Filmeindrücke von „Knock at the Cabin“
Was bedeutet Familie? Wie kann man vor Stigmatisierung entkommen? Was ist ein Menschenleben wert? Ist das Allgemeinwohl wichtiger als das persönliche Glück? – Diese Fragen werden in ‚Knock at the Cabin‘ gestellt.
Worum geht es?
Die Handlung des Streifens beginnt in medias res. Man sieht ein kleines Mädchen auf einer Waldlichtung, wie es Heuschrecken fängt und sie in ein Glas sperrt.
Begegnung mit dem Fremden
Zu ihr gesellt sich ein großer, breit gebauter Mann, der ihr Vertrauen gewinnen möchte. Er stellt sich ihr mit Namen vor, spielt mit ihr ein Spiel, um das Eis zu brechen und macht sie darauf aufmerksam, dass er und seine Mitstreiter mit einem wichtigen Auftrag gekommen sein und unbedingt mit ihren Eltern sprechen müssten.
Was bedeutet Familie?
Als das Mädchen die schwerbewaffneten Mitstreiter des Mannes erblickt, bekommt sie es mit der Angst zu tun und sucht Schutz in der Holzhütte, im Kreis ihrer Familie. Sie warnt ihre beiden Väter vor der drohenden Gefahr.
Die beiden homosexuellen Männer waren zusammen mit ihrer Adoptivtochter aus der Stadt in die Natur geflohen, um dort zusammen eine Auszeit zu nehmen. In der Natur wollen sie den Sorgen und Herausforderungen des Alltags entfliehen, mit denen sie als schwules Paar Tag täglich konfrontiert werden.
Da klopft es auch schon an der Türe und die Fremden bitten darum, hineingelassen zu werden. Diese Bitte weisen die jungen Väter zurück, sodass sich die Fremden gewaltsam Zutritt verschaffen und sie als ihre Geiseln gefangen nehmen.
Was steckt hinter dem Überfall?
Zuerst denken die beiden Väter an einen homophob-inspirierten Anschlag, dann an religiösen Eifer und Fanatismus.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Fremden stets davon sprechen, von einer höheren Macht zusammengeführt worden zu sein, um die Familie davon zu überzeugen, dass das Schicksal der Menschheit vom heutigen Tag an in ihren Händen liege.
Nach Aussagen der Fremden sei es notwendig, dass die Familie im Einvernehmen eine Entscheidung fällen müsse. So könne der Tod eines Familienmitglieds, tausende und abertausende Menschenleben retten.
Wie soll dich die Familie entschieden?
Fazit
Der Film startet stark, flacht allerdings auch recht schnell wieder ab. Das zu Beginn aufgenommene Erzähltempo wird nicht hochgehalten, die Charaktere erschienen blass und haben kein Profil, Handlungen werden nur allzu schnell voraussehbar und auch die gut gemeinten Dialoge lassen an Tiefe vermissen.
Die Möglichkeit, die Rezipient:innen an manchen Stellen im Unklaren zu lassen und sie in die Irre zu führen, wird verschenkt, indem entsprechende Situationen zu schnell aufgelöst werden. Auch das Ende des Films ist leider nur wenig überzeugend.
(THWA)