Schadenfall ohne Haftpflicht?
Eigentlich ist es gängig, eine private Haftpflichtversicherung zu haben. Neben der Kranken- und Kfz-Versicherung wird sie am häufigsten abgeschlossen. Und doch haben ca. 25 % der Erwachsenen in Deutschland keine Haftpflicht.
Musst du haften?
Verursachst du einen Schaden, musst du in der Regel auch dafür haften – ganz gleich, ob du ihn aus Versehen verursacht hast oder nicht.
Hast du also keine Haftpflichtversicherung, musst du mit deinem eigenen Vermögen den Schaden begleichen. Sollte die geschädigte Person eine eigene Haftpflichtversicherung mit einer Klausel zum Forderungsausfall abgeschlossen haben, kommt diese für den Schaden auf.
Aber: Es kann durchaus sein, dass die Versicherung des:r Geschädigten die Schadenssumme von dir zurückfordert – und dann musst du die Summe begleichen.
Brauchst du unbedingt eine Haftpflicht?
Ratsam wäre es auf jeden Fall, denn diese Versicherung gehört zu den wenigen wirklich wichtigen. Natürlich kann es gut sein, dass du nie einer anderen Person einen Schaden zufügst – aber falls das doch mal der Fall sein sollte, hast du mit einer abgeschlossenen Haftpflichtversicherung weniger Stress und stehst im Zweifelsfall nicht vor dem finanziellen Ruin.
Übrigens reicht es schon, wenn du deinen Hausschlüssel verlierst und der zu einer gesicherten Schließanlage gehört und diese daraufhin ausgetauscht werden muss. Das ist richtig teuer. Eine private Haftpflicht übernimmt aber in der Regel (Vertragsdetails lesen!) diese Kosten.
Oder ein anderes Beispiel: du fährst mit deinem Rad zur Uni, weichst einer Katze aus und hast die Person neben dir zu spät bemerkt. Die geht prompt zu Boden und verletzt sich bös. Um das Ganze noch zu toppen, hat sich besagte Person gerade ein nagelneues Notebook gekauft, das auch noch zu Bruch geht. Ohne private Haftpflichtversicherung, hättest du jetzt richtig was zu blechen.
Im Grunde musst du selbst entscheiden, ob du dich versichern oder mit dem Risiko leben möchtest.
(Ruch-Finanzberatung/SALI)