Gut beraten

Die besten Versicherungen für deine WG

Junge Frau in Jogginghose und gelben T-Shirt sitzt erschrocken vor einer auslaufenden Waschmaschine
Ganz fiese Nummer: eine kaputte Waschmaschine in der WG. (Foto: © StockPhotoPro/stock.adobe.com)
Wohngemeinschaften sind meistens ziemlich lustig. Damit das auch so bleibt, solltest du die ein oder andere Versicherung in petto haben. Wir sagen dir welche.
Freitag, 25.04.2025, 09:13 Uhr, Autor:Christine Hintersdorf

Du hast eine nice WG gefunden und ihr wollt sichergehen, dass ihr im Schadensfall gut abgesichert seid? Wir haben Tipps für euch, welche Versicherung taugen und was ihr noch tun könnt, um Stress aus dem Weg zu gehen.

Haftpflichtversicherung für Studierende

Eine Versicherung, die wirklich jede:r haben sollte, ist die Haftpflichtversicherung. Warum? Weil du schnell – auch unbeabsichtigt – einen teuren Schaden anrichten kannst. Beispiele gefällig? Say no more! Du benutzt in der WG die Waschmaschine deine:r Mitbewohner:in und verursachst einen Schaden. Das geht schneller, als du denkst – durch vergessene Kieselsteine in der Hosentasche oder eine überladene Maschine. Das wird in der Regel recht teuer: Entweder muss eine neue Maschine her oder jemand kommt zur Reparatur. Beides kostet auf jeden Fall Geld und Nerven. Die private Haftpflicht übernimmt dann zumindest den finanziellen Schaden.

Missgeschicke können dir überall passieren: Beim Einzug den Laptop deine:r Mitbewohner:in fallen gelassen, die Mikrowelle zur Explosion gebracht oder mit dem Skateboard jemanden umgefahren – zack, musst du zahlen.

Was ist eine private Haftpflichtversicherung? Damit sicherst du dich gegen alle Schäden ab, die du unbeabsichtigt verursacht hast, egal wo. Die Privathaftpflicht übernimmt für dich Personen-, Sach- und Vermögensschäden in Millionenhöhe.

Haftpflichtversicherung hilft bei Unfallschäden

Falls du genauso clumsy bist wie ich, wirst du die Haftpflicht öfter in deinem Leben brauchen. Mein persönliches bisheriges Highlight: In der Arbeit die Treppe rauf (!) gestolpert und den Cappuccino an der gesamten Wand im Treppenhaus verteilt. Es war spektakulär. Mein Chef war ziemlich sprachlos.

Ich wäre definitiv auch eine Kandidatin für diesen nicht seltenen Klassiker: Mit dem Auto eine:m Katze/Hund/Igel/Eichhörnchen ausweichen (passiert öfter, als man denkt) – dadurch eine:n LKW-Fahrer:in, der/die nigelnagelneue, hochpreisige PKW geladen hat (ja gut, das ist dann wirklich ausgemachtes Pech), von der Fahrbahn abdrängen – sämtliche Fahrzeuge sind hinüber.

Jetzt denkst du vielleicht: „Na ja, bisschen weit hergeholt.“ Ist es aber leider nicht – und kann dich im Zweifelsfall Hunderttausende kosten. Es gibt nicht wenige Menschen, die ihr gesamtes Leben Schulden abbezahlen müssen – wegen solcher üblen Missgeschicke.

Kostspielige Personenschäden

Solche Sachschäden sind aber alle nichts im Vergleich zu einem Personenschaden, den du verursacht hast. Hier können schnell horrende Summen an Schadensersatz zusammenkommen. Verletzt du einen Menschen, bist du verantwortlich für Behandlungskosten, Verdienstausfall und Pflegekosten, wenn jemand dauerhaft geschädigt ist. Das kannst du beim besten Willen nicht aus eigener Tasche zahlen.

Zuständigkeiten der privaten Haftpflicht für dich im Überblick:

  • Greift bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden
  • Schützt dich vor unberechtigten Forderungen Dritter
  • Zuständig für Schäden aus Datenaustausch und Internetnutzung
  • Auch für das Ausland abschließbar

Haftpflichtversichert über Familie oder eigenständig

Die meisten von euch sind in der Familien-Haftpflichtversicherung der Eltern mit drin. Frag da mal zu Hause nach! Sie gilt in der Regel bis zum vollendeten 25. Lebensjahr. Danach musst du dich immer selbst versichern.

Wichtig ist so oder so, dass du die Vertragsdetails genau unter die Lupe nimmst: Manchmal müssen alle Versicherten zusammen in einer Wohnung leben, damit der Schutz greift. In anderen Fällen sind grundsätzlich Azubis oder Studierende gar nicht mitversichert. Beides wäre natürlich ziemlich blöd für dich.

Oftmals gibt es spezielle Angebote für Studierende. Die findest du ganz easy, wenn du bei den bekannten Vergleichsportalen deine Optionen checkst. Bei unserer Suche lagen die Beiträge teilweise unter 30 € pro Jahr – da kannst du echt nicht meckern.

Hausratsversicherung für Studierende

Mit einer Hausratversicherung sicherst du alles ab, was in deiner Wohnung steht und dir gehört. Sollte euer Haus abbrennen, euch eine Flut heimsuchen oder jemand einbrechen und euer Zeug klauen – der Versicherer ersetzt dir den Schaden. Dazu zählen auch Kleidung, Technik, Möbel usw. Für alle diese verlorenen oder zerstörten Gegenstände bekommst du einen finanziellen Ausgleich. Natürlich sind das immer Schätzwerte – denn wer hebt schon für alles Kassenzettel auf? Falls du das doch machst: Buchhalter:in wäre definitiv dein Job!

Du denkst jetzt vielleicht: „Naja, mein alter Kinderzimmerschrank, der Sperrmülltisch und das Ikea-Bett haben jetzt nicht den mega Wert.“ Stimmt. Aber: Man kann eine Hausratsversicherung auch als WG abschließen. Dann zahlen alle einen Anteil – und alle Gegenstände in eurer Wohngemeinschaft sind im Schadensfall abgesichert. Ein Rohrbruch reicht, und alle eure elektronischen Geräte sind hinüber. In so einem Fall greift keine Haftpflicht – sondern nur die Hausratversicherung.

Tipp: Du kannst auch den Fahrraddiebstahl mit absichern. Gerade in Uni-Städten sind Fahrraddiebstähle leider keine Seltenheit.

Auch die Hausratsversicherung wird dich finanziell nicht in die Knie zwingen. Für Studierende liegen die Beiträge oft bei nur ein paar Euro im Monat. Das ist vor allem abhängig von deiner Wohngegend. Ist das Viertel für Einbrüche oder Diebstähle bekannt? Gab’s da schon mal Hochwasser oder Sturm? In welchem Stockwerk wohnt ihr? All das beeinflusst den Beitrag.

Rechtsschutzversicherung für Studierende

Diese Versicherung ist eher ein nice to have – aber nicht zu unterschätzen. Sie übernimmt die Kosten, wenn du in einen Rechtsstreit gerätst oder selbst klagen willst/musst. Beispielsweise wenn du an der Uni das Gefühl hast, dass eine Benotung ungerecht ist, hast du die Möglichkeit dagegen vor einem Verwaltungsgericht zu klagen. Ich will den Teufel nicht an die Wand malen… aber auch mit Mitbewohnern kann’s mal knallen. Es gibt erschreckend viele Situationen, in denen du einen Anwalt brauchst. Die Kosten, die ein Gerichtsverfahren mit sich bringt, sind markerschütternd. Auch hier kannst du dich, wenn es richtig dumm läuft, schnell verschulden.

Das Problem: Die Leistungen der Anbieter unterscheiden sich stark. Daher musst du den Vertrag wirklich sehr aufmerksam studieren. Am besten, du schreibst dir explizit raus, was genau abgedeckt ist und was nicht. Natürlich solltest du dir vorher Gedanken machen, welche Sachen dir wichtig sind. 

Welche Rechtsschutzarten gibt es?

  • Privatrechtsschutz: Für rechtliche Streitigkeiten im privaten Bereich (Schadenersatzforderungen, Vertragsstreitigkeiten, Streit mit Nachbar:in) 
  • Berufsrechtsschutz: Schutz bei arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen (Kündigung, Abmahnung, Gehaltsstreitigkeiten)
  • Verkehrsrechtsschutz: Für Streitigkeiten rund ums Auto und den Straßenverkehr (Unfälle auch als Fußgänger:in oder Radfahrer:in, Bußgelder, Streit mit der Werkstatt)
  • Wohnungs- und Grundstücksrechtsschutz: Für Streitigkeiten als Mieter:in oder Vermieter:in (Mieterhöhungen, Nebenkosten, Kündigung oder Kaution)
  • Selbstständigen-/Firmenrechtsschutz: Spezieller Schutz für Unternehmer:in, Freiberufler:in oder Betriebe (bei Streit mit Kund:innen, Lieferant:innen, Mitarbeitenden oder Behörden)

Für alle Belange rund um das Thema Mietwohnungen können wir dir auch den Mieterverein empfehlen. Die beraten dich bei allen Auseinandersetzungen mit deine:r Vermieter:in und unterstützen dich dabei, deine Rechte zu wahren.

Was musst du bei einer Rechtsschutzversicherung beachten?

  • Die Art des Rechtsstreits muss von der Versicherung abgedeckt sein: zum Beispiel deckt Verkehrsrechtsschutz keine Kündigungsschutzklage
  • Manche Streitarten sind ausgeschlossen (Kapitalanlagen, Immobilienkauf)
  • Der Rechtsstreit muss nach dem Vertragsabschluss entstehen
  • Es gibt meist eine Wartezeit
  • Der Streit muss die versicherte Person bzw. das Objekt betreffen
  • Es müssen ausreichende Erfolgsaussichten gegeben sein (Achtung: hier gibt es oft unterschiedliche Ansichten zwischen dem Versicherer und dem Versicherten)
  • Es darf keine Mutwilligkeit vorliegen
  • Die meisten Versicherungen zahlen nur bis zur zweiten Instanz, sobald etwas vor den Bundesgerichtshof geht, musst du den Prozess selbst finanzieren

Leider achten manche Anbieter:innen sehr darauf, möglichst wenig Geld zu verlieren. Mitunter ist es recht zäh, eine Zusage für die Kostendeckung eines Prozesses zu erhalten. Hast du die aber, wird dir Folgendes bezahlt:

  • Deine eigenen Anwaltskosten
  • Die allgemeinen Gerichtskosten
  • Die Kosten für den/die Anwalt:in der Gegenseite, falls du eine Niederlage erleidest
  • Die Kosten für Gutachter:innen
  • Das Zeug:innengeld

Wohnst du in einer WG, bist du definitiv nicht über deine Eltern mitversichert. Für Studierende ist die Rechtsschutzversicherung aber preislich überschaubar. Die gängigen Vergleichsportale bieten dir eine reiche Auswahl an Anbieter:innen. Allerdings haben wir bei der Recherche keine Vergünstigungen für Studierende gefunden. 

Unser Tipp zum Schluss: Egal bei welcher Versicherung, es lohnt sich diese regelmäßig zu überprüfen. Passt der Beitragssatz noch, oder geht es günstiger? Brauchst du noch alle abgesicherten Bereiche oder sind neue hinzugekommen? Wir empfehlen ungefähr alle drei Jahre oder bei einem neuen Lebensabschnitt, wie deinem Berufseinstieg, einen Blick auf deine Versicherung zu werfen. 

(Verivox/Verbraucherzentrale/axa/check24/CHHI)

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