Weibliche Führungskraft bei der MAN
Katrin arbeitet als Teamleiterin Sales Performance & Market Intelligence im Segment Power bei der MAN. Im Gespräch mit uns teilt sie Insights über ihren Beruf, sowie Tipps für Einsteiger:innen.
Wie lange übst du deinen Beruf schon aus?
Seit dem 01.11.2023, ich habe aber ab Oktober bereits die ersten Aufgaben interimsmäßig übernommen. Davor hab ich 1,5 Jahre im Bereich Sales Performance gearbeitet und davor 4 Jahre als Market Intelligence Manager.
Was genau sind deine Aufgabenbereiche? Wie sieht ein ganz normaler Arbeitstag für dich aus?
Mein Job gliedert sich in zwei Hauptaufgaben. Einmal die Teamleitung für das Market Intelligence Team, in dem es darum geht, die Richtung der Abteilung vorzugeben und die Rahmenbedingungen zu schaffen, damit meine Mitarbeiter:innen gut ihre Arbeit erledigen können. Dazu gehört z.B. die Priorisierung der Aufgaben, aber auch fachliche und methodische Unterstützung bei der Erstellung ihrer Analysen.
Die zweite Aufgabe ist Sales Performance. Hier übernehme ich strategische Themen und erstelle Reports für das Board. Für beide Aufgabenbereiche ist natürlich ein enger Austausch mit anderen Abteilungen und Führungskräften essenziell.
Welche Qualifikationen sind für deinen Beruf notwendig?
Ein technisches Grundverständnis, ökonomisches Denken, aber auch Empathie und Diplomatie sind wichtige Werkzeuge, um die Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben miteinander zu vereinen.
Ich habe davor Wirtschaftsingenieurwesen studiert.
Was gefällt dir am meisten an deinem Job?
Es ist eine Kombination aus zwei Dingen: zum einen direkt an der Umsetzung der Unternehmensstrategie mitwirken zu können und zu sehen, wie technologischer Fortschritt entsteht, aber auch Kolleg:innen bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung aktiv zu begleiten.
Welche Vorteile hat dein Beruf anderen gegenüber?
Es wird nie langweilig. Es kommen immer neue Aufgaben und Projekte dazu, für die man Lösungsansätze entwickeln muss. Routineaufgaben machen nur einen kleinen Teil meines Alltags aus.
Natürlich ist nicht nur die Aufgabe an sich attraktiv, sondern auch die MAN Energy Solutions als Arbeitergeber. Es gibt viele Benefits wie flexible Arbeitszeiten, eine faire Gehaltsstruktur und – was fast am wichtigsten ist – es gibt viele tolle Kolleg:innen, auf die man sich jederzeit verlassen kann.
Hast du Tipps für Neulinge oder Quereinsteiger:innen in deinem Arbeitsbereich?
- Bleibt neugierig, flexibel und fokussiert euch nicht nur auf eure Abteilung oder eure Zuständigkeit.
- Tauscht euch regelmäßig mit Kolleg:innen aus und behaltet ein gutes Netzwerk – auch privat, mit völlig anderen Berufsgruppen. Das hilft ungemein, um Aufgaben effizient erledigen zu können und Lösungsansätze neu zu denken.
Wolltest du diesen Beruf ausüben, also hast du darauf hingearbeitet/studiert oder hat sich die Stelle dann einfach ergeben?
Im Studium wusste ich noch nicht, wo die Reise hingeht und das war auch völlig in Ordnung.
Für Wirtschaftsingenieurwesen hatte ich mich damals aber entschieden, weil dieser Studiengang einem eine breite Palette an Kompetenzen mitgibt und man danach in sehr viele Richtungen gehen kann. Zudem ist man am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Bei meinen damaligen Kommiliton:innen z.B. reicht heute die Bandbreite von Konstrukteur:in bis Geschäftsführer:in.
Welche Weiterbildungs- oder Aufstiegschance gibt es in deinem Jobbereich allgemein?
Grundsätzlich ist alles offen – vom klassischen Management bis hin zur Fachkarriere. Gerade in einem Konzern bieten sich immer wieder tolle Chancen, sich weiterzuentwickeln.
Angefangen bei MAN habe ich zum Beispiel als Market Intelligence Manager:in, nachdem ich davor für eine andere Firma 5 Jahre im technischen Marketing tätig war. Danach wurde mir im selben Bereich die Stelle als Sales Performance Manager angeboten. Dies war dann das Sprungbrett zur Teamleiter:in.
Was würdest du dir allgemein im Umgang mit weiblichen Führungspersonen wünschen? Hast du Erfahrungen oder (gesamtgesellschaftliche) Verbesserungsvorschläge?
Gerade von meinem direkten Vorgesetzten habe ich immer sehr viel Unterstützung erfahren.
Weibliche Führungskräfte sollten nichts „besonderes“ mehr sein, sondern die Normalität. Unternehmen, die noch sehr von einer traditionellen Führungskultur geprägt sind, wünsche ich den Mut, ihre Führungsmannschaft diverser zu gestalten und somit ein Umdenken und neue Lösungsansätze zu fördern.
Gesamtgesellschaftlich sollten Mädchen noch stärker ermutigt werden, technische Berufe zu ergreifen und ihnen sollte aufgezeigt werden, dass auch sie Führungsverantwortung übernehmen können.
Leider ist selbst ein Land wie Deutschland immer noch sehr stark von klassischen Rollenbildern geprägt.
Was würdest du frisch beförderten Frauen raten, die sich in einer Führungsposition wiederfinden?
Bleibt authentisch und vertraut auf eure Stärken. Ihr habt alles, was ihr braucht. Und ganz wichtig: bildet Netzwerke mit anderen weiblichen Führungskräften und unterstützt euch gegenseitig.
(Renter/SALI)