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Haushalts- und Finanzplan erstellen

Junger Mann und junge Frau zusammen am Küchentisch mit Taschenrechner, Laptop und Unterlagen.
Ausgaben im Blick behalten hilft immer – egal, ob in der WG, Beziehung oder nur für dich selbst. (Foto: ©stock.adobe.com/geber86)
Dein Budget im Blick zu behalten, kann nervig sein – einfacher ist das mit einem Haushalts- oder Finanzplan. Wie du sowas anlegst und pflegst, erfährst du hier. 
Montag, 10.03.2025, 09:30 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Irgendwie fällt es dir schwer, gut über die Runden zu kommen? Vielleicht liegt das nicht nur daran, dass es (ab und an) mal eng ist, sondern auch daran, dass du dein Budget nicht richtig im Blick hast und deswegen nicht gut einteilen kannst.

Genau dabei kann dir aber ein bisschen Planungsaufwand helfen, nämlich ein Finanz- oder Haushaltsplan. Was das genau ist, wie du das Konzept umgesetzt bekommst und welche Dinge du dabei beachten solltest – das alles haben wir dir hier zusammengefasst.

Was ist ein Finanz-/Haushaltsplan?

Finanzplan, Haushaltsplan – die beiden Pläne haben zwar unterschiedliche Namen, aber grundlegend denselben Sinn: sie bieten einen Überblick über die Haushaltsfinanzen, also über alle Einnahmen und auch Ausgaben. Klingt jetzt vielleicht total lapidar und vielleicht ist es das auch, nur haben die Pläne eben nur einen wertvollen Output, wenn der Input passt, heißt: man muss sie pflegen und aktuell halten, sonst bringen sie nichts.

Ein Finanz- oder Haushaltsplan ist gut, um alles im Blick zu halten, gleichzeitig kann er aber auch auf Fehler hinweisen, bspw. Defizite zwischen Einkommen und Kosten, zu hohe Ausgaben, gestiegene Preise – oder schlicht darauf aufmerksam machen, dass man zu viel Geld für Dinge oder Produkte ausgibt, die man eigentlich gar nicht braucht. 

Vor allem, wenn das Budget eng ist, kann dir die Auflistung und Einteilung dabei helfen, dein Konsumverhalten besser in den Griff zu bekommen. 

Wie kann ich einen Finanzplan erstellen?

Ob Mitte, Ende oder Anfang des Monats – einen Finanzplan kannst du eigentlich immer erstellen. Wichtig dabei ist dir alle Infos rauszusuchen, die du darin eintragen möchtest, dir quasi eine Vorlage zu erstellen und dich dann auch daranzuhalten.

Für den Plan erstellst du eine Art Tabelle, in der alle Einnahmen und Ausgaben auftauchen: du beschreibst, was es ist, und hältst fest, wie viel reinkommt oder rausgeht, also den genauen Betrag. Am meisten Sinn ergibt es, wenn du das alles in einem monatlichen Turnus festhältst – also immer für 4 Wochen.

Unterlagen aufbereiten: Übersicht verschaffen

Du brauchst deinen Mietvertrag inkl. aller anderen Fixkosten wie Strombeitrag, Internetgebühren und Co. sowie deine Einnahmen, also den Bescheid vom BAföG-Amt, deinen Arbeitsvertrag oder Ähnliches; wobei du, wenn dein Einkommen regelmäßig und gleich ist, auch einfach auf deinem Konto nachsehen kannst … 

Such dir alle Verträge und Co., für die du zahlst, mal raus – und alle, für die du etwas bekommst.

Was gehört in einen Finanzplan?

  • Einnahmen: dein Lohn von Nebenjobs, Werkstudierendenstelle etc., deine Auszahlungen vom Studienkredit, BAföG, Stipendium, Wohngeldzuschuss, Kindergeld, Unterstützung deiner Eltern oder Ähnliches – quasi alles, das halbwegs regelmäßig als Zahlung bei dir eingeht.
  • Fixkosten oder feste Ausgaben: Miete, Nebenkosten, Strom, Internet- und Heizkosten, Versicherungen, Fortbewegungskosten, bspw. Deutschland- oder Semesterticket, Ratenzahlungen und Co. Hier führst du alles auf, was du fest jeden Monat zahlen musst.
  • Flexible Ausgaben: Abos wie Streamingdienste, Gemüsekisten, Hörbücher etc. – Dinge, die du monatlich kündigen oder jedenfalls aussetzen kannst, solltest du hier als Extrakategorie aufführen, denn wenn es finanziell mal eng wird, ist es möglich diese Kosten zeitweise zu kappen.
  • Lebenshaltungskosten: Essen, Trinken, Hygieneartikel, Putzmittel -kurz gesagt: alles, was du brauchst, um dich zu ernähren und sauber zu halten.
  • Sonstige Ausgaben, die anfallen: bist du beim Unisport, im Fitnessstudio, der Musikschule oder hast sonst ein oder mehrere Hobby(s), für die du Beiträge zahlen musst? Dann liste sie unter diesem Punkt auf. Auch Klamotten, Dekoartikel, Geschenke und andere Kosten, kannst du hier aufnehmen.

Darauf solltest du achten

  1. Kontinuität: trage deine Einnahmen und fixen Ausgaben wirklich jeden Monat ein und versuch auch die täglichen Kosten wie Einkäufe und Co. so zeitnah wie möglich in deinen Plan zu schreiben, damit er aktuell bleibt.
  2. Aktualität: du kannst nur einen Überblick bewahren, wenn alles komplett eingetragen ist und auch dem jetzigen Stand entspricht. Hältst du vor allem deine Ausgaben nicht aktuell, besteht die Gefahr, dass du sie komplett unter den Tisch fallen lässt und dann ist dein Plan nicht nur veraltet, sondern schlicht falsch und/oder geht zukünftig einfach absolut nicht mehr auf.
  3. Optimierung: dir fallen noch Ausgaben oder Einnahmequellen ein, die du gar nicht aufgeschrieben hast? Dann füge sie hinzu. Du siehst Sparpotenzial bei bestimmten Dingen, dann versuch das umzusetzen. Es ist dein Finanzplan, d.h. er soll sich nach deinen Wünschen und Vorlieben richten und sich mit dir weiterentwickeln können. 
  4. Spielraum: ein Notgroschen ist nie schlecht – vielleicht schaffst du es in deinem Plan auch eine Spalte für deine finanzielle Vorsorge einzuplanen. Das muss nicht viel sein, kann dir aber in schlechteren Zeiten über die Runde helfen.

(Verbraucherzentrale/SK Bielefeld/SALI)

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