Wieso Praktika dich enorm weiterbringen
Es gibt viele Gründe, warum es sich lohnt, während des Studiums ein Praktikum – oder mehrere – zu absolvieren.
"Mehrere Praktika ermöglichen es Studierenden, verschiedene Branchen und Arbeitsumgebungen zu erleben und ihre Präferenzen und Fähigkeiten besser einschätzen zu können.“
Wieso Praktika?
Ein freiwilliges Praktikum machst du im Gegensatz zu einem vorgeschriebenen Praktikum nicht, um es als Pflichtleistung angerechnet zu bekommen. Du erweiterst deinen Horizont, indem du authentische Eindrücke aus der beruflichen Praxis bekommst. Im Gegensatz zu einem Pflichtpraktikum müssen keine bestimmten Vorgaben beachtet werden und du kannst die Art und Dauer deines Praktikumsplatzes eigenständig gestalten.
Durch Praktika knüpfst du wertvolle Kontakte
Durch Praktika erweiterst du dein Netzwerk, kannst wertvolle Kontakte in die Branche knüpfen. Diese Netzwerke können für dich noch Jahre später bei der Jobsuche von Vorteil sein. Zudem lernst du die Arbeitsweise und die Unternehmenskultur verschiedener Firmen kennen, was dir bei vielen Entscheidungen für deine berufliche Zukunft hilft.
Wie viele Praktika? Nicht die Anzahl, sondern die Qualität zählt
Im Allgemeinen wird empfohlen, mindestens zwei bis drei Praktika zu absolvieren, um möglichst verschiedene Bereiche und Unternehmen kennenzulernen. Wichtig ist vor allem die Qualität der Praktika. Ein einziges, dafür aber lehrreiches und top strukturiertes Praktikum in einem renommierten Unternehmen kann wertvoller für dich sein als mehrere kurze Praktika in weniger relevanten Firmen.
Deshalb solltest du deine Praktika sorgfältig auswählen und sicherstellen, dass sie einen echten Mehrwert bieten und Praktikant:innen dort nicht nur als günstige Arbeitskräfte zum Einsatz kommen.
Good to know: Praktika
- Dauert dein Praktikum drei Monate oder länger, hast du Anspruch auf Mindestlohn.
- Bei Praktika, die länger sind, als drei Monate zählst du – rechtlich gesehen – zu den Arbeitnehmer:innen und hast dadurch Anspruch auf bezahlten Urlaub und Entgeltfortzahlung bei Krankheit.
- Dir steht bei Abschluss des Praktikums ein Praktikumszeugnis zu, in dem deine Tätigkeiten beschrieben werden.
- Vorsicht bei BAföG! Überschreitest du deinen Freibetrag durch die Vergütung beim Praktikum, kann es zu Kürzungen kommen.
- Praktikum während deiner Studienzeit: hierbei bleibst du über deine studentische Versicherung versichert.
- Bei Praktika nach deiner Studienzeit: ab einem Gehalt von 450 Euro bist du hier krankenversicherungspflichtig und musst dann auch in die Renten- und Arbeitslosenversicherung mit einzahlen. Klär diese Rahmenbedingungen mit deiner Praktikumsstelle und Versicherung am besten vorab.
In welchem Semester solltest du Praktika absolvieren?
Der ideale Zeitpunkt hängt natürlich immer vom jeweiligen Studiengang und den individuellen Karriereplänen ab. Meist bietet sich das dritte bis sechste Semester an, da Studierende zu diesem Zeitpunkt bereits einiges an grundlegendem Fachwissen gesammelt haben und dieses nun in der Praxis anwenden können.
„Ein Praktikum im fortgeschrittenen Stadium des Studiums ermöglicht es den Studierenden, ihr theoretisches Wissen optimal in die Praxis umzusetzen und vertiefte Einblicke in die Berufswelt zu gewinnen.“
Es kann auch sinnvoll sein, ein Praktikum während der Semesterferien oder eines Urlaubssemesters zu machen, um die akademischen Verpflichtungen nicht zu stark zu beeinträchtigen. Zudem bieten einige Studiengänge verpflichtende Praxissemester an, die ideal genutzt werden sollten.
Lass dich nicht entmutigen bei der Suche nach einer Praktikumsstelle!
Eine begehrte Praktikumsstelle gilt mittlerweile als ebenso schwierig wie die Suche nach einem guten Job. Oft muss man Voraussetzungen mitbringen, schon gewisse Erfahrungen gesammelt haben – zumindest auf dem Papier.
Aber vor vermeintlichen Erfahrungen, die du nicht mitbringst, solltest du keinesfalls resignieren – sondern vielmehr deine mangelnde Praxiserfahrung gekonnt kompensieren.
Wenn es in der Stellenanzeige für dein Wunschpraktikum heißt, dass du „idealerweise erste Erfahrungen im Marketing und Vertrieb“ gesammelt hast und du bisher aber nur ein bisschen studiert hast, kannst du die Personaler auch ohne ebendiese Erfahrungen von dir überzeugen.
Zum Beispiel, indem du beschreibst, dass du dich in deinem Studium schon in gewisse Thematiken vertieft hast. Vielleicht kannst du auch mit bisher exzellenten Leistungen im Studium, sehr guten Noten, Auszeichnungen/Stipendien oder einer ausgeprägten Affinität zu einem bestimmten Thema punkten. Jede/r muss irgendwann mal allererste Berufserfahrungen sammeln, das wissen auch die Entscheider:innen.
Warum sind Praktikant:innen wichtig für ein Unternehmen?
Es ist ein Geben und Nehmen. Denn auch Unternehmen profitieren von Praktikant:innen, weil sie frische Perspektiven und aktuelles theoretisches Wissen mitbringen, das sie in ihre Arbeit einfließen lassen können. Und sie bieten Unternehmen die Möglichkeit, potenzielle zukünftige Mitarbeiter:innen kennenzulernen und zu fördern.
„Praktikanten sind eine wertvolle Ressource für Unternehmen. Sie können innovative Ideen einbringen und bieten gleichzeitig eine Möglichkeit, junge Talente frühzeitig zu identifizieren und zu binden.“
(Schneider/Wagner/Becker/SEBÜ)