Lese-Tipp

Ein Buch – 24 Reden von Frauen

Frau in Pulli beim Lesen auf dem Sofa im Schneidersitz.
Ein gutes Buch ist Gold wert. (Foto: © stock.adobe.com/Syda-Productions)
Heute erscheint die Redensammlung ‚Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden!‘ Wieso wir sie euch nur wärmstens empfehlen können.
Mittwoch, 08.02.2023, 08:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Ungehaltene Reden von ungehaltenen Frauen – entstanden ist diese Idee schon Anfang 2022. Damals riefen die Stiftung Brückner-Kühne und der S. Fischer Verlag  Frauen auf Reden zu schreiben – mit mäßigem Erfolg. 

Der zweite Aufruf, dieses Mal im Video-Format aber, wurde ein voller Erfolg. Die Videos könnt ihr euch noch immer online ansehen. 24 davon wurden in ‚Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden!‘ abgedruckt.

24 Stimmen

Jede der Reden gibt grob ein Thema wieder – also ein Buch mit 24 Themen, richtig? – Nicht ganz. Vom Alter über äußerliche Diskriminierung, psychische Gesundheit, sexualisierte Gewalt, Pflege, Muttersein, Schönheitsideal u.v.m. werden die Inhalte zudem durch einen zentralen Ankerpunkt verknüpft: Sie beschäftigen (sich mit) Frauen.

Cover von 'Sag jetzt nichts, lass mich zu Ende reden!'

© S.Fischer

Es handelt sich bei dem Werk also durchaus um ein emanzipatorisches, das aber nicht wie oft (fälschlich) angenommen wird, die Männer an den Pranger stellt. Die Gesellschaft, das System, die Mechanismen, die uns alle beschäftigen – die werden an den Pranger gestellt und das nicht politisiert oder objektiv entstellt, sondern anhand von subjektiven Erfahrungen, Einzelschicksalen und dem Mut zur Offenheit.

Divers und mitreißend

Das Alter der Frauen reicht von 17 bis 86 Jahren. Sie besuchen noch die Schule, sind Hebammen, Autorinnen, Ehrenamtliche, Vorstandsvorsitzende, Rentnerinnen u.v.m. Sie sind Single ohne Kinderwunsch, alleinerziehende Mütter, Familienmenschen, Karrierefrauen, Kämpferinnen, Aktivistinnen – aber vor allem sind sie wütend – und Frauen.

Das Spektrum ihrer Stimmen reicht weit, ebenso wie ihre ganz persönlichen Themen und Schreibstile. Prosa trifft auf moderne Gedichte und Texte, die an Poetry-Slams erinnern. Sie sprechen über vergangene und derzeitige Erfahrungen, aus der ersten oder dritten Person – oder noch viel abstrakter.

Jede einzelne Stimme hat ihre Daseinsberechtigung, jede einzelne Rede macht nachdenklich, wühlt auf, lädt zum Mitfühlen ein und enthält eine ganz eigene Perspektive auf die Missstände und Probleme in unserer derzeitigen Welt, derzeitigen Gesellschaft.

Bei diesem Buch geben wir die ‚Keine-Langeweile-Garantie‘. Denn dafür ist es zu vielfältig, ehrlich, einfühlsam und spannend. Es behandelt die großen Themen unserer Zeit in kleine Portionen verpackt und mit persönlicher Note.

(SALI)

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