‚Toxic Man‘ oder die Krise der Männlichkeit
Rastlos, mal glücklich, mal wütend, verknüpft mit einer Vergangenheit, die du am liebsten für immer abschütteln würdest? Dann geht es dir wie vielen jungen Menschen – und auch wie dem Protagonisten aus ‚Toxic Man‘.
Worum geht es?
Eigentlich ist der Roman zu komplex, nicht kompliziert (!), um den Inhalt einfach herunterzubrechen. Aber grob gesagt geht es um einen jungen Mann, der versucht sich selbst zu finden. In der Rolle als Sohn, Freund, Bruder, Ehemann, Vater – und als sich selbst.
Dabei wird nicht nur die Kindheit der Figur beleuchtet, sondern auch deren Auswirkungen, die Beziehungen zur eigenen Familie, vor allem dem toxischen Verhältnis zum Vater und zur Halbschwester, sowie zu Freund:innen und Weggefährt:innen.
‚Toxic Man‘ ist eine ehrliche, keine verschönte, Geschichte vom Erwachsenwerden. Drogen spielen dabei eine ebenso große Rolle wie Rebellion und Mut. Sich gegen den Plan der Eltern und für den eigenen Zukunftsplan entscheiden – genau das macht die Hauptfigur und muss lernen komplett alleine klar zu kommen.
Ist das Buch empfehlenswert?
Ja, weil es ehrlich und direkt Gefühle und Gedanken anspricht – und das schonungslos. Gegenwart und Vergangenheit fließen im Text dabei, wie im Leben der Figur, oft zusammen und ergeben sich auseinander.
Was ist Männlichkeit? – Diese Frage wird zwar nie direkt angesprochen, zieht sich aber wie ein roter Faden durch den Roman. Und auch die Antwort darauf findet sich im Text.
Schwildens Debütroman erinnert dabei stark an einen stream of consciousness. Und genau durch diesen Stil schafft es der Text so mitreißend zu sein. Weil Lesende sich nicht nur in den Gedanken, sondern auch in den Gefühlen der Figur wiederfinden und vielleicht zum Teil sogar selbst erkennen können.
(SALI)