Fit für die WG-Vorstellung
Bald trudeln Bewerber:innen ein, die Interesse an eurer WG haben? Dann solltet ihr euch auf ein paar Dinge einstellen:
Ordentlich muss nicht steril heißen
Bevor potentielle neue Mitbewohner:innen eure WG betreten, ist wohl Ordnung machen angesagt. Das heißt aber nicht, dass alles perfekt sein muss. Ihr solltet eure WG zwar in einem möglichst guten Licht präsentieren – wenn ihr den Bewerbenden haben wollt, aber: verstellt euch nicht.
Wenn ihr grundlegend nicht die Ordentlichsten seid, ist das kein Problem. Dann sollte eben jemand mit einziehen, den das nicht stört oder der:die gerne putzt.
Eure Wohnung solltet ihr zumindest oberflächlich säubern – macht immer einen besseren Eindruck. Niemand zieht gerne auf eine ‚Müllhalde‘ (worst case!).
Was wollt ihr fragen? Was ist euch wichtig?
Es ist schon sinnvoll sich vor dem Termin Fragen zu überlegen oder mit den anderen Bewohnern:innen zu überlegen, was euch wichtig wäre und was nicht.
Wollt ihr eine Zweck-WG oder eine Freundschafts-WG? Sind euch gemeinsam Interessen und Unternehmung wichtig oder egal? Ist euch Sauberkeit wichtig? Habt ihr Lust auf viele WG-Partys und laute Musik oder eher nicht?
Das alles solltet ihr untereinander klären und auch mit dem:der Bewerber:in. Denn egal wie sympathisch ihr euch seid, es nützt ja nichts, wenn ein 24/7-Party-Mensch in eine ruhige Lern-WG zieht. Das gibt vermutlich nur Ärger.
Wohnung zeigen
Vermutlich wird der:die Bewerber:in neugierig auf die Wohnung sein und sie gleich besichtigen wollen – also zeigt sie am besten gleich, v.a. das zu besetzende WG-Zimmer.
Bei der Besichtigung könnt ihr natürlich gleich Grenzen setzen bzw. das potentielle neue Wohnungsmitglied aufklären. Ihr wollt, dass man anklopft, bevor man in euer Zimmer kommt; dass man im Bad wegen Schimmelgefahr ordentlich lüftet; dass man das Fenster im Wohnzimmer nicht öffnet, weil es sonst nicht mehr zu geht – sagt das. Auch, wenn es viel erscheint, es ist wichtig. Ihr seht dann auch gleich an der Reaktion der Bewerber:innen, ob das für sie ok ist oder nicht.
Wenn ihr schon einen Badbelegungs- oder Putzplan habt, könnt ihr den auch schon zur Besichtigung zeigen. Nur zeigen, vielleicht nicht gleich mit einbeziehen, sonst wirds echt viel.
Kennenlerngespräch WG
Am besten setzt ihr euch nach der Besichtigung in einen Gemeinschaftsraum und versucht den neuen Menschen kennenzulernen.
Stellt die Fragen, die ihr euch davor überlegt habt und alles, was euch sonst noch einfällt. Versucht auf die Fragen der Bewerber:innen möglichst ehrlich zu antworten – sollte die Person einziehen, kommt die ganze Wahrheit so oder so raus.
Tipps
- Seid offen bei der Besichtigung und dem Gespräch: mit eurer Art und euren Fragen
- Seid ehrlich: wenn ihr No-Gos habt, äußert sie; wenn ihr was toll findet, dann auch
- Seid neugierig: stellt Fragen, die euch wichtig sind, scheut euch nicht vorm Reden
Entscheidung für oder gegen Mitbewohner:in
Sprecht nach dem Treffen nochmal in Ruhe mit allen Mitbewohner:innen. Wägt Pros und Contras ab, seid auch hier ehrlich zueinander. Das neue WG-Mitglied sollte im besten Fall allen zusagen, nicht nur einem:r.
Wenn ihr euch nicht einigen könnt, müsst ihr einen Kompromiss eingehen. Wichtig dabei: auch mit dem Kompromiss sollten alle – wenigstens einigermaßen – gut leben können!
Tipp! Schlaft eine Nacht drüber – nehmt euch die Zeit. Wer bei euch einziehen will, kann auch ein wenig warten.
Gebt die Entscheidung erst bekannt, wenn ihr euch auch wirklich sicher seid. Ansonsten: Verwirrung.
(SALI)