Dank Bewerbungs-App zum Vorstellungsgespräch?
Lebenslauf erarbeiten und Anschreiben aufsetzen, sind keine besonders beliebten Aufgaben. Schließlich steckt nicht in jedem Menschen der geborene Verkäufer oder die geborene Verkäuferin. Schade! Denn genau darum geht es beim Bewerbungsanschreiben: Zeig’, was du zu bieten hast und verkaufe dich möglichst gut.
Nicht alle sind Wortakrobaten...
Manchen fehlen vielleicht einfach die richtigen Worte. Schließlich will man weder zu dick auftragen, noch möchte man sich unter Wert verkaufen und sein Licht unter den Scheffel stellen.
Ja, es ist zugegebenermaßen nicht immer leicht, die goldene Mitte zu treffen. Eine neue Anwendung könnte jetzt Abhilfe schaffen.
Über Applai.me
Der 23-jährige Konstantin Lobanov hat die App Applai.me basierend auf der Technologie der Künstlichen Intelligenz ChatGPT entwickelt. Die Anwendung soll Anschreiben generieren, die optimal zu einer Stellenausschreibung passen. Alles, was dazu benötigt wird, ist ein aktueller Lebenslauf.
Mittels Künstlicher Intelligenz – basierend auf ChatGPT mit der Sprachmodell-Version 3.5 – optimiert die Anwendung den Lebenslauf speziell auf diesen Job, generiert ein Motivationsschreiben.
Als kleines Ad-on liefert die App dazu noch ein paar wahrscheinliche und auch ganz individuell auf diese Position zugeschnittene Job-Interview-Fragen. So könnt ihr euch ideal auf das möglicherweise stattfindende Vorstellungsgespräch vorbereiten.
Wieso ihr die App ausprobieren solltet?
Wer das Anschreiben händisch, ohne den Einsatz künstlicher Intelligenz verfasst, brütet meist eine halbe Ewigkeit darüber. Sätze werden umformuliert und so lange hin und her gedreht, bis sie vermeintlich sitzen. Doch ist es die Mühe überhaupt noch wert?
Kleiner Tipp: Wird in der Stellenausschreibung nicht explizit nach einem Anschreiben oder Motivationsschreiben verlangt, dann spart euch die Mühe! Merke: Es ist immer besser auf ein Anschreiben zu verzichten, als ein schlechtes abzuliefern.
Anschreiben gar nicht mehr so wichtig?
Tatsächlich ist es mittlerweile so, dass das An- bzw. Motivationsschreiben in den letzten Jahren stark an Bedeutung verloren hat. Das liegt wohl nicht zuletzt auch daran, dass Personalverantwortliche das Dokument in den seltensten Fällen tatsächlich aussagekräftig finden.
Wie schätzen Personaler das An- bzw. Motivationsschreiben ein?
Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2018 bemängelten 39 Prozent der 500 befragten Manager, dass das Anschreiben zu subjektiv wertend gestaltet sei, 32 Prozent von ihnen vermissten ergänzende Angaben zum mitgeschickten Lebenslauf und 23 Prozent gaben an, die Informationen des Anschreibens als unzuverlässig wahrzunehmen, während 15 Prozent einräumten, das mitgeschickte Anschreiben aus Zeitgründen gar nicht erst in die Hand zu nehmen.
Bedenkt man, dass die Welt sich in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich weiterentwickelt hat und immer schnelllebiger geworden zu sein scheint, kann man sich vielleicht ausmalen, worauf das auf kurz oder lang hinausläuft...
Wie oft wird das Anschreiben tatsächlich noch gelesen?
Erschreckend, aber wahr: Der App-Entwickler Konstantin Lobanov zitierte in einem Interview mit Gründerszene Untersuchungen, laut derer nur die Hälfte der Personalverantwortlichen Anschreiben überhaupt noch lese.
Schockiert stellte er fest: „Ist das nicht krass: Der zeitaufwändigste Teil einer Bewerbung wird nur in 50 Prozent der Fälle geprüft.“
Anschrieben also künftig immer weglassen?
Nein! Auch, wenn der Eindruck auf den ersten Blick entstehen könnte, dass das Anschreiben vielleicht ein Relikt der Vergangenheit ist, so dürft ihr eines nicht vergessen: Mit dem Anschreiben signalisiert ihr eurem potenziellen Arbeitgeber Interesse.
So wird allein die Tatsache von vielen Personalern dann doch als positiv bewertet, wenn ein Bewerbungsanschreiben oder Motivationsschreiben mitgeliefert wird. Deshalb solltet ihr weder auf das Anschrieben, noch auf den Lebenslauf verzichten. Mit der App jedenfalls kann mächtig Zeit eingespart werden.
Let’s give it a try!
(businessinsider.de/bewerbung.com/welt.de/THWA)