Beziehung beenden – aber wie?!
Ihr seid nicht mehr in euren Partner oder eure Partnerin verliebt und habt bereits einen neuen Schwarm? Dann ist höchstwahrscheinlich die Zeit reif, euch zu trennen und Lebewohl zu sagen. Das ist nicht schlimm und niemand wird euch deswegen verurteilen – sofern ihr es richtig macht.
Eine Trennung ist nie schön
Gleich vorweg – eine Ideallösung, um Schluss zu machen, gibt es nicht. Eine Trennung ist immer eine hässliche Angelegenheit. Jede:r, der/die schon einmal in eine ähnliche Situation hineingeraten ist, kann das sicherlich nachvollziehen:
Gefühle werden verletzt, Tränen fließen und am Ende bleibt unter Umständen vielleicht sogar ein gebrochenes Herz zurück – manchmal sind es auch zwei.
Verlassene Person leidet meist mehr
Doch in der Regel ist die verlassene Person in der schwächeren Position und hat mehr mit ihren Gefühlen zu kämpfen als ihr Gegenüber. Schließlich hat sich letzterer bewusst für diesen Schritt entschieden, indem er/sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg mit diesem Gedanken auseinandergesetzt hat.
Das bedeutet, er/sie kennt die möglichen Konsequenzen genau. Mit ein wenig Empathie und Menschenkenntnis erahnt die Person zu diesem Zeitpunkt gegebenenfalls sogar auch die Reaktion der Ex-Partner:in.
Deshalb liegt es in seiner/ihrer Verantwortung, diese heikle, emotional aufgeladenen Situation zu entschärfen. Aber wie soll das bei einem so schwierigen Thema überhaupt funktionieren?
Wo sollte das Trennungsgespräch stattfinden?
Im Idealfall sollte das Trennungsgespräch in gewohnter Umgebung, allerdings auf neutralem Boden stattfinden. Es sollte nicht unbedingt bei einem der beiden Kandidaten zu Hause stattfinden und schon gar nicht im Beisein Dritter.
Belebte Orte können folglich kategorisch ausgeschlossen werden. Ein Café oder Restaurant ist für das klärende Gespräch dementsprechend nicht die beste Option, schließlich sind dort viele Ohren, die lauschen.
Des Weiteren läuft die verlassene Person Gefahr, alleine den „Walk of Shame“ unter den Blicken dutzender anderer Gäste antreten zu müssen. Und wer will in dieser Situation zum einzigen relevanten Gesprächsthema des Abends werden?
Tipp: Wählt für das Trennungsgespräch einen vertrauten Ort, in dem ihr euren Emotionen freien Lauf lassen könnt. Ferner sollte der Ort gut erreichbar sein, sodass beide nach dem Gespräch getrennte Wege einschlagen können.
Wie leitet man das Trennungsgespräch am besten ein?
Es klingt vielleicht abgedroschen, doch mit dem Satz: „Wir müssen reden...“ sensibilisiert man den anderen bereits dafür, was ihn erwarten wird. Doch dann sollte man möglichst zeitig zu dem Punkt kommen und mit klaren Worten deutlich machen, worum es in dem Gespräch tatsächlich geht – nämlich ums Schlussmachen. Nicht, dass einen am Ende selbst der Mut verlässt.
Worauf sollte man im Trennungsgespräch achten?
Im Idealfall ist man sich seiner Gefühle während des Gesprächs bewusst und kann klar artikulieren, weshalb man sein Leben nicht mehr mit der anderen Person teilen möchte – aber Vorsicht: Lasst euch nicht dazu verleiten, der anderen Person nun alles an den Kopf zu werfen, die einen schon immer gestört haben.
Vorwürfe sind jetzt Fehl am Platz. Sprecht viel eher aus der Ich-Perspektive und über eure Gefühle. Ihr müsst dabei nicht hart werden, sondern könnt auch das ansprechen, was ihr am anderen, während eurer gemeinsamen Zeit geschätzt habt – das spendet ein wenig Trost und ermöglicht es euch vielleicht sogar, das Beziehungsende zusammen zu betrauern.
Lasst dem anderen auch Raum für Emotionen und nehmt euch zurück, wenn ihr verbal attackiert werdet. Oftmals ist das nur eine Reaktion aus dem Affekt.
Was geschieht nach der Trennung?
Was nach der Trennung passiert, bleibt ganz euch überlassen. Oftmals bleibt die verlassene Person erst einmal eine ganze Weile lang ratlos zurück und wünscht sich ein zweites Gespräch, um noch ein paar Dinge zu besprechen, die ihr im ersten Gespräch nicht klargeworden sind.
Sofern berechtigte Fragen aufgetaucht sind, es nur fair, dem anderen die Chance auf ein bis maximal zwei weitere Gespräche einzuräumen. Danach solltet ihr euch erst einmal zurücknehmen und auf Abstand gehen, um dem anderen keine falschen Hoffnungen zu machen.
Kann man nach einer gescheiterten Liebesbeziehung befreundet sein?
Das funktioniert. Allerdings nur dann, wenn beide dazu bereit sind, an sich zu arbeiten und dem anderen den Raum geben, der er erst einmal benötigt, um sich selbst neu zu finden. Ihr müsst in euch hineinhören und selbst entscheiden, ob es euch guttut, mit de:r Ex-Partner:in zu chillen oder ob ihr euch dabei unwohl fühlt.
(br.de/THWA)