Fellnasen

Tierversicherung: Pro und Kontra

Junge Frau in Jeanshemd beim Tierarzt. Sie trägt ihre weiße Katze auf dem Arm.
Beim Tierarzt kann es schnell teuer werden. (Foto: ©stock.adobe.com/vasyl)
Werden Haustiere mal krank, kann das schnell richtig ins Geld gehen. Ob eine Tierversicherung deswegen das Richtige für dich und deine Fellnase sein könnte? 
Dienstag, 22.04.2025, 08:30 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Haftpflicht-, Auto-, Krankenversicherung – wir alle sind auf die eine oder andere Art versichert. Was ist aber mit unseren Tieren? Auch die können wir gesundheitlich absichern lassen. Die Frage ist nur, ob sich das überhaupt lohnt und unter welchen Konditionen das möglich ist. 

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Was ist eine Tierkrankenversicherung?

Ähnlich wie bei unserer menschlichen Krankenversicherung läuft es auch bei Tieren: du kannst dein Haustier versichern und dadurch im Krankheitsfall bestimmte Leistungen absetzen, die du dann rückerstattet bekommst. Dafür suchst du dir für dein Tier die passende aus, schließt einen Versicherungsvertrag ab, zahlst den monatlichen Beitrag und reichst Rechnung und Co. dann bei deiner Versicherung ein.

Bei den Tierversicherungen gibt es verschiedene Konzepte, die beiden gängigsten sind aber: die Tierkrankenvollversicherung und die Tieroperationskosten-Versicherung. Sie decken ab, was der Name sagt, die Vollversicherung also alle, notwendigen, Eingriffe und Co., die Operations-Versicherung zahlt, teilweise, die Operationskosten.

Tierversicherung: Für welche Tiere?

Die meisten Versicherungen werden für Hunde, Katze und Pferde angeboten. Für Kleintiere wie Nager oder Wellensittiche gibt es nur vereinzelt Angebote. Du selbst musst natürlich anhand der Konditionen immer für dich und dein Tier abschätzen, ob sich eine Versicherung für euch lohnt. 

Vorteile: Was bringt die Versicherung?

  • Sicherheit: Natürlich ist es ein Good-to-Know, dass du im Ernstfall geldtechnisch abgesichert bist, also bei einem teuren tierärztlichen Eingriff mit einer Versicherung finanzielle Unterstützung bekommst. Vor allem bei Notfällen ist das super, wenn spontan größere Geldbeträge auf einen zukommen, für die man vorher nicht gespart hat. Denn das kann schnell teuer werden und ist vor allem während dem Studium schwer wieder reinzubekommen. 
  • Kostenbeteiligung: mit einer Tierkrankenversicherung gehst du bei medizinisch notwendigen Dingen nie leer aus. Zwar unterscheiden sich die Versicherungen in ihren Konditionen und auch darin, wie viel sie rückerstatten, einen Beitrag leisten sie aber eigentlich immer

 Was kostet die Tierkrankenversicherung im Monat?

Pauschal lässt sich das nicht beantworten, du kannst aber für kleinere Tiere, also Hunde und Katzen, im Schnitt mit einem monatlichen Beitrag von 15 bis 50 Euro rechnen, bei Pferden sind es durchschnittlich 150 Euro

Nachteile: Worauf solltest du achten?

  • Nicht alle Konditionen sind bonita: viele Versicherungen zahlen bei grundlegender Vorsorge und Zusatzuntersuchungen nicht, wenn sie nicht dringend medizinisch notwendig sind. Heißt: das Krallenschneiden bei deinem Seniorhund oder das Chippen lassen deiner neuen Katze, kann trotz Tierkrankenversicherung auf deine Kappe gehen. Ähnliches kann für Impfungen, die Inanspruchnahme eines Notfalldienstes und anderes gelten. Manche Versicherungsträger haben eine Budgetgrenze festgelegt, heißt, wenn bspw. die 2500 Euro, die sie jährlich zuzahlen, aufgebraucht sind, gibt es für das laufende Kalenderjahr keinen Cent mehr von der Versicherung, egal, was passiert. Lies dir die Konditionen also wirklich gut durch und denk darüber nach, bevor du den Versicherungsvertrag unterzeichnest.
  • Wartezeiten: wie bei den meisten Versicherungen tritt oft auch die für Tiere nicht sofort nach Unterzeichnung in Kraft. Im Durchschnitt drei Monate musst du warten, bevor du Rechnungen und Co. einreichen kannst, weil deine Versicherung sich die ersten Monate nicht an den Kosten beteiligen wird.
  • Alter und Vorerkrankungen: Je älter und kränker dein Tier ist, desto teurer wird auch die Versicherung. Das hängt auch mit den diagnostizierten Vorerkrankungen zusammen. Eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, lohnt sich am meisten, wenn dein Hund/deine Katze jung und gesund ist, denn dann werden dir die besten Konditionen angeboten.

Wann zahlt die Tierkrankenversicherung nicht?

Bei medizinisch nicht notwendigen Eingriffen, wie bspw. Sterilisation, Chippen, Tätowierungen und Ähnlichem. Lies immer genau die Konditionen und das Kleingedruckte im Versicherungsvertrag, bevor du ihn unterschreibst.  

Was ist die beste Tierkrankenversicherung?

Es gibt eine echte Flut an Krankenversicherungen für deine Haustiere. Wie sollst du dich da nur entscheiden? Gut, dass das DFSI (Deutsche Finanz-Service Institut) letztes Jahr, 2024, Tierkrankenversicherungen für Hunde und Katzen getestet hat. Die Ergebnisse und Gewinner der Kategorie Basisschutz haben wir dir hier zur Orientierung in unseren Top-Picks zusammengefasst:

Top 3 für Hunde

  1. Panda, Krankenvollschutz Basis
  2. balunos, Tarif Bronze
  3. Arag, Tierkrankenschutz, TierProtect

Top 3 für Katzen

  1. Panda, Krankenvollschutz Basis
  2. Arag, Tierkrankenschutz, TierProtect
  3. Interlloyd, Tierkranken Classic

Welche Tierkrankenversicherung übernimmt alle Kosten?

Viele werben mit ‚bis zu 100 % Kostenübernahme‘ – die 100 % sind aber wirklich die Ausnahme. Die meisten Tierversicherungen decken bis zu 80 % der Kosten – und damit den größten Teil.

Worauf solltest du bei der Suche nach der passenden Tierkrankenversicherung achten?

Du solltest darauf achten, keine Versicherung mit Erstattungsgrenze zu wählen, und wenn, dann mit einer Höhe von mindestens 5.000 Euro. Auch sollte die Gebührenordnung der Tierärzte erstattet werden. Es ist ratsam, keine Versicherung abzuschließen, die eine längere Wartezeit als drei Monate hat, bis Leistungen abgesetzt werden können. 

Versuch, dein Tier möglichst jung und gesund zu versichern, um die besten Konditionen zu erhalten. Jede Tierkrankenversicherung bietet ihre Leistungen so zum günstigsten Monatsbeitrag an. 

(verbraucherzentrale/transparent-beraten/klaus-von-gierke-tierarzt/SALI)

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