Spartipps für deine Wohnung oder WG
Studieren wird immer teurer – irgendwie verrückt, denn die Studiengebühren gibt es schon länger nicht mehr. Aber die Kosten von so ziemlich allem steigen, während die Löhne von Aushilfen und Werkstudierenden es nicht tun. Vor allem Studierende, die weder Unterstützung von ihren Familien noch durch BAföG erhalten, haben es schwer.
Falls es dir so geht oder du einfach grad mit deinen Finanzen struggelst, haben wir was für dich: ein paar Hacks, wie du einen Überblick über deine Ausgaben bekommst, sie besser einteilen kannst und dir dabei noch was sparst!
Planen und einteilen, damit es reicht
Was im ersten Moment vielleicht langweilig klingt oder jedenfalls so, als würde es voll den Umstand machen, ist dir deine Ausgaben aufzuschreiben. Das wäre Schritt 1: Überblick verschaffen. Du kannst das digital oder in einem Heft tun und so eine Art Haushaltsbuch erstellen – wieso? Um sparen zu können, musst du erst rausfinden, wo der Schuh drückt, wofür du besonders viel Geld ausgibst und an welchen Stellen das viell. sogar total unnötig ist.
Nicht böse gemeint, aber fünf Tassen Plörre aus der Unicafete pro Tag sind einfach weder gut für deinen Magen noch für deinen Geldbeutel. Auch dauernd wegen Zeitstress morgens was vom Bäcker zu kaufen, kann dich auf Dauer echt einiges kosten. Kurz und gut: Schreib dir mal – mindestens eine Woche lang – alles auf, für das du Geld ausgibst, also Artikelbezeichnung, Menge und Preis. Danach siehst du vermutlich ziemlich schnell, wo du noch nachjustieren kannst, bspw. nicht so viel Asche im Kopierraum zu lassen, indem du mehr einscannst. Wichtig: Vergiss nicht auch deine Fixkosten, also Miete, Nebenkosten, Strom und Co. miteinzukalkulieren!
Wenn du deine Ausgaben kennst oder jedenfalls grob einschätzen kannst, versuchst du dir jetzt zweiten Schritt einen Überblick über deine Finanzen zu verschaffen: wie viel kommt, wann rein? Und das kannst du dir dann auf die einzelnen Wochen aufteilen, damit du weißt, wie viel Geld du zur Verfügung hast. Du versuchst dich dann daranzuhalten, damit vor allem am Monatsende noch was da ist, von dem du leben kannst.
Solltest du merken, dass dir zu wenig Geld bleibt, um es auf 4 Wochen aufzuteilen, musst du aufstocken. Das kannst du durch einen Nebenjob, durch einen Antrag auf BAföG, Wohngeld – falls du dafür berechtigt bist – oder du nimmst einen Studienkredit auf. Letzteres sollte aber wirklich nur die allerletzte Notlösung sein …
Augen offen halten
Gut und günstig Essen kaufen? Dann achte auf die Angebote und schau immer in den unteren Regalböden nach – dort finden sich die günstigeren Dinge, außerhalb der Augenhöhe!
So holst du das Beste aus deinem Einkauf raus, musst dann nur manchmal beim Kochen kreativ werden.
Gleich noch ein Tipp zum Kochen/Backen: Versuch immer möglichst viele Portionen auf einmal zuzubereiten und sie dann einzufrieren oder kaltzustellen. So sparst du dir nicht nur Zeit, weil immer was Essbares da ist, sondern auch Geld. Ein alter Herd oder Backofen kann nämlich richtig ins Geld gehen, weil er so viel Strom frisst – mach die Geräte also seltener an und koch dafür gleich mehr.
Sharing is Caring und spart Geld
Für jeden Zugang alleine anmelden und jedes Kursbuch selbst – und noch neu – kaufen, ist auch nicht gut für deinen Geldbeutel, hier solltest du teilen und leihen. Und zwar egal, worum es geht, ob Auto, Fahrrad oder Internet. Vor allem in WGs lassen sich auch super Streamingdienste zusammen nutzen – indem man die Accounts teilt.
Je nachdem wie eng ihr in eurer WG vernetzt seid, könnt ihr Grundlebensmittel gemeinsam besorgen und ebenfalls teilen. So sollte eigentlich immer etwas Essbare in der Gemeinschaftsküche zu finden sein.
Aber natürlich kannst du dich auch außerhalb deiner WG vernetzen, oder du hast vielleicht gar keine. Dann such dir Verbündete im Studierendenwohnheim oder im Seminar. Du musst nicht alle Hausgeräte selbst kaufen, du kannst teilen – du musst nicht alle Kursbücher selbst kaufen, du kannst sie mit jemandem teilen, oder jeder kauft die Hälfte der Bücher fürs Seminar und man leiht sie einander aus.
Für Bücher und Co. kannst du natürlich auch immer die Stadt- oder Unibibliothek aufsuchen und dir Exemplare ausleihen. Günstiger als in Print ist es übrigens, die Texte im Onlineformat zu kaufen, als E-Book.
Lebensmittel teilen
Das kannst du über sog. Fairteiler oder indem du beim Foodsharing oder ähnlichen Gruppen deiner Stadt mitmachst.
DIY – Selbst machen anstatt kaufen
Weil neue Dinge gerade so teuer sind und irgendwie auch immer teurer werden, ist es quasi immer günstiger alte Sachen aufzupeppen oder Dinge gleich selbst zu machen. Und das kannst du in nahezu allen Bereichen umsetzen:
- Einrichtung, Deko und Klamotten: du kannst Möbel mit Lacken oder Kreidefarben aufhübschen, dir aus Gurken- oder anderen Gläsern Teelichthalter, Blumentöpfe oder Aufbewahrungsboxen für die Küche basteln; deine Kleidung durch Textilfarbe auffrischen oder mit Bleiche (Vorsicht!) bemustern. Deiner Kreativität sind nahezu keine Grenzen gesetzt und nichts davon ist so teuer wie die Dinge neu zu kaufen!
- Beauty & Selfcare: auch Masken, bspw. mit Heilherde und Kakao oder Avocado und Zitronensaft, Badeessenzen, bspw. mit Salz und ätherische Öle, oder Cremes, bspw. mit Kokosöl und Fruchtaroma, Haarkuren, bspw. mit Apfelessig und Wasser, und vieles mehr lässt sich einfach und kostengünstig selbst herstellen.
- Geschenke und Freizeit: deine selbstgemachten Cremes oder Masken kannst du natürlich auch als DIY-Präsente verschenken oder für die Date-Night oder den Mädelsabend mal einen Selfcare- oder Massage-Abend einlegen.
Ausgaben längerfristig unten halten
Natürlich kannst du beim Einkaufen sparen, bei deinen Freizeitaktivitäten, mit anderen Dinge teilen oder sie dir ausleihen, die Strom- und Heizkosten sind eine andere Hausnummer. Sie werden über einen längeren Zeitraum be- und vorgerechnet und du zahlst oft Pauschal-Beiträge. Aber auch hier kannst du aktiv etwas dafür tun, dass deine zukünftigen Beiträge heruntergesetzt werden, bspw. durch richtiges Heizen und Stromsparen.
Richtig heizen und lüften
Die Heizung volle Pulle hochdrehen, wenn du daheim bist, und ausschalten, wenn du die Wohnung/dein Zimmer verlässt? Das bringt leider nichts, denn zum Aufheizen wird mehr Energie benötigt, als wenn du den Heizkörper konstant auf einer Stufe lässt, im besten Fall auf der mittleren, also Stufe 2 bis 3.
Auch solltest du darauf achten, dass du nicht unnötig ins Ozon heizt, also beim Lüften grad das Thermostat auf Höchsttouren gedreht hast. Übrigens gilt, vor allem im Winter: lieber ein paar Mal auf den Tag verteilt richtig durchlüften, also Stoßlüften, anstatt das Fenster kontinuierlich auf Kipp zu halten.
Um mehr Wärme in deiner Wohnung zu behalten, kannst du Zugluftstopper an den Türen oder Reflexionsfolie hinter deinen Heizkörpern anbringen. Auch dicke, blickdichte Vorhänge halten die Temperatur im Raum – Vorteil: im Sommer sorgen sie dafür, dass die Hitze draußen bleibt.
Strom sparen
Nicht nur um die Wohnung warmzuhalten, musst du zahlen, sondern auch dafür, dass du genügend Licht hast und deine strombetriebenen Geräte benutzen kannst. Hier kannst du aber ebenfalls ein paar Kleinigkeiten beachten und deine Stromkosten dadurch längerfristig senken:
- Mach nur Licht in dem Raum, in dem du dich auch wirklich aufhältst
- Achte darauf, dass deine Spül-/Waschmaschine voll ist, bevor du sie anschaltest, damit es sich doppelt rentiert
- Stecke oder schalte Stand-by-Geräte aus, wenn du länger nicht daheim bist, bspw. PC-Bildschirm, Playstation, Kaffeemaschine und Co.
- Lade dein Smartphone, deine Powerbank, deinen Laptop und Ähnliches gleich an den Steckdosen der Bib oder im Café, in dem du deine Unisache erledigst
Energieklassen
Versuch bei der Anschaffung neuer Geräte und auch Glühbirnen auf die Energieklassen zu achten. Mit A oder A+ gekennzeichnete Sachen sind beim Kauf oft ein bisschen teurer als welche mit schlechteren Energieklassen – auf Dauer sparst du aber durch sie.
(ING/hochschulinitiative-deutschland/Fachhochschule Kiel/SALI)