Kosten im Auge behalten

Wohnung warm – Konto leer?

Zwei junge Menschen liegen auf dem Sofa, mit Decken und Schals. Vor ihnen ein mobiler Heizkörper.
Es könnte so romantisch sein... gemeinsam unter einer Decke bei einem Tee, aber nee, wenn du zitterst wie ein Aal, hilft dir auch Kuscheln nicht weiter. (Foto: © Lightfield Studios/stock.adobe.com)
Eure WG bibbert vor Kälte, weil keiner sich traut, die Heizung aufzudrehen? Das muss nicht sein, denn wir geben euch ein paar Tipps zum Kosten sparen.
Mittwoch, 11.12.2024, 14:30 Uhr, Autor: Christine Hintersdorf

Der Winter ist ja eigentlich ganz schön. Draußen kalt, drinnen warm – super gemütlich. Blöd nur, wenn die Heizkostenrechnung dir dann die Laune versaut. Natürlich können auch wir nicht die aktuell horrend-hohen Beiträge für Fernwärme und Strom kappen, dennoch haben wir ein paar Ideen wie du diese Wintersaison Heizkosten sparen kannst. 

Wie kann man sparsam heizen?

So eine warme Heizung ist was Wundervolles. Noch toller sind Fußbodenheizungen. Gemütlichst beim Lernen auf dem Boden flacken und sich dabei den Bauch oder Rücken angrillen lassen – mega!

Gerade für dich als Studente:in sind aber die Energiekosten häufig ein unberechenbarer Posten. Dann doch lieber in fetten Wollsocken, drei Pullis und zwei Jogginghosen unter der Bettdecke bei Kerzenschein hocken? Nee, das ist auch keine gute Idee. Im Zweifelsfall hast du dann die Wohnung voller Schimmel und Feuchtigkeit. Irgendwie auch nicht zielführend. Denn die Kosten zur Beseitigung der Schimmelpilze sind nicht gering. 

Was kannst du tun, um Heizkosten in deiner Mietwohnung zu sparen? 

Bevor du irgendetwas anderes machst, entlüftest du erstmal alle deine Heizkörper, insofern du solche hast. Vielleicht kennst du dieses starke gluckernde Geräusch, wenn man das Thermostat aufdreht? Das ist ein untrügliches Zeichen, dass zu viel Luft im Heizkörper steckt. So kann es nicht warm werden. Zum Entlüften benötigst du einen kleinen Schlüssel und einen Eimer. Der Schlüssel sollte dir beim Einzug gegeben worden sein bzw. sollte der Hausmeister einen solchen haben. 

Entlüftung eines Heizkörpers
So entlüftest du deine Heizkörper zu Hause: Mit dem kleinen Schlüssel einmal sanft aufdrehen und warten bis die Luft abgelassen ist. Wenn Wasser kommt, wieder ordentlich zudrehen. Fertig. (Foto: © M.Dörr & M.Frommherz/stock.adobe.com)

Sind die Heizkörper luftfrei, kann das heiße Wasser wieder gleichmäßig einströmen und es wird warm. Aber wie warm muss es eigentlich sein? Als Richtwert wird in bewohnten Räumen eine Temperatur zwischen 19 und 21 °C (ungefähr Stufe 3) empfohlen. In wenig genutzten Räumen wie Fluren oder Schlafzimmern reichen 15 bis 18 °C vollkommen aus. Nachts bzw. wenn du nicht zu Hause bist, kannst du die Temperatur um 2 – 3 °C senken.

Faustregel Temperaturstufen:

  • Stufe 1 – entspricht etwa 12 Grad – etwas kühl für uns, Huskys mögen es
  • Stufe 2 – ungefähr 16 Grad – perfekt zum Schlafen
  • Stufe 3 – Our Favorit! 20 Grad 
  • Stufe 4 – Mittelmeerstimmung bei 24 Grad
  • Stufe 5 – willkommen in den Tropen bei 28 Grad

Hard Fact:

Schon 1 Grad weniger spart dir bis zu 6 % an Energie.

Sehr vorteilhaft sind programmierbare Thermostate, bei denen du die Temperatur direkt einstellen kannst, anstatt nur die Stufeneinstellung. Solltest du keines haben, kannst du bei diversen Händlern für kleines Geld welche nachkaufen. Sprich mal mit deinem:r Vermieter:in, ob er/sie was beisteuert oder gar die Kosten ganz übernimmt. Ist schließlich auch für ihn/sie von Vorteil.

Durch die genaue Einstellung der Temperatur und die Möglichkeit, einen Timer zu verwenden, sparst du einiges an Energie. Das Beste daran: du musst dich nur noch einmal drum kümmern. Wenn alles geregelt ist, läuft es von alleine. 

Damit kommen wir auch direkt zu einer oft gestellten Frage, nämlich ob es günstiger ist, die Heizung anzulassen? Klare Antwort: Ja! Anstatt die Thermostate ständig rauf und runter zu stellen oder gar ganz auszustellen, ist es energiesparender, einen Raum auf gleicher Temperatur zu halten.  

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Noch mehr Spartipps fürs Heizen

Größe Möbel, wie Sofas oder Kommoden, solltest du nicht direkt vor eine Wärmequelle stellen. Denn dann heizt du zwar dein Sofa schön auf, nicht aber den restlichen Raum davor. Ein Radiator sollte möglichst immer freistehen, damit die Luft zirkulieren kann.

Mit dicken Vorhängen und Rollos kannst du Wärme besser in der Wohnung halten. Dasselbe gilt für geschlossene Türen. Gerade die, die zwischen Räumen mit unterschiedlicher Wärme platziert sind, sollten grundsätzlich zu sein. Macht ja wenig Sinn, das Schlafzimmer mit-aufzuheizen, nur damit du es für die Nacht wieder kühler machst. Achte aber darauf, dass die dicken Vorhänge nicht die Luftzirkulation zwischen Radiator und Raum behindern.

Wenn du zur Miete wohnst, kannst du schlecht die Hausdämmung verbessern. Was du aber durchaus machen kannst, ist, deine Fenster und Türen abzudichten. Dafür gibt es im Baumarkt elastische Dichtungsbänder für Türunterkanten und bewegliche Dichtprofile sowie Bürstendichtungen. Die sind alle nicht teuer, bringen aber viel.

Besonders sinnvoll ist es, solche Abdichtungen bei Türen zu unbeheizten Räumen anzubringen. Treppenhaus oder Keller zum Beispiel. Bei alten Fenstern, die zugig sind, solltest du ebenfalls unbedingt zusätzliche Abdichtungen anbringen. Neben besagten Dichtungsbändern, gibt es auch Zugluftstopper zu kaufen. Das sind längliche Kissen, die es auch in niedlichen Tierformen gibt. 

Tür zu! Seriously. Halte alle Türen geschlossen. Damit sparst du bis zu 5 % an Energie. Ist einfach eine Sache der Gewohnheit. Wollen deine WG-Mitbewohner:innen nicht mitmachen? Es gibt günstige Vorrichtungen, die Türen automatisch zuziehen. So ein Türschließer ist schnell angebracht und sorgt für ein friedlicheres Miteinander in der WG. 

Das Thermostat nicht auf die höchste Stufe stellen. Wird das Thermostat voll aufgedreht, heizt die Heizung zwar etwas schneller auf, aber die Zieltemperatur, wird dabei überschritten. Du drehst wieder zurück, hast aber durch das Überheizen unnötig viel Energie verbraucht. 

Selbst Pflanzen in der Wohnung helfen beim Heizkosten sparen. Außerdem verbessern sie noch dein Raumklima. Sie geben 98 Prozent des Wassers, das sie aufnehmen, wieder an die Luft ab, durch die höhere Luftfeuchtigkeit empfinden wir den Raum dann als wärmer. 

Blöde Ideen:

Grill anzünden – dumb way to die. Kohlenmonoxid? Schon mal gehört? 

Mit Kerzen heizen - romantisch, bringt aber nix, außer verrußte Wände.

Teelichtofen – war mal mega-in, allerdings ist die Heizleistung gering. Damit es effektiv ist, müsstest du zwei Teelichter pro Quadratmeter verwenden. Richtig gefährlich ist dabei die mögliche Entstehung eines Wachsbrandes – der entsteht, wenn der Siedepunkt des Wachses erreicht ist (ca. 250 Grad). Dann vereinigen sich die einzelnen Flamen zu einer und haben den gleichen Effekt wie ein Fettbrand. Es gibt Stichflammen, bis hin zum Wohnungsbrand. Wasser bringt logischerweise nichts, einzig Löschdecke, Löschspray oder ein für Flüssigkeitsbrände zugelassener Feuerlöscher können helfen. 

Wie richtig lüften und heizen im Winter?

Für ein gutes Raumklima braucht es aber auch bei tiefsten Temperaturen frische Luft. Daher ist Lüften unerlässlich. Am besten „Stoßlüften“, welch wunderbares Wort. Angeblich handelt es sich hierbei um eines der liebsten Hobbys der Deutschen. Wir gelten weltweit auf dem Gebiet als führend. Falls du hier noch ohne Expertise bist:

Reiße alle Fenster in der Wohnung auf, sodass brutale Zugluft entsteht. Diesen Zustand musst du für mindestens 5 Minuten aushalten, wirklich willensstarke Menschen schaffen 10 Minuten. Dann werden alle Fenster wieder geschlossen. Dieser Vorgang ist mehrfach am Tag zu wiederholen. Das Ganze macht aber nur Sinn, wenn mindestens eine Person panisch wird und sich über die abnorme Kälte beschwert oder die Katze sich murrend unters Bett verzieht.  

Tipp: Während des Stoßlüftens drehst du die Heizung kurz ab. 

Alles egal, Hauptsache die schlechte Luft ist draußen. Den ganzen Tag oder mehrere Stunden ein Fenster angekippt zu lassen, bringt hingegen wenig. Zum einen klappt es so nicht mit dem Luftaustausch, zum anderen verlässt viel zu viel Wärme den Raum, die du dann wieder reinheizen musst. 

Mit diesen Tipps solltest du gut durch den Winter kommen. Mach’s dir kuschelig!

(DEKRA/Bundesregierung.de/Malteser/CHHI)

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