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An einen Platz im Studentenwohnheim kommen

Zwei Freundinnen, die das Zimmer im Studierendenwohnheim einrichten.
Leider ist ein Zimmer im Studierendenwohnheim zeitlich begrenzt. (Foto: ©stock.adobe.com/cherryandbees)
Viele Studierende wohnen bequem uninah in Wohnheimen. Die Zimmer sind heißt begehrt. Wir haben Tipps, Tricks und Facts, um dir bei der Bewerbung zu helfen! 
Montag, 07.10.2024, 12:00 Uhr, Autor: Sandra Lippet

Ein fast vollständig möbliertes Zimmer in der Nähe deiner Uni klingt nicht schlecht, oder? Und in jeder Unistadt gibt es sie: Studierendenwohnheime. Oft aber über verschiedene Träger und nicht nur in Campusnähe, sondern in der gesamten Stadt verteilt. Wie du an so ein Zimmer kommen kannst und, was du über den Bewerbungsprozess und das Leben in einem Studentenwohnheim wissen solltest, findest du hier.

Welche Vor- und Nachteile gibt es, wenn man im Studentenwohnheim wohnt?

Der größte Vorteil von Studierendenwohnheimen ist wohl der finanzielle Aspekt. Zwar hängt die genaue monatliche Miete vom Bundesland, der Unistadt und dem Träger des Wohnheims ab – es gibt also deutliche Unterschiede, aber ein Zimmer dort ist eigentlich immer günstiger als eine privat gemietete Unterkunft in der Umgebung. Die Wohnheimträger versuchen nämlich die Kosten unten zu halten, damit Studierende sich die Zimmer leisten können.

Ein weiterer Vorteil ist die Nähe zur Uni. Jetzt muss man aber sagen: nicht bei allen Wohnheimen ist das der Fall. In vielen Städten sind Studentenwohnheime über den gesamten Stadtbereich verteilt – die meisten aber lassen sich in Uninähe finden. Mit ein bisschen Glück wohnst du also recht nah am Campus und sparst dir ordentlich Zeit beim Weg zu deinen Seminaren.

Je nachdem, welcher Typ Mensch du bist, empfindest du es vielleicht auch als Vorteil, dass in diesen Wohneinheiten eben nur Studierende wohnen. Heißt: du kannst dich connecten und Freundschaften innerhalb der Wohnheime schließen, wenn du das möchtest. Auch sind viele Wohnheimzimmer mit Grundmobiliar, also Küchenzeile, Bett, Schrank und Co. ausgestattet und haben ihr eigenes kleines Badezimmer.

Ein Nachteil von Studierendenwohnheimen ist sicher die Wartezeit, denn oft musst du mehrere Semester auf ein Zimmer warten – und in der Zwischenzeit dann woanders unterkommen. Das Wohnen dort ist auch nicht unendlich lang möglich, sondern stark an dein Studium gekoppelt, besser gesagt: an die Regelstudienzeit angepasst. Läuft die ab, verlierst du deine Berechtigung und musst aus vielen Wohnheimen wieder ausziehen.

Zimmer-/Wohnheimarten

Natürlich gibt es verschiedene Wohnheime mit unterschiedlichen Raumaufteilungen. In den älteren, meist von kirchlichen Trägern, kann es bspw. sein, dass du kein eigenes Badezimmer hast und eines mit mehreren Bewohner:innen auf dem Gang teilen musst.

Ähnlich sieht es mit der Küchenzeile aus: viele Studentenwohnheime bieten Appartements mit kleiner Küchennische an, bei anderen gibt es aber pro Stockwerk oder bestimmter Zimmeranzahl eine Gemeinschaftsküche, die fürs Kochen und Essen genutzt wird.

Grundlegend lassen sich in Studierendenwohnheimen folgende Zimmeraufteilungen finden:

  • Einzelzimmer (mit oder ohne Bad/Küchenzeile): wird am häufigsten angeboten, für je eine:n Student:in. Das Zimmer besteht aus einem kleinen Raum, der fürs Lernen, die Freizeit und zum Schlafen genutzt werden kann. 
  • Wohneinheiten für mehrere Studierende, WGs: ganze Wohnungen mit mehreren Zimmern für mehrere Student:innen, mit Gemeinschaftsbad/-bädern und Gemeinschaftsküche.
  • Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Zimmer sowie Familien-Räume: Ein-Raum- bis hin zu Mehrzimmer-Wohnungen. Speziell für studentische Familien mit Kind/ern oder für Alleinerziehende.

Wohnen mit Einschränkung?

Die meisten Studierendenwohnheime sind gut in Schuss und auch für Student:innen mit körperlicher Beeinträchtigung bewohnbar. 

Trotzdem solltest du bei der Bewerbung angeben, wenn du eine Einschränkung besitzt, damit dir eine passende Wohneinheit zugeteilt werden kann. 

Wie bewirbt man sich für ein Studentenwohnheim?

In der Theorie ist eine Bewerbung absolut kein Act. Dafür musst dir nur die Studierendenwerke deiner Unistadt raussuchen und dich online über deren Homepage bewerben. Die meisten bieten ein vorgefertigtes Onlineformular an, dass du ausfüllen und direkt versenden kannst.

Das einzig Nervige: leider kannst du dich nicht einfach einmal für alle Studierendenwohnheime in deiner Stadt bewerben, sondern musst das für jedes einzelne tun, weil sie unterschiedliche Träger haben und dementsprechend unterschiedlich organisiert sind. 

Voraussetzung für die Bewerbung?

Grundsätzlich musst du nur in der Uni/Hochschule der Stadt immatrikuliert sein, in der du einen Studentenwohnheimplatz haben möchtest - oder an einer Partneruni außerhalb Deutschlands (Erasmus-Studierende), um dich bewerben zu können.

Von der Bewerbung ausgeschlossen sind aber an einigen Wohnheimen Studierende, denen schon aus anderen Studentenwohnheimen gekündigt wurde, die die Regelstudienzeit ihres Studienfachs überschritten haben oder eine bestimmte Lohngrenze überschreiten. Je nach Träger können die Ausschlusskriterien andere sein – informiere dich also online über die Homepage der jeweiligen Studierendenwohnheime, für die du dich bewerben möchtest. 

Übrigens spiegeln die Wartelisten für Wohnheimzimmer die Reihenfolge der Bewerber:innen wider. Denn alle Unis, jedenfalls alle, die ich mir angesehen haben, vergeben die Wohneinheiten nur nach Wartelistenplatz – es wird niemand bevorzugt behandelt.

Kurzanleitung für deine Bewerbung:

  • Such dir alle Studierendenwohnheime raus, die für dich infrage kommen
  • Überleg dir, ob du dich für ein Einzelzimmer, WG-Zimmer oder Familien-Zimmer bewerben möchtest
  • Besorg dir deine Immatrikulationsbescheinigung (digital) und scanne deinen Personalausweis ein 
  • Fülle die Online-Bewerbungsunterlagen auf den Homepages der Studentenwohnheime aus – für jedes einzeln
  • Hänge deine Immatrikulationsbescheinigung und die Kopie deines Personalausweises der Bewerbung an – und schicke sie ab
  • Warte auf Rückmeldung der Wohnheime
  • Kontrolliere regelmäßig, was sie bei der Platzvergabe tut – gib den offenen Wohnheimen Bescheid, sobald du woanders einen Platz ergattert hast, damit sie dich von der Warteliste nehmen können

Wann um Studentenwohnheim kümmern?

So bald wie möglich. Für Erstsemester heißt das, sobald du deinen Studienplatz sicher hast – für alle anderen, am besten schon vor dem Auszug aus der WG oder Co. Durch die hohen Mieten und derzeitige Wohnungsknappheit ist es vor allem für Studierende schwer bezahlbaren Wohnraum zu bekommen. Es bewerben sich immer mehr Student:innen für Zimmer in Studierendenwohnheimen – die Wartelisten werden immer länger und die Wartezeiten auch!

Wartezeiten – Wie lange wartet man auf einen Platz?

Mit 2 Semestern Wartezeit solltest du erstmal rechnen. Zwar kann im Glücksfall schon nach einem Semester ein Zimmer für dich frei werden, in Metropolen wie Berlin oder München warten aber viele Studierende bis zu 7 Semester auf eine positive Rückmeldung – das ist für die meisten schon das gesamte Bachelorstudium. 

Tipp! Überleg dir einen Plan B, vor allem, wenn du zeitnah eine Bleibe suchst. Du kannst erstmal ein Zimmer auf Untermiete beziehen, dir eine WG suchen oder – falls nicht zu weit – pendeln. Denn darauf sehr schnell ein Zimmer im Wohnheim zu bekommen, kannst du dich leider nicht verlassen, also sicher dich ab. 

Good to know

Du hast noch offene Fragen zum Thema Wohnheim? Wir haben uns die gängigsten für dich rausgesucht und versuchen sie hier kurz und auf den Punkt zu beantworten. Viele davon können wir nur leider nicht ganz genau beantwortet werden, weil es je nach Standort und Träger des Studierendenwohnheims zu Abweichungen kommen kann.

Wie hoch ist die Miete im Studentenwohnheim?

Sehr stark von der Stadt abhängig, in der sich deine Uni befindet, und davon, wie neu und modern das Wohnheim ausgestattet ist, in das du einziehen möchtest. In Berlin oder München kannst du mit Kosten von durchschnittlich 500 Euro pro Monat rechnen, in Augsburg sind es ca. 400 Euro – in Sachsen liegt der Schnitt bei knapp 300 Euro

Wie lange darf man im Studentenwohnheim wohnen?

Insgesamt darf das Wohnen die Regelstudienzeit nicht oder nur mit Ausnahmen, bspw. bei einem Härtefall, überschreiten. Für den Bachelor, Lehramts-, Diplom- oder Magisterstudiengänge werden 7 Semester, für den Master 4 Semester berechnet, das summiert sich auf eine Gesamtwohnzeit von 11 Semester, also 5,5 Jahre. 

Auch hier kann es aber leichte Unterschiede geben, informier dich über die Details bitte bei deinem Studierendenwohnheim

Welche Möbel sind schon vorhanden – was braucht man im Studentenwohnheim?

In den meisten Einzelzimmern in Wohnheimen sind die Grundmöbel, wie Bett, Schrank, Schreibtisch, Schreibtischstuhl und ein Regal vorhanden und die Benutzung im Mietpreis mit inbegriffen. Manche besitzen ein eigenes Badezimmer mit WC, Waschbecken und Dusche, bei manchen ist in dem Zimmer eine kleine Kochnische inklusive Kühlschrank enthalten. 

Möbel musst du also in der Regel nicht besorgen, sondern ziehst dann nur mit deinen Textilien, Unisachen und Co. ein. 

Was ist im Studentenwohnheim verboten?

  • Bauliche Veränderungen an den Wänden, Decken oder Böden wie bspw. Löcher für Dübel, Wandfarbe oder Anbringen von Gardinenstangen
  • Mitbringen von Haustieren
  • Rauchen innerhalb der Räume
  • Gemeinschaftsküchen oder Räume für Partys nutzen
  • Fluchtwege blockieren oder verstellen
  • Unverhältnismäßiger Lärm
  • Übernachtungsgäste, die länger als eine Woche am Stück bleiben

Für jedes Wohnheim findest du online oder zusammen mit dem Mietvertrag die Hausordnung und somit alle Dos and Dont’s.

Du bist dir unsicher, was du darfst und was nicht?

Dann frag nach. Für jedes Studierendenwohnheim gibt es eine Verwaltung oder einen zuständige:n Hausmeister:in

Denn Verstöße gegen die Hausordnung können eine Abmahnung, Strafzahlung oder sogar die Kündigung des Wohnheimplatzes zur Folge haben.

 (Studentenwerk München Oberbayern/Studierendenwerke/Studentenwerk Dresden/STW-RW/Studentenwerk Leipzig/Studentenwerk Augsburg/SALI)

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