferentin oder als Veranstaltungsreferentin arbeiten wollen.
Was muss man für den Job studiert haben?
Ich glaub irgendwas Geisteswissenschaftliches. Irgendwas, bei dem man vielleicht mit Text umgehen lernt. Es muss nicht zwangsläufig etwas mit Literatur oder Germanistik sein, aber Sprachen wären nicht schlecht.
Was hast du studiert? Im B.A. Vergleichende Literaturwissenschaft / Europäische Literaturen, im M.A. Ethik der Textkulturen. Beides in Augsburg.
Haben dir Allgemeines oder bestimmte Inhalte aus deinem Studium für deinen Job weitergeholfen?
Das frage ich mich auch oft. Ich glaub tatsächlich dieses Repertoire an Literatur, das ich kennengelernt hab und unterschiedliche Herangehensweisen an Text. Wobei ich nicht aktiv damit arbeite, aber, dass man eben allgemein eine Vorstellung davon hat – auch von Autor:innen, die es so gibt. Ansonsten muss ich leider gestehen: nicht so richtig.
Im Master bei Ethik der Textkulturen war ich Studiengangssprecherin. Da haben wir ein paar Veranstaltungen organisiert – auch mit Autor:innen. Das hat mir vielleicht noch für den Job geholfen, weil man dadurch offener wird und selbstbewusster und es dann auch leichter ist auf Leute zuzugehen.
Allgemein hab ich im Studium auch gelernt einen kühlen Kopf zu bewahren, in Ruhe an Sachen heranzugehen und sie mir zu erarbeiten.
Ich will mein Studium nicht schlecht sprechen, aber ich glaube jede:r kann sich schnell auf einer Position einarbeiten, wenn man als Person offen ist.
Würdest du deinen Beruf weiterempfehlen?
Ja. Ich weiß nicht wie es in anderen Verlagen ist, aber ich mag den Verlag total gerne. Die Kollegen sind super- und die Assistenz ist wie ein Bindeglied zwischen Führungskraft und Abteilung, vermittelt auch und geht auf die Leute zu, auch die administrativen Sachen gefallen mir sehr gut. Das heißt, wenn einem sowas liegt.
Welchen Tipp würdest du Leuten geben, die sich für deinen Job interessieren oder sich gerade in einem Volo dafür befinden?
Einfach machen, Fragen stellen und sich nicht so viel den Kopf zerbrechen. Wenn dich was interessiert, dann frag nach. Was ich im Volontariat auch immer gemacht habe ist die Kolleg:innen angesprochen und gefragt, ob sie mir erklären können, was sie in ihrem Bereich so machen – und auch verschiedene Kolleg:innen. Weil alle machen es unterschiedlich.
Nachfragen, interessiert sein und keine Angst davor haben ins kalte Wasser zu springen.
Auch, wenn es Aufgaben sind, bei denen man sich denkt ‚Oh mein Gott‘, einfach Ruhe bewahren und sich nicht abschrecken lassen.
(Anja Gramatke/SALI)